Wenn dein Hund nachts schmatzt, kann das verschiedene Gründe haben. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen dafür verantwortlich sein können und wie du sie erkennen und beheben kannst.
Warum schmatzen Hunde nachts und ist das bedenklich?
Hunde schmatzen nachts aus verschiedenen Gründen. Das Schmatzen an sich ist zunächst unbedenklich. Oft ist es eine Folge von harmlosen Ereignissen oder Tätigkeiten. Wenn dein Hund jedoch ständig und extrem schmatzt, unruhig ist oder weitere Symptome zeigt, kann das Schmatzen auch auf eine ernste Erkrankung hinweisen.
Welche Ursachen hat es, wenn mein Hund nachts schmatzt?
Das nächtliche Schmatzen allein ist kein Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das auf eine Erkrankung hinweisen kann.
Gesundheitliche Ursachen
Magenprobleme
Das Verdauungssystem von Hunden ist empfindlicher als das des Menschen. Kleinigkeiten können daher Übelkeit oder Bauchschmerzen verursachen. Nächtliches Schmatzen kann ein Zeichen dafür sein. Weitere Symptome können Lippenlecken, Antriebslosigkeit, Essenverweigerung, Erbrechen oder Durchfall sein. Auch Magen-Darm-Parasiten wie Giardien können nächtliches Schmatzen verursachen.
Zahnprobleme
Probleme mit den Zähnen können ebenfalls zu nächtlichem Schmatzen führen. Entzündungen des Zahnfleisches, Infektionen des Zahnbettes, Parodontose, Zahnstein, abgesplitterte oder abgebrochene Zähne oder Zahnfehlstellungen können Auslöser sein. Bei Zahnproblemen produziert der Hund mehr Speichel, um den Mund feucht zu halten. Verfärbungen, Schwellungen oder Blutungen können auf Zahnprobleme hinweisen.
Mundtrockenheit
Mundtrockenheit kann durch Flüssigkeitsmangel, medikamentöse Behandlung, immunologische Erkrankungen oder Nervenschäden verursacht werden. Das nächtliche Schmatzen hilft dabei, die Speichelproduktion anzuregen.
Sialocele
Ein Sialocele ist ein Hohlraum im Mund, in dem sich Speichel ansammelt. Ursachen dafür können Unfälle, Bisse oder Entzündungen sein. Das nächtliche Schmatzen dient dazu, den Speichel aus dem Hohlraum im Mund zu verteilen.
Entzündung der Mundschleimhaut
Entzündungen der Mundschleimhaut können durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Rötungen, Eiterbildung und nächtliches Schmatzen sind mögliche Symptome.
Nierenerkrankungen
Nierenerkrankungen werden oft erst erkannt, wenn bereits ⅔ der Nieren nicht mehr funktionsfähig sind. Dunkler Urin, vermehrtes Wasserlassen, ständiger Durst und nächtliches Schmatzen können Anzeichen sein.
Verhaltens- oder erziehungsbedingte Ursachen
Angst
Hunde können Ängste haben, insbesondere in der Nacht. Nächtliches Schmatzen kann ein Anzeichen dafür sein. Weitere Symptome können leichtes Zittern, angelegte Ohren, eine eingezogene Rute, häufiges Gähnen und Vermeiden von Augenkontakt sein. Es ist wichtig, die Ursachen für die Angst herauszufinden und zu entfernen oder den Hund langsam daran zu gewöhnen.
Mangelnde Aufmerksamkeit
Wenn dein Hund abends oder nachts zu schmatzen beginnt, kann das darauf hinweisen, dass er sich alleine fühlt oder mehr Aufmerksamkeit möchte. Hunde versuchen oft, die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer auf sich zu ziehen. Wenn du deinem Hund erhöhte Aufmerksamkeit schenkst, wenn er schmatzt, kann das sein Verhalten verstärken.
Zufriedenheit und Wohlbefinden
Ein wohliges Schmatzen deines Hundes nach dem Essen, bei ausgiebigem Kraulen oder kurz vor dem Einschlafen deutet auf Zufriedenheit und Wohlbefinden hin. Hunde verarbeiten ihre Erlebnisse auch im Schlaf und können sich in schönen Träumen durch Schmatzen äußern.
Essensreste im Mund
Wenn sich Essensreste oder Splitter zwischen den Zähnen verfangen, versuchen Hunde sie mit der Zunge zu entfernen. Dabei kommt es zu Schmatzlauten. Wenn es deinem Hund nicht gelingt, die Essensreste loszuwerden, schmatzt er auch nachts weiter.
Nächtliches Schmatzen durch falsche Ernährung
Unwissentliches Füttern von Essensresten oder giftigen Lebensmitteln kann zu einer Vergiftung führen, die sich durch nächtliches Schmatzen äußert. Schokolade und Kakao sind bekannte Beispiele für giftige Produkte für Hunde.
Was kann ich tun, wenn mein Hund nachts schmatzt?
In den meisten Fällen hat nächtliches Schmatzen einen harmlosen Hintergrund und gibt keinen Anlass zur Sorge. Eine gründliche Zahnreinigung oder Maßnahmen zur Beruhigung bei Ängsten können bereits helfen. Bei Schmerzen können schmerzlindernde Hausmittel oder Medikamente aus der Hausapotheke helfen, aber die Dosierung sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Es ist wichtig, deinen Hund zu kennen und sein Verhalten einschätzen zu können.
Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?
Die Ursachen für das Schmatzen können harmlos sein und leicht selbst behoben werden. Wenn jedoch weitere Symptome auftreten, die auf eine ernsthafte Erkrankung oder eine Vergiftung hinweisen, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden.
Fazit
Nächtliches Schmatzen bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben. Es kann ein Zeichen von Wohlbefinden, Angst oder Schmerzen sein, aber auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Es ist wichtig, die Ursache zu finden und gegebenenfalls tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
