Hunde sind Gewohnheitstiere und lieben ihren geregelten Tagesablauf mit Fütterungen, Spaziergängen und ausreichend Schlaf. Wenn sich das Verhalten unseres geliebten Vierbeiners plötzlich ändert, machen wir uns als Besitzer natürlich Sorgen. Besonders auffällig ist es, wenn ein Hund seine Nahrung verweigert und mehr schläft als gewöhnlich. Doch nicht immer ist dies ein Grund zur Panik, denn es können auch harmlose Gründe dahinterstecken. In diesem Artikel erfährst du, wann du dir keine Sorgen machen musst, warum dein Hund nicht frisst und viel schläft, wie du seinen Appetit anregen kannst und wann ein Tierarztbesuch ratsam ist.
Mögliche Ursachen für Appetitlosigkeit und vermehrten Schlaf beim Hund
Im Durchschnitt schlafen Hunde 15 bis 20 Stunden am Tag, wobei sie sich etwa 6 bis 8 Stunden in einem tiefen Schlaf befinden. Besonders Welpen und ältere Hunde brauchen mehr Ruhe und Entspannung. Veränderte Umstände, ungewohnte Situationen oder Unwohlsein können jedoch dazu führen, dass sich Hunde zurückziehen und mehr schlafen. Dies kann auch zu Appetitlosigkeit führen. Hier sind die fünf häufigsten Gründe, warum ein Hund nicht frisst und viel schläft:
1. Stress
Hunde empfinden den Alltag anders als Menschen, daher können für uns normale Dinge für sie sehr stressig sein. Als Besitzer sollten wir immer darauf achten, wie unser Hund auf äußere Reize reagiert. Eine eingezogene Rute, Winseln, Nahrungsverweigerung oder erhöhte Müdigkeit können Anzeichen für Stress sein. Häufige Stressoren für Hunde sind beispielsweise Umzüge, Familienzuwachs oder laute Geräusche wie Staubsauger oder Feuerwerk. Um deinen Vierbeiner zu beruhigen, solltest du ihn vor solchen Auslösern schützen. Längerer Stress kann nämlich zu chronischen Problemen führen, die sich auf die Gesundheit auswirken können. Sobald dein Hund nicht mehr von stressigen Situationen betroffen ist, wird er normalerweise von alleine wieder fressen.
2. Zahnwechsel
Wenn dein Hund ein Welpe ist und nicht frisst und viel schläft, solltest du einen Blick in sein Maul werfen. Der Zahnwechsel beginnt etwa im Alter von 4 Monaten und kann bis zu 3 Monate dauern. Du könntest sogar einen ausgefallenen Zahn in der Wohnung finden, was ein klares Indiz dafür ist. Die neuen Zähne, die durchbrechen, verursachen einen starken Druck im Kiefer, was für Welpen sehr unangenehm sein kann und zu Futterverweigerung führt. Du kannst deinem Hund Erleichterung verschaffen, indem du ihm Kauspielzeug oder Kauknochen gibst. Um dem Hund die Nahrungsaufnahme während des Zahnwechsels zu erleichtern, kannst du das Trockenfutter in lauwarmem Wasser einweichen.
3. Schmerzen
Schmerzen können ein weiterer Grund sein, warum ein Hund nicht frisst und viel schläft. Verletzungen können während des täglichen Spaziergangs, beim Spielen mit anderen Hunden oder sogar zu Hause auftreten. Schmerzen müssen nicht immer sichtbar sein, daher ist es wichtig, als Besitzer regelmäßige Kontrollen der Pfoten und des Mauls durchzuführen. Achte besonders auf folgende Verletzungen:
- Fremdkörper im Mundraum können zu Problemen führen. Achte darauf, dass dein Hund beim Spaziergang nicht unbeobachtet ist, um das Verschlucken solcher Gegenstände zu verhindern. Halte deine Wohnung auch hundefreundlich und entferne leicht verschluckbare Dinge von seinem Zugangsbereich.
- Zahnfleischverletzungen können durch Fremdkörper im Mundraum entstehen. Spitze Gegenstände können tiefe Schnittwunden verursachen. Anzeichen dafür sind zum Beispiel ein blutiges Maul oder wenn dein Hund diesen Bereich nicht gerne berührt. In solchen Fällen ist ein Tierarztbesuch ratsam.
- Zahnschmerzen durch Ausgebissene Zähne, Zahnwechsel oder Zahnstein können starken Schmerz verursachen. Hunde suchen daher vermehrt nach Schlaf und nehmen nur noch wenig oder gar keine Nahrung mehr zu sich. Manchmal legt sich die Ursache von selbst, aber oft benötigt der Hund zusätzliche Hilfe zur Linderung.
Hunde reagieren auf Schmerzen oft mit Zurückgezogenheit, vermehrtem Schlaf, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Beobachte den Zustand deines Hundes genau und handele sofort, wenn sich sein Zustand verschlechtert.
4. Gesundheitliche Probleme
Plötzliche Nahrungsverweigerung und starke Müdigkeit können auch durch gesundheitliche Probleme verursacht werden. Die Ursachen können harmlos oder besorgniserregend sein. Achte auf ungewöhnlichen Stuhlgang, veränderte Kotkonsistenz oder Mundgeruch. Wenn du ungewöhnliche Dinge bemerkst, könnte dies ein Hinweis auf Beschwerden sein. Im Zweifelsfall ist es hilfreich, einen Online-Tierarzt zu konsultieren, um eine professionelle Meinung einzuholen, ohne das Tier zusätzlichem Stress auszusetzen. Manchmal reicht es jedoch aus, dem Hund Ruhe zu gönnen. So kann er sich erholen, ausreichend schlafen und beginnt dann oft von selbst wieder zu fressen.
5. Medizinische Behandlung
Manchmal erhalten Hunde medizinische Behandlungen aufgrund von Futtermittelunverträglichkeiten, Durchfall, Schmerzen oder anderen Beschwerden. Wie bei uns Menschen können auch Medikamente bei Hunden zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Appetitlosigkeit führen. Leichtfertiger Umgang mit Medikamenten kann negative Folgen haben. Es ist wichtig, die Dosierung und Anweisungen zu beachten. Manche Hunde reagieren auch nur auf bestimmte Inhaltsstoffe mit Nebenwirkungen, daher ist es ratsam, nach Rücksprache mit einem Tierarzt nach Alternativen zu suchen.
Tipps zur Stimulierung des Appetits beim Hund
Es gibt verschiedene Ursachen, warum ein Hund nicht frisst. Solange dein Hund kein ernsthaftes Problem hat, kannst du versuchen, seinen Appetit mit folgenden Tipps anzuregen:
- Achte darauf, dass das Futter frisch ist und kontrolliere das Ablaufdatum.
- Manche Hunde reagieren empfindlich auf häufige Futterwechsel, daher solltest du das Futter konstant halten.
- Du kannst das Futter attraktiver machen, indem du zum Beispiel Schonkost anbietest.
- Einweichen des Trockenfutters in lauwarmem Wasser erleichtert die Aufnahme für den Hund.
- Manche Hunde finden Schonkost regelrecht delikat.
Mit der Wiederaufnahme der Nahrungsaufnahme wird auch die benötigte Energie zurückkehren, sodass dein Hund nicht mehr so müde ist und weniger schläft. Wichtig ist dabei, dass dein Hund nicht zum Fressen gezwungen wird, da dies eine negative Erfahrung mit der Nahrungsaufnahme verursachen könnte.
Wann sollte man besorgt sein, wenn ein Hund nicht frisst und viel schläft?
Es ist möglich, dass die Ursache für Appetitlosigkeit und vermehrten Schlaf besorgniserregend ist und sich dieser Zustand nicht von alleine bessert. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Wenn die Symptome nach 1 bis 2 Tagen nicht abklingen oder weitere Beschwerden wie Erbrechen oder Fieber auftreten, ist schnelles Handeln erforderlich. Besonders bei Welpen, älteren Hunden oder bereits geschwächten Tieren kann sich eine solche Situation schnell zu einem kritischen Zustand entwickeln. Daher ist Vorsicht besser als Nachsicht.
Fazit
Die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Hundes haben höchste Priorität. Es ist völlig normal, sich Sorgen zu machen, wenn unser Vierbeiner sich ungewöhnlich verhält. Besonders auffällig ist es, wenn ein Hund nicht frisst und viel schläft. Es gibt verschiedene Ursachen dafür, von Stress über Schmerzen bis hin zu gesundheitlichen Problemen und Medikamenteneinnahme. Wenn nichts Ernsthaftes dahintersteckt, beobachte deinen Hund genau und gib ihm Ruhe. Mit einigen Tricks wie Futterwechsel oder Schonkost kannst du versuchen, seinen Appetit wieder anzuregen. Wenn der Zustand jedoch länger anhält oder sich verschlechtert, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
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