Mein Hund humpelt nach dem Aufstehen – Was kann ich tun?

Hund humpelt nach Liegen? 8 Ursachen & Wann Zum Tierarzt

Hast du schon einmal beobachtet, wie dein Hund nach dem Aufstehen humpelt? Es ist wichtig, die Ursache dafür zu finden, da es harmlose Gründe geben kann, aber auch auf ein ernstes Problem mit dem Bewegungsapparat hinweisen kann. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen hinter dem Humpeln deines Hundes stecken können und wie du ihm helfen kannst.

Mögliche Ursachen für das Humpeln deines Hundes nach dem Liegen

Manchmal ist nur eine kleine Wunde an der Pfote schuld, die sich schnell identifizieren und behandeln lässt. Wenn du keine Verletzung sehen kannst, gilt es herauszufinden, was das Humpeln verursacht.

Harmlose Ursachen

1. Bein eingeschlafen

Wenn dein Hund plötzlich nach dem Ruhen humpelt und danach wieder topfit ist, ist ihm möglicherweise das Bein eingeschlafen. Wie bei uns Menschen kribbelt das abgedrückte Körperteil unangenehm und braucht 2-3 Minuten, um wieder voll beweglich zu sein.

2. Muskelkater

Auch Hunde bekommen Muskelkater! Warst du mit deinem Hund außergewöhnlich lange spazieren oder habt ihr einen neuen Hundesport ausprobiert? Dann kann es gut sein, dass er am nächsten Morgen nach dem Aufstehen humpelt. Gönne deinem Hund nach ungewöhnlicher Muskelbelastung 2-3 Tage Ruhe, sodass sich die Muskeln erholen können.

3. Wachstumsschübe

Humpelt dein felliger Jungspund plötzlich auf dem einen Bein, dann auf dem anderen und dann wieder nicht? Ein Wachstumsschub könnte die Ursache sein. Wachstumsschübe entstehen, wenn die Knochen schneller wachsen, als der Körper sie mit Nährstoffen versorgen kann. Sie treten häufig bei (mittel)großen Hunderassen und meist im 5. oder /6. und im 9. Lebensmonat auf. Auch wenn Wachstumsschmerzen mit dem Älterwerden vergehen, solltest du dich mit einem Tierarzt unterhalten. Eventuell empfiehlt er eine Gabe von Schmerzmitteln oder eine Futterumstellung.

LESEN  Der beste Ultraschallreiniger für eine gründliche und schonende Reinigung

Ernsthafte Ursachen

1. Arthrose

Zwischen den Gelenken liegt eine Knorpelschicht, die wie ein Stoßdämpfer funktioniert. Diese Schicht nutzt sich mit zunehmendem Alter bei Mensch und Hund ab. Vor allem alte Hunde humpeln häufig aufgrund des schmerzhaften Gelenkverschleißes, es können aber auch jüngere Hunde betroffen sein. Leider gibt es keine Heilung für Arthrose. Wenn dein alter Hund humpelt, kannst du ihm den Alltag erleichtern, indem du ihm z.B. eine Rampe für den Einstieg ins Auto aufstellst oder ihn Treppen hochträgst, wenn er leicht genug ist.

2. Entzündung der Bänder oder Gelenke

Bei der sogenannten Osteoarthritis entzünden sich die Gelenke, was für deinen Hund sehr schmerzhaft ist. Wenn du das Bein deines Hundes abtastest und warmere oder geschwollene Gelenke entdeckst, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann bei Bedarf Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verschreiben, damit die Entzündung abklingt.

3. Übergewicht

Wenn dein Hund so lieb aussieht, ist es schwierig, ihm kein Leckerchen zu geben. Doch wenn er übergewichtig ist, werden seine Gelenke stark belastet, was wiederum zu Schmerzen und Humpeln führen kann. In diesem Fall wird dein Hund auf Diät gesetzt. Am besten arbeitest du einen Diätplan mit dem Tierarzt aus.

4. Hüftdysplasie

Die Hüftdysplasie ist eine genetisch bedingte Fehlbildung des Hüftgelenks. Manche Hunderassen wie der Golden Retriever oder der Deutsche Schäferhund sind dafür besonders anfällig. Symptome sind Humpeln nach dem Liegen, Knabbern an den Hinterläufen und zunehmende Schmerzen. Je nach Ausprägungsgrad verschreibt der Tierarzt Psychotherapie oder der Hund muss operiert werden.

5. Knochenkrebs

Knochenkrebs oder Osteosarkom ist ein bösartiger Tumor, der hauptsächlich bei großen Hunden auftritt. Dieser verursacht Lahmheit des betroffenen Beins und starke Schmerzen. Wenn du den Verdacht hast, solltest du zeitnah einen Tierarzt aufsuchen, da sich der Tumor schnell ausbreitet. Der Tierarzt stellt die Diagnose mittels Röntgenaufnahme und Gewebeproben. Der Tumor muss chirurgisch entfernt werden und bei betroffenen Gliedmaßen kann eine Amputation notwendig sein. Oft folgt danach eine Chemotherapie, um die erneute Ausbreitung zu verhindern.

LESEN  Der Magenballon: Gewichtsreduktion ohne Operation

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Es ist wichtig, schnellstmöglich zum Tierarzt zu gehen, wenn dein Hund:

  • beim Berühren des betroffenen Beins schnappt, knurrt, winselt oder andere Schmerzsymptome zeigt
  • zu dick ist
  • Treppensteigen und Sprünge vermeidet
  • keine Freude mehr an langen Spaziergängen hat
  • geschwollene oder warme Gelenke hat
  • sich am Bein, an der Hüfte oder am Fuß knabbert oder beißt
  • länger als zwei Tage ohne ersichtlichen Grund humpelt

Für eine schnelle Ursachenermittlung kannst du eine Online-Sprechstunde bei Dr. Sam buchen. Die kompetenten Tierärztinnen beraten dich umfassend und helfen dir und deinem Hund, das Humpeln loszuwerden.

Wie kann ich meinen Hund unterstützen?

Wenn dein Hund humpelt, lautet die erste Maßnahme: Schonung. Gönne ihm einige Tage Ruhe, verkürze die Gassirunden und führe ihn an der Leine. Vermeide, dass er springt, lange rennt oder schnelle Bewegungswechsel macht. Wenn das Humpeln anhält, kommst du um den Tierarzt nicht herum.

Fazit

Wenn dein Hund humpelt, sei es nach dem Liegen, sporadisch oder dauerhaft, auf einem Bein oder auf wechselnden Beinen, solltest du ihm ein paar Tage Ruhe gönnen und seine Gelenke schonen. Zeigt dein Hund weitere Schmerzsymptome oder hält das Hinken mehrere Tage an, suche einen Tierarzt auf. Lass dich auch beraten, wenn dein Hund humpelt und dann wieder nicht – manche Krankheiten schleichen sich langsam ein. Damit das nicht passiert, kannst du den Onlinedienst von Dr. Sam nutzen. Hier erhältst du noch am selben Tag eine Video-Sprechstunde mit einer Tierärztin. Das spart dir langes Warten und erhöht die Chance, ernste Krankheiten rechtzeitig behandeln zu können.