Mein Hund hechelt stark: Wann ist es ein Alarmsignal?

Mein Hund hechelt stark: Wann ist es ein Alarmsignal?

Hast du jemals bemerkt, dass dein Hund stark hechelt? Das offene Maul, die heraushängende Zunge und die schnelle flache Atmung sind ganz normale Verhaltensweisen bei Hunden. Besonders an warmen Tagen oder nach körperlicher Anstrengung neigen sie dazu. Im Gegensatz zu uns Menschen haben Hunde kaum Schweißdrüsen, daher können sie sich nicht über verdunstenden Schweiß abkühlen.

Beim Hecheln wird kühle Luft durch die Nase eingesaugt und warme Luft durch das Maul abgeatmet. Dadurch entsteht Verdunstungskälte, die dem Körper ermöglicht, seine Temperatur zu senken. Dr. Uwe Tiedemann, ein Experte auf dem Gebiet der Kleintierpraxis und Präsident der Bundestierärztekammer, erklärt diesen Prozess. Die angestauten Körperwärme wird nach außen abgegeben und die Körpertemperatur des Hundes sinkt.

Doch manchmal kann starkes Hecheln auch ein Warnsignal sein. Neben hohen Temperaturen und körperlicher Aktivität gibt es weitere Auslöser, die Anlass zur Sorge geben können. In diesem Artikel stellen wir häufige Auslöser für starkes Hecheln vor und erklären, wann es ernst zu nehmen ist und wann es als normales Verhalten einzustufen ist.

Angst und Unruhe

Angst und Unruhe können bei Hunden auf vielfältige Weise auftreten. Einige Hunde ziehen sich zurück, während andere aggressiv reagieren. Häufig geht mit solchen Angstzuständen starkes Hecheln einher, da Hunde wie wir Menschen körperlich auf Unruhe und Angst reagieren. Die Atmung beschleunigt sich und die Pulsfrequenz steigt. Das führt dazu, dass der Hund vermehrt zu hecheln beginnt.

Viele Hunde erschrecken sich beispielsweise bei Gewittern aufgrund ihres empfindlichen Gehörs. Auch das Alleinebleiben oder Feuerwerke rund um den Jahreswechsel können bei Hunden große Unruhe auslösen. In solchen Situationen ist starkes Hecheln eine normale Reaktion. Um dem Haustier zu helfen, ist es wichtig, Ruhe auszustrahlen und ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu entspannen und zurückzuziehen.

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Es ist auch ratsam, angstauslösende Situationen im Alltag zu vermeiden oder zumindest so kurz wie möglich zu halten. Wenn die Angst jedoch krankhaft wird, ist es ratsam, einen Tierarzt oder eine Tiertrainerin aufzusuchen, um das Problem durch Übungen und gezieltes Training zu lösen.

Stress und Nervosität

Stress und Nervosität sind weitere häufige Auslöser für starkes Hecheln bei Hunden. Je nach Charakter und Temperament des Hundes kann dieses Verhalten in den unterschiedlichsten Situationen auftreten. Was bei einem Hund Stress verursacht, lässt den anderen völlig unbeeindruckt. Einige Hunde empfinden beispielsweise Stress beim Autofahren und hecheln während der Fahrt auffällig viel. Andere hecheln nervös im Wartebereich der Tierarztpraxis. Wieder andere Hunde werden bei engem Kontakt mit kleinen, unruhigen Kindern nervös.

Starkes Hecheln in solchen Situationen ist zunächst als normales Verhalten einzustufen. Wenn das Tier die stressige Situation verlässt, hört das Hecheln wieder auf.

Freude und Aufregung

Umgekehrt können große Freude und Begeisterung dazu führen, dass ein Hund viel hechelt. Einige Hunde sabbern sogar vor Freude. Bei emotionaler Aufregung ist starkes Hecheln als ganz normales Verhalten einzustufen.

Schmerzen und Unwohlsein

Neben den oben genannten emotionalen Auslösern wie Angst und Freude können auch körperliche Gründe starkes Hecheln verursachen. Wenn ein Hund in Ruhephasen und ohne erkennbare Anstrengung plötzlich intensiv hechelt, kann das ein Hinweis auf Schmerzen sein.

Starkes Hecheln nach dem Essen kann auf Verdauungsprobleme und Magenschmerzen hinweisen. Schmerzhafte Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Atembeschwerden können ebenfalls Ursachen sein. Wenn zusätzlich plötzliche Lahmheit, Krümmung des Rückens, Erbrechen oder wässriger Durchfall auftreten, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

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Besonders wenn der Hund sehr schlapp und abgeschlagen wirkt, sich nicht anfassen lässt oder das Futter verweigert, sollte das Hecheln als deutlicher Hinweis darauf betrachtet werden, dass etwas im Körper des Hundes nicht in Ordnung ist. Eine genaue Untersuchung durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin ist in diesem Fall empfehlenswert.

Krankheiten und Infektionen

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Morbus Cushing oder eine Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls mit starkem Hecheln einhergehen. In der Regel treten in solchen Fällen noch weitere Symptome auf, wie vermehrtes Trinken aufgrund gesteigerten Durstgefühls und häufiger Harndrang.

Auch Herzprobleme wie Klappeninsuffizienz, Herzmuskelentzündungen oder Herzbeutelergüsse können dahinterstecken. Diese Erkrankungen führen zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Blutes, weshalb der Hund durch schnelleres Atmen und Hecheln versucht, diesen Mangel auszugleichen. Je länger dieser Zustand anhält, desto weniger belastbar ist der Hund. Bereits nach kurzer Bewegung beginnt er zu hecheln. Kommt es zu Flüssigkeitsstau in der Lunge, entwickelt der Hund den sogenannten “Herzhusten”.

Auch Infektionskrankheiten wie Parvovirose, Leptospirose oder Babesiose, die durch Zecken übertragen werden, können starkes Hecheln verursachen. Diese Krankheiten gehen oft mit hohem Fieber einher, was ebenfalls starkes Hecheln verursachen kann.

In solchen Fällen ist es oft schwierig für Hundebesitzer, die genaue Ursache für das Hecheln herauszufinden. Wenn zusätzlich zu starkem Hecheln Symptome wie oben beschrieben auftreten oder die Schleimhäute blass sind, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich. Das starke Hecheln ist dann ein deutlicher Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann die genaue Ursache durch eine gründliche Untersuchung feststellen.