Meldebestand: Die essentielle Kennzahl für den Lagerbestand

Meldebestand

Der Meldebestand ist eine wichtige Kennzahl im Lagermanagement. Er gibt an, wann ein Unternehmen neue Waren und Materialien bestellen muss. Sobald der Lagerbestand die benötigte Menge für die Produktion unterschreitet, wird die Einkaufsabteilung informiert. Doch was genau ist der Meldebestand und welche Aufgaben erfüllt er?

Definition: Was ist der Meldebestand?

Der Meldebestand ist eine Lagerkennzahl, die in der Betriebswirtschaftslehre auch als Meldemenge, Bestellbestand oder Änderungsmenge bekannt ist. Er gibt den Zeitpunkt an, zu dem das Unternehmen neue Materialien bestellen sollte. Früher wurde dieser Wert manuell von einem Lagermitarbeiter ermittelt, heute übernimmt eine Software diese Aufgabe. Ein modernes Warenwirtschaftssystem meldet automatisch, wenn der Meldebestand erreicht ist.

Meldebestand

Welche Aufgaben erfüllt der Meldebestand?

Der Meldebestand dient nicht nur der Meldung des Materialbedarfs, sondern erfüllt noch weitere Aufgaben. Wenn der Meldebestand erreicht ist, obliegt es dem Mitarbeiter des Einkaufs, auf die Vorgaben zu reagieren. Dabei muss nicht immer sofort eine Bestellung getätigt werden. Der Meldebestand unterscheidet sich vom Mindestbestand. Es können noch Materialien im Lager vorhanden sein, die für den Produktionsprozess genutzt werden können. In diesem Moment ist es die Aufgabe des Mitarbeiters, nach den besten Preisen zu suchen und Angebote zu vergleichen. Wenn sich der Meldebestand dem Mindestbestand nähert, sollte die Bestellung zeitnah erfolgen.

Voraussetzungen für den korrekten Meldebestand

Damit der Meldebestand korrekt ermittelt werden kann, ist eine fehlerfreie Buchführung der Lagerbewegungen unerlässlich. Der Anfangs- und Endbestand des Lagers zu Beginn und zum Ende des Geschäftsjahres spielen hierbei eine wichtige Rolle. Ein Fehler in der Buchhaltung kann dazu führen, dass der Lagerbestand falsch berechnet wird und somit auch der Meldebestand nicht korrekt ermittelt wird. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das benötigte Material nicht rechtzeitig zur Verfügung steht. Zudem können auch Fehler seitens der Abrechnungsstelle zu Differenzen beim Meldebestand führen, da die verkauften Waren nicht korrekt erfasst wurden.

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Abgrenzungen: Mindestbestand und Höchstbestand

Der Meldebestand ist eine von mehreren Kennzahlen im Lagermanagement. Er grenzt sich vom Mindestbestand und Höchstbestand ab.

Mindestbestand

Der Mindestbestand dient als Sicherheitsbestand oder “eiserne Reserve”. Er stellt die Menge an Materialien dar, die das Unternehmen für unvorhergesehene Störungen im Produktionsprozess vorhält. Er kann auch bei einem unerwarteten Anstieg der Nachfrage von Vorteil sein. Ein Mindestbestand gehört zu einer vernünftigen Vorratspolitik des Unternehmens.

Höchstbestand

Ein Unternehmen sollte auch eine Obergrenze für den Lagerbestand festlegen, um Kosten zu minimieren. Eine zu hohe Lagerhaltung bedeutet sowohl höhere Personalkosten für die Verwaltung als auch eine Bindung von Kapital. Durch die Festlegung eines Höchstbestands kann das Unternehmen die Kostenpotenziale begrenzen. Der Höchstbestand ergibt sich aus der Addition des Mindestbestands und der Bestellmenge.

Der Stellenwert des Meldebestands

Ein reibungsloser Produktionsprozess ist für jedes Unternehmen von großer Bedeutung. Stillstand bedeutet zusätzliche Kosten. Der Lagerbestand spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Wenn benötigte Materialien nicht verfügbar sind, kommt die Produktion zum Erliegen. Andererseits bindet eine zu hohe Lagerhaltung unnötig Kapital und kann die Liquidität des Unternehmens beeinträchtigen. Der Zeitpunkt der Materialbestellung ist daher entscheidend. Es gibt drei mögliche Bestellzeitpunkte:

  1. Bestellzeitpunkt: Das Material ist vollständig verbraucht
  2. Bestellzeitpunkt: Der Mindestbestand ist erreicht
  3. Bestellzeitpunkt: Der Meldebestand wurde unterschritten

Der erste Bestellzeitpunkt, wenn das Material bereits verbraucht ist, sollte vermieden werden, um Unterbrechungen im Produktionsprozess zu vermeiden. Der zweite Zeitpunkt, wenn der Mindestbestand erreicht ist, ist günstiger. Bei schwierig zu beschaffenden Materialien kann auch eine Bestellung zu dem Zeitpunkt in Betracht gezogen werden, wenn der Meldebestand unterschritten ist.

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Die Berechnung des Meldebestands

Um den Meldebestand zu berechnen, müssen verschiedene Informationen berücksichtigt werden. Die Meldebestand-Formel setzt sich aus dem Tagesverbrauch, der Lieferzeit und dem Mindestbestand zusammen. Der Lagermitarbeiter kann den Meldebestand wie folgt festlegen:

Meldebestand = Tagesverbrauch x Lieferzeit + Mindestbestand

Fazit

Der Meldebestand ist eine wichtige Kennzahl im Lagermanagement, die den Zeitpunkt für eine Materialbestellung angibt. Er sollte nicht mit dem Mindestbestand verwechselt werden. Ein korrekter Meldebestand ermöglicht einen reibungslosen Produktionsprozess und eine effiziente Lagerverwaltung. Durch eine sorgfältige Berechnung und Überwachung der Lagerbestände kann ein Unternehmen Kosten reduzieren und die Verfügbarkeit von Materialien sicherstellen.