Mein Schiff 5 – Ein wahrer Genuss!

Mein Schiff 5 – ein echter Schmarrn!

Es ist allgemein bekannt, dass ich nicht viel Überzeugung brauche, um über ein neues Kreuzfahrtschiff zu schreiben. Im Falle der Mein Schiff 5 ist es jedoch ein echter Genuss, ein Review zu schreiben. Schließlich war ich letzten Sommer schon auf der Mein Schiff 4 (hier geht es zum Review) und habe ausführlich darüber berichtet. Die “5” ist baugleich. Was soll es also Neues geben?

Andererseits, warum nicht noch einmal nach Monaco kommen, endlich wieder Barcelona sehen und dazu Valencia? Das kann man ruhig mal machen. Also mache ich mich auf zu einer halben Mittelmeertour, übrigens die letzte für 2016, denn danach geht es für die Mein Schiff 5 weiter in die Karibik, um dort den Winter zu verbringen.

Meine Reise beginnt in Monte Carlo, zuvor wären schon Korsika und Rom auf dem Programm gestanden. Der Start- und Endpunkt der zehntägigen Tour ist Palma de Mallorca.

Das Schiff liegt im Hafen von Monaco und im Gegensatz zur Heimat scheint hier die Sonne. Mein Hut hat also heute einen Sinn, mein Jackett aufgrund der Temperaturen eher weniger.

Der erste Eindruck

Zunächst erhalte ich an Bord als “Zugestiegener” das obligatorische Sicherheitsbriefing. Am iPad. Eine schöne neue Welt.

Meine Balkonkabine 11093 befindet sich auf Deck 11 in der Nähe des hinteren Treppenhauses. Eine sehr gute Lage, denn die befürchtete Lärmbelästigung vom darüber liegenden Sonnendeck bleibt zum Glück größtenteils aus.

Jedes Mal bin ich erstaunt über die Größe und Großzügigkeit der Kabinen hier an Bord. Hier lässt es sich wirklich aushalten, auch dank der hübschen Einrichtung im Homing-Konzept. Und nochmal ein großes Dankeschön für die vielen freien Steckdosen. Hier wurde wirklich an die Generation gedacht, die ihre Smartphones, Tablets und E-Book-Reader aufladen möchte. Andere sollten sich ein Beispiel daran nehmen.

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Neue Entdeckungen

Natürlich gibt es gegenüber der “4” nicht viel Neues bei der Mein Schiff 5. Die beiden sind schließlich baugleich, wie ich bereits in meinem damaligen Bericht erwähnt habe. Eigentlich ein Schmarrn, dass ich hier bin.

Aber halt – es gibt doch etwas Neues. Und zwar die Möglichkeit, die Klimaanlage auszuschalten. Zwar wird die Kabine auch im ausgeschalteten Modus mit Frischluft versorgt, aber die typischen Erkältungen, besonders in warmen Gegenden, sollten dadurch deutlich reduziert werden.

Außerdem hat sich noch etwas geändert: Auf der “4” habe ich die Badezimmerbeleuchtung bemängelt, die sich zwar dimmen, aber nicht ausschalten ließ. Im Fall der “5” muss ich meine Kritik jedoch revidieren. Nein, man kann die Beleuchtung immer noch nicht ausschalten, aber sie ist im Nachtmodus so perfekt gedimmt, dass sie als zaghaftes Nachtlicht dient und den Weg ins Badezimmer zuverlässig beleuchtet. Perfekt gelöst.

Neue kulinarische Angebote

Ein Blick in den Bordplan zeigt weitere Änderungen. Die Bar auf Deck 4 heißt jetzt Lumas Bar und widmet sich der Kunst. Dafür fehlt leider das riesige Schiffsmodell. Man kann eben nicht alles haben.

Das rund um die Uhr geöffnete “Tag und Nacht” verzichtet nun leider auf die lebensrettende Pizza, die besonders in langen Nächten oft sehr willkommen war. Außerdem wurde der Standort von Steuerbord auf Backbord verlegt. Nach einem Besuch in der Abtanz-Bar kann das zunächst für Verwirrung sorgen.

Dafür gibt es gegenüberliegend etwas Neues: die Osteria. Ein italienisches Restaurant mit Pizza und Pasta, bei dem einige Gerichte gegen Aufpreis erhältlich sind. Ein nettes Detail: Wenn man eine Flasche Wein bestellt, bekommt man eine zuzahlungspflichtige Speise (meistens 4,90 Euro) dazu geschenkt.

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Außerdem gibt es an Bord eine weitere neue Gastronomieeinrichtung namens “Bosporus”, die sich auf Deck 12 in der Nähe des kleineren Innenpools befindet.

Die X-Lounge und das X-Sonnendeck

Mein Lieblingsplatz an Bord ist die X-Lounge und das X-Sonnendeck. Selbst wenn das Schiff ausgebucht ist, findet man hier immer ein schönes Plätzchen.

Auch in diesem Bereich hat sich im Vergleich zur “4” einiges verändert. Der kleine “Lichthof” ist weggefallen, was zu einem deutlichen Mehr an Platzgefühl sowohl in der X-Lounge als auch auf dem darüber liegenden X-Sonnendeck führt.

Das Sonnendeck ist noch größer geworden, und die Zugangskontrolle findet nun bereits vor dem eigentlichen Aufgang statt. Eine gute Lösung.

In der X-Lounge selbst kommt man nur noch mit einer speziellen Karte rein. Unverändert ist das große Angebot an Speisen und Getränken. Egg Benedict zum Frühstück? Kein Problem. Ein Glas Champagner dazu? Natürlich. Pommery Blanc oder Rosé?

Tagsüber werden, wie auf den anderen Schiffen der Mein Schiff Flotte, typische X-Lounge-Häppchen serviert. Champagner und verschiedene Sorten Kaviar sind obligatorisch. Neu für mich – und äußerst erfreulich – ist das Bier der belgischen Marke Leffe.

Neue kulinarische Highlights

Ein besonderes Highlight ist das “Schmankerl”, das österreichische Spezialitäten in Form von alpenländischen Tapas anbietet. Als frischgebackener Wahlwiener war ich zunächst skeptisch. Aber man sollte ihnen eine Chance geben. Das Ambiente ist gemütlich und die Begrüßung herzlich.

Die Mehlspeisen sind alle sehr lecker, aber der Kaiserschmarrn ist einfach unvergleichlich gut. Noch nie habe ich einen besseren – ach, auch nur annähernd so guten – gegessen. Ein großes Sorry an meine neue Wahlheimat, aber das ist die ungeschönte Wahrheit.

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Als Abschluss darf ich einen Blick in die Küche des “Schmankerl” werfen und den Koch bei der Zubereitung des Kaiserschmarrns beobachten. Das Rezept des Grundteigs bleibt leider ein Geheimnis. Schade.

Fazit

Meine fünf Tage auf der Mein Schiff 5 vergehen viel zu schnell. Waagen werde ich vorerst meiden. Auch Kaiserschmarrn. Denn alles, was danach kommt, kann einfach nur enttäuschend sein.

Den nächsten Kaiserschmarrn wird es erst wieder 2017 geben, entweder an Bord der Mein Schiff 5 oder der Mein Schiff 6, die am 1. Juni 2017 in Hamburg getauft wird und hoffentlich auch so ein Schmankerl an Bord hat.

Zum Testen werde ich natürlich wieder an Bord sein. Denn wer weiß, was sich dort wieder alles geändert hat. Baugleich? Was für ein Schmarrn!

Mein Fazit: Unglaublich aber wahr, die Mein Schiff 5 ist das beste und ausgereifteste Schiff der TUI Cruises Familie. Das bewährte Mein Schiff Konzept mit Premium All-Inclusive überzeugt einmal mehr. Wer eine sorgenfreie Kreuzfahrt mit deutschsprachiger Gesellschaft sucht, ist hier perfekt aufgehoben.

Mein Tipp: Unbedingt früh buchen. Die höheren Kabinenkategorien ab der Junior-Suite sind schnell ausgebucht, aber der Zugang zur X-Lounge und zum X-Sonnendeck ist es wirklich wert.

Fotos & Text: © Percy Christian Schoeler (PCS) 2016