Wenn dein Hund alles anknabbert – sei es Möbel, Kabel oder Schuhe – kann das frustrierend sein. Doch keine Sorge, wir haben ein paar Tipps für dich, wie du deinem Vierbeiner das abgewöhnst.
Welpen knabbern alles an – total normal!
Welpen haben während des Zahnwechsels ein starkes Kaubedürfnis. Ihre Milchzähne fallen aus und werden durch bleibende Zähne ersetzt. In dieser Zeit erkunden sie ihre Umwelt mit dem Maul und lindern zugleich den Juckreiz des Zahnfleisches durch das Kauen.
Unser Tipp: Wenn du deinen Welpen beim Benagen von unerwünschten Gegenständen erwischst, untersage es ihm sofort mit einem scharfen Abbruchwort wie “Schluss!”. Biete ihm stattdessen ein Kauspielzeug oder einen Kauknochen als erlaubte Alternative an.
Halte außerdem wertvolle Möbelräume verschlossen und verstecke freiliegende Kabel, um Schäden zu vermeiden.
Der erwachsene Hund kaut alles an – mögliche Gründe
Wenn ausgewachsene Hunde Gegenstände benagen, gibt es dafür meist einen Auslöser. Beobachte dein Tier genau, um herauszufinden, in welchen Situationen das Kauen beginnt.
Häufig gibt es dafür drei Gründe:
- Der Hund ist allein zu Hause und das stresst ihn.
- Der Hund ist überfordert durch Veränderungen im Zuhause oder zu viele Aufgaben.
- Der Hund leidet unter Langeweile und benötigt mehr geistige und körperliche Beschäftigung.
Finde heraus, welche Ursache am wahrscheinlichsten ist und arbeite gezielt daran.
Hilfe gegen Alleinbleibstress
Wenn dein Hund alles anknabbert, sobald er ohne dich zu Hause ist, ist ein Alleinbleib-Training angesagt. Gewöhne ihn daran, dass deine Abwesenheit kein Grund zur Aufregung ist. Ziehe dich kommentarlos an und verlasse die Wohnung für kurze Zeit. Komme ebenso kommentarlos zurück. Das Ziel ist, dass dein Hund lernt, sich zu entspannen, wenn du gehst.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer Hundebox. Übe mit ihm, dass er diese als sicheren Rückzugsort akzeptiert.
Unser Tipp: Weitere Anregungen und Erfahrungen zum Alleinbleibtraining findest du hier.
Strategien gegen Überforderung
Falls dein Hund viele Aufgaben hat oder in stressigen Situationen zu viel tragen muss, reduziere seinen Terminplan. Konzentrationsspiele oder Obedience können ihm helfen, sich zu entspannen und ausgelastet zu fühlen.
Wenn dein Hund dazu neigt, an Zäunen oder Türen zu bellen, schränke seinen Bewegungsradius ein und lasse ihn nicht ständig aufpassen.
Unser Tipp: Helfe deinem Hund zur Ruhe zu kommen und schicke ihn auf seinen festen Liege- und Schlafplatz.
Langeweile muss nicht sein
Agile Hunderassen benötigen oft mehr als nur Spaziergänge, um ausgelastet zu sein. Biete deinem Hund zusätzliche Beschäftigung wie Geschicklichkeitsspiele oder Suchspiele mit verstecktem Spielzeug an. Auch Clickertraining oder das Einbauen von Suchspielen auf Spaziergängen sind gute Möglichkeiten, deinen Hund geistig und körperlich zu fordern.
Unser Tipp: Treffe dich mit anderen Hundebesitzern, damit dein Hund Artgenossen zum Spielen hat.
Bitte beachte, dass eine auffällige Verhaltensänderung deines Hundes auch auf körperliche Probleme hinweisen kann. Wenn du die Ursache nicht kennst, suche Rat beim Tierarzt. Aber denke daran, dass dein Hund dich nicht ärgern möchte. Er ist in Not und kann sich nicht anders helfen. Unterstütze ihn deshalb mit klaren Erziehungsregeln, erlaubten Knabberangeboten und mentaler Unterstützung. Dann werdet ihr trotz des Kauverhaltens wieder viel Freude am Zusammenleben haben.