Die neue E-Klasse von Mercedes-Benz wurde vorgestellt und wird im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen. Sie ist eher eine Weiterentwicklung des vorherigen E-Klasse-Modells als eine radikale Neuerfindung. Für die elektrische Revolution bleibt Mercedes vorerst seinen EQ-Modellen vorbehalten. Die neue E-Klasse wird eine konservativere Ergänzung zur batteriebetriebenen EQE sein.
Plug-in-Hybride als Alternative
Die neue E-Klasse, auch bekannt als W214, wird mit den Optionen E300e und E400e als Plug-in-Hybride erhältlich sein. Der E300e hat einen 2,0-Liter-Turbobenzinmotor, der von einem 95 kW Elektromotor und einem 25 kWh Batteriepaket unterstützt wird. Bei vollständiger Aufladung der Batterie verspricht Mercedes eine rein elektrische Reichweite von 115 km. Der E300e hat einen CO2-Ausstoß von nur 12 g/km, bietet jedoch 312 PS Gesamtleistung und 500 Nm Drehmoment.
Der stärkere E400e verwendet die gleiche Kombination aus Motor und Motor, leistet jedoch 380 PS und 650 Nm Drehmoment. Er ist nur mit Allradantrieb erhältlich und erreicht eine maximale elektrische Reichweite von bis zu 109 km. Glücklicherweise wurde der Ladeanschluss von der hinteren Stoßstange, wo er sich bei der Vorgänger-E-Klasse befand, in eine sinnvollere Position im linken hinteren Kotflügel verlegt.
Unter der Oberfläche kann die E-Klasse optional mit Luftfederung ausgestattet werden, und es gibt auch eine optionale Hinterradlenkung, die den Wenderadius um fast einen Meter reduziert.
Weitere Antriebsmöglichkeiten
Wenn das Aufladen nicht Ihr Ding ist, können Sie zwischen einem 204 PS starken Benziner E200 (im Wesentlichen der E300e-Motor ohne die elektrischen Komponenten) oder einem 194 PS starken Diesel E220d wählen, der auch mit Allradantrieb erhältlich ist. Beide Motoren verfügen über eine Mild-Hybrid-Technologie, die den CO2-Ausstoß und den Kraftstoffverbrauch geringfügig verringert.
Design und Innenraum
Das Design der neuen E-Klasse ist eine gelungene Mischung aus dem aktuellen C-Klasse- und S-Klasse-Modell. Hinten ähnelt sie eher der C-Klasse mit ihrem abfallenden Heck und schlanken Bremsleuchten, während sie vorne der S-Klasse ähnelt, dank ihrer markanten Kühlergrill. Optional kann der Kühlergrill nachts beleuchtet werden. Mal sehen, wie das auf dem Golfplatz ankommt…
Im Innenraum gibt es ein neues Armaturenbrett-Layout, das sich von dem iPad-Look der C-Klasse und S-Klasse abhebt. Stattdessen gibt es einen zentralen Bildschirm, der in die Armaturentafel integriert ist, sowie ein separates digitales Fahrerinstrument. Optional kann ein “Superscreen” hinzugefügt werden, der einen zusätzlichen Bildschirm vor dem Beifahrersitz enthält und wie ein durchgehender Bildschirm über die gesamte Breite des Armaturenbretts aussieht.
Intelligente Technologie und Nachhaltigkeit
Es gibt ein neues Stimmungslichtsystem mit LED-Beleuchtung, das sich im Takt der Musik pulsieren lässt, und ein KI-System, das Ihre täglichen Gewohnheiten lernt und die Kabineneinstellungen entsprechend Ihren Vorlieben anpasst, je nach Wochentag, Wetter und Ihrem Zeitplan. Für den Haupt-Touchscreen gibt es auch Optionen für Drittanbieter-Apps wie TikTok, Zoom und sogar Angry Birds. Außerdem können Sie Ihr iPhone oder Ihre Apple Watch als digitalen Schlüssel verwenden. Es gibt sogar eine Selfie-Kamera im Bildschirm, so dass Sie Zoom- oder Webex-Meetings direkt im Auto abhalten können (natürlich nur, wenn Sie sicher geparkt haben).
Es gibt auch eine aktualisierte Sprachsteuerung, die angeblich natürliche Sprache erkennt, sowie motorisierte Lüftungsdüsen, die sich automatisch drehen, um den Innenraum auf effizienteste Weise zu heizen oder zu kühlen.
Auf praktischer Ebene bietet die neue E-Klasse mehr Platz als zuvor, mit zusätzlichem Beinfreiheit für die Rücksitze und einem Kofferraum mit 540 Litern Fassungsvermögen (obwohl Mercedes bisher nicht bestätigt hat, ob die Plug-in-Hybride kleinere Kofferräume haben, wie es früher der Fall war). Wenn Sie noch mehr Platz benötigen, wird es auch eine neue E-Klasse als Kombi geben. Leider sieht es so aus, als könnte dies die letzte Generation sein, da Mercedes sich unvermeidlich auf SUVs konzentriert.
In Bezug auf die Sicherheit bietet die neue E-Klasse automatisches Notbremsen, aktive Lenkung, radarbasierte Abstandstempomat und ein System zur Überwachung der Fahreraufmerksamkeit.
Mercedes behauptet auch, dass die neue E-Klasse trotz ihrer fehlenden Voll-Elektrifizierung umweltfreundlich ist. Das Werk, in dem sie gebaut wird – das Mercedes-Werk Sindelfingen in Stuttgart – ist angeblich CO2-neutral. Im Innenraum besteht die Sitzpolsterung aus ungefärbter Alpakawolle und recycelten Kunststoffen, was den CO2-Fußabdruck weiter reduziert.
Obwohl es sich nicht um ein vollelektrisches Fahrzeug handelt, wird die neue E-Klasse für Mercedes von großer Bedeutung sein. Der deutsche Autohersteller hat seit 1947 16 Millionen E-Klassen verkauft und sie sind das Hauptstandbein der Modellpalette. Wird das auch in diesem Jahrzehnt weiterhin der Fall sein? Oder wird sie von den elektrischen EQ-Modellen verdrängt werden?