Endlich ist der lang ersehnte Tag da – du hast einen süßen Welpen bekommen und freust dich auf gemeinsame Spaziergänge. Doch dein kleiner Vierbeiner weigert sich, mit dir Gassi zu gehen und bleibt einfach sitzen. Aber warum möchte dein Welpe nicht spazieren gehen? Keine Sorge, dieses Verhalten ist völlig normal. In diesem Artikel erfährst du, wie du damit umgehen kannst, damit dein Welpe bald gerne mit dir spazieren geht.
Eingewöhnungszeit
Die meisten Welpen brauchen etwas Zeit, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. In den ersten Tagen solltest du daher nicht erwarten, dass dein Welpe bereits lange Strecken mit dir geht. Selbst wenn er nur die Garageneinfahrt erkundet, kann das für ihn schon ein spannendes Abenteuer sein. Lasse deinen Welpen seine Umwelt langsam erkunden und erweitern – in seinem eigenen Tempo. Gib ihm die Zeit, die er braucht, um sich sicher und wohl zu fühlen. Wenn du neue Situationen zeigen möchtest, trage deinen Welpen einfach ein Stück weit und setze ihn dann sanft ab, damit er die Umgebung erkunden kann. Wichtig ist, dass du dich an das Tempo deines Welpen anpasst. Er soll die Welt in seinem eigenen Tempo erkunden, auch wenn das oft sehr langsam ist.
Angst vor Situationen
Manche Welpen haben Angst vor bestimmten Situationen, wie zum Beispiel lauten Straßen in der Stadt. Dies ist besonders dann der Fall, wenn der Welpe von einem ruhigeren Ort kommt, wie zum Beispiel dem Land. In solchen Situationen ist es wichtig, dass du deinen Welpen anfangs lieber trägst und an einen ruhigen Ort bringst, an dem er sich wohlfühlt. Gib ihm zum Beispiel eine tolle Streichwursttube zum Lecken, damit er sich entspannen kann. Dein Ziel ist es, deinen Welpen davon zu überzeugen, dass Spazierengehen eine tolle Sache ist und er sich keine Sorgen machen muss. Mit der Zeit kannst du deinen Welpen immer früher absetzen, bis er schließlich die gesamte Strecke selbstständig läuft. Mache dir dabei keinen Stress und vermeide negative Erfahrungen. Jedes negative Erlebnis prägt sich stärker ein als positive Erfahrungen, daher ist es wichtig, negative Situationen während der Welpenzeit zu vermeiden.
Was du nicht tun solltest
Es ist wichtig, dass du deinen Welpen niemals an der Leine ziehst oder zwingst, weiterzugehen. Das Gehen an der Leine sollte für deinen Welpen immer mit etwas Positivem verbunden sein und nicht mit Druck oder Zwang. Wenn dein Welpe Angst hat, kannst du seine Angst nur verstärken, wenn du ihn zwingst. Stelle dir vor, du hast Angst davor, vom 3-Meter-Turm ins Wasser zu springen, und jemand zwingt dich, indem er dich an einem Seil hochzieht. Das wäre keine angenehme Erfahrung für dich und du hättest sicherlich keine Lust, noch einmal auf den Turm zu klettern. Du solltest auch darauf achten, deinen Welpen nicht zu oft mit Leckerlis weiterzulocken. Sonst lernt er schnell, dass er Leckerlis bekommt, wenn er sich hinsetzt und nicht weitergeht. Lasse deinem Welpen also Zeit und mache dir keinen Stress. Das Spazierengehen mit einem Welpen ist kein Wettrennen. Sobald dein Welpe die ersten Schritte alleine geht, kannst du ihn natürlich belohnen, aber belohne ihn fürs Gehen und nicht fürs Stehen.
Wenn dein Welpe nicht weitergehen will, gib ihm die Zeit, die er braucht, um seine neue Umgebung zu verarbeiten. Dein Welpe soll die Welt in seinem eigenen Tempo erkunden.
Mein Welpe setzt sich plötzlich hin!
Es kann auch vorkommen, dass dein Welpe sich während des Spaziergangs plötzlich hinsetzt und nicht weitergehen möchte. Für Welpen sind Spaziergänge aufregend, aber sie sind noch nicht in der Lage, lange Strecken zu bewältigen, sowohl körperlich als auch mental. Manchmal brauchen sie einfach Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Wenn dein Welpe sich hinsetzt, warte einfach gemeinsam mit ihm. Gib ihm die Zeit, die er braucht, um die Eindrücke zu verarbeiten. Nach einigen Minuten wird er wahrscheinlich von alleine weitergehen. Wenn du nicht warten kannst, weil sich dein Welpe beispielsweise mitten auf die Straße setzt, locke ihn vorsichtig weiter oder hebe ihn hoch und trage ihn ein Stück. Wenn dein Welpe sich immer öfter hinsetzt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er müde ist. Trage ihn dann einfach weiter oder nach Hause. Beim nächsten Mal weißt du dann, dass es für ihn zu viel war.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Es ist völlig normal, wenn sich Welpen manchmal hinsetzen oder nicht weitergehen. Mache deinen Welpen deshalb nicht unnötig stressig.
- Wenn dein Welpe Angst vor bestimmten Situationen hat, meide diese zu Beginn. Lasse ihn sich zunächst in Ruhe einleben und sammle mit ihm vor allem positive Erfahrungen.
- Wenn du merkst, dass die Angst bei deinem Welpen nicht besser wird, suche einen erfahrenen und gewaltfreien Trainer auf, der sich den Fall vor Ort anschauen kann.
Es ist völlig normal, wenn Welpen manchmal nicht weitergehen. Gib deinem Welpen die Zeit, die Welt in seinem eigenen – oft sehr langsamen – Tempo zu erkunden!