Kinder, die beißen – ein Alptraum für alle Eltern! Doch was können sie tun, um die Situation zu verbessern? In diesem Artikel geben wir Ihnen hilfreiche Hinweise, wie Familien und Fachkräfte damit umgehen können, wenn Kinder andere beißen.
Warum beißen Kinder?
Kleine Kinder, die noch nicht sprechen können, zeigen ihre Emotionen oft durch Hauen, Schubsen oder das Wegnehmen von Gegenständen. Solange es bei kleinen Rangeleien bleibt, lassen viele Erwachsene die Kinder gewähren. Doch wenn das Beißen ins Spiel kommt, ist eine Grenze überschritten. Dabei möchten Kinder anderen meistens keinen Schaden zufügen, sie können sich einfach noch nicht vorstellen, dass sie anderen damit wehtun.
Mögliche Gründe
Es ist normal, dass Kinder in bestimmten Entwicklungsphasen andere beißen. Oft drücken sie damit Müdigkeit, Überforderung, Frustration, Wut oder den Wunsch nach Aufmerksamkeit aus. Es kann auch ein ungeschickter Versuch sein, Kontakt aufzunehmen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Kinder, wenn sie beißen, niemandem Schaden zufügen wollen. Sie können ihre Emotionen und Bedürfnisse noch nicht benennen und drücken sie auf diese Weise aus.
Ein gefährliches Beiß-Kind?
Manche Kinder entdecken in einer bestimmten Phase das Beißen regelrecht als Ausdrucksmittel für sich. Bekommt Ihr Kind bereits den Ruf als gefährliches Beiß-Kind in der Kita? Das kann zu Frustration und Wut führen. Gemeinsam mit den Fachkräften in der Kita sollten Eltern daran arbeiten, alternative Handlungsmöglichkeiten für das Kind zu finden.
Wie reagiert man auf Beiß-Situationen?
Es ist wichtig, mit ruhigem, aber bestimmtem Ton klarzumachen, dass Beißen verboten ist. Gehen Sie dabei auf Augenhöhe mit Ihrem Kind und stellen Sie Blickkontakt her, so wissen Sie, dass Ihr Kind Ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Wichtig ist, dass Sie direkt nach einer beobachteten Beiß-Situation reagieren, damit das Kind Ihre Reaktion mit seiner Handlung in Verbindung bringen kann.
Ruhe bewahren
Als Eltern fällt es oft schwer, gelassen zu reagieren. Denn wir sind emotional betroffen und machen uns Sorgen, dass unser Kind andere verletzt und zum Außenseiter wird. Dieses Gefühl kann uns zu lautstarken Schimpf-Tiraden verleiten, doch für das Kind sind sie unverständlich. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass Sie seine Wünsche und Bedürfnisse sehen, und benennen Sie seine Emotionen.
Gefühle benennen
Beobachten Sie Ihr Kind und geben Sie seinen Emotionen Ausdruck. Fachkräfte in Kindertagesstätten machen das in der Regel ebenso. Wenn Ihr Kind müde ist, sagen Sie zum Beispiel: „Ich sehe, dir fallen die Augen zu. Du bist müde. Komm, wir machen eine kleine Pause hier im Sessel.“ Auf diese Weise lernt Ihr Kind, seine Gefühle zu erkennen und konstruktive Wege damit umzugehen.
Die Rolle der Sprache
Je besser Ihr Kind zu sprechen lernt, desto eher kann es seine Bedürfnisse sprachlich äußern und Konflikte friedlich entschärfen. Das Beißen wird dann nicht mehr nötig sein.
Mehr Informationen zum Sprechen lernen und Tipps, wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können, erhalten Sie in unserem nächsten Blogbeitrag.
