Messregeln: Alles, was du über Maßvorschriften wissen musst

Messregeln: Alles, was du über Maßvorschriften wissen musst

Hast du dich jemals gefragt, wie Treppen so gebaut werden, dass sie sicher und bequem zu begehen sind? Die Antwort liegt in den Messregeln. Diese Vorgaben sind essentiell für die Planung und Umsetzung von Treppen und stellen sicher, dass wichtige Maße eingehalten werden. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Messregeln wissen musst.

Warum sind Messregeln wichtig?

Die Messregeln sind in den Normen festgelegt und beschreiben die Vorgaben für Maße von Treppen. Diese Maße sind entscheidend für den Treppenkonstrukteur, um Treppen zu entwerfen, die gut begehbar, sicher und den Baugesetzen entsprechend sind. Die Messregeln betreffen unter anderem die Steigung und den Auftritt von Treppen, die nutzbare Laufbreite, die Durchgangshöhe, die Öffnungsabstände zwischen den Geländerelementen und die Geländerhöhe. Auch Maßabweichungen (Toleranzen) werden in den Messregeln festgelegt.

Messregeln für Treppenmaße

Die Messregeln für die Steigung und den Auftritt sind von zentraler Bedeutung für die Benutzbarkeit einer Treppe. Bei geraden Treppen wird der Auftritt entlang der Stufenvorderkanten gemessen. Bei gewendelten Treppen hingegen gibt es unterschiedliche Regelungen in Deutschland und Österreich. Hier ist auch die Stufentiefe an der schmalsten Stelle zu beachten. Für gewendelte Treppen und Spindeltreppen werden CAD-Softwareprogramme verwendet, um die Stufen zu konstruieren. Dabei ist es wichtig, dass die Maße am Objekt überprüfbar sind.

Messregeln in Deutschland

In Deutschland wird der Treppenauftritt waagerecht von der Vorderkante einer Treppenstufe bis zur Projektion der Vorderkante der folgenden Treppenstufe in der Lauflinie gemessen. Dabei werden eventuelle Unterschneidungen beim Auftritt nicht berücksichtigt. Die Mindestmaße für den Auftritt variieren je nach Gebäude- und Treppenart. Die Toleranzen für Auftritte betragen +/- 0,5 cm gegenüber dem Nennmaß. Bei gewendelten Treppen darf der Auftritt um bis zu 1,5 cm über das Nennmaß vergrößert werden, um ein stetiges Stufenbild zu erreichen. Die Neigung der Auftrittfläche darf bis zu +/- 0,5 % der Treppenbreite betragen.

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Messregeln in Österreich

In Österreich wird der Stufenauftritt als waagerechtes Maß zwischen den Stufenvorderkanten zweier aufeinander folgender Stufen gemessen. Eventuelle Unterschneidungen oder Rundungen an der Vorderkante werden dabei nicht berücksichtigt. Die Auftrittsmessung erfolgt entlang der Lauflinie. Für gewendelte Stufen gibt es eine spezielle Messregel, bei der der Auftritt als Kreis zwischen den Stufenkanten gemessen wird. Für Wendelstufen ist zusätzlich ein Mindestauftritt von 15 cm vorgeschrieben. Die Toleranzen für Auftritte sind die gleichen wie in Deutschland.

Messregeln in der Schweiz

In der Schweiz gibt es keine spezifischen Messregeln für Treppenmaße. Technische Ausführungsbestimmungen beziehen sich hier lediglich auf Geländer und Brüstungen. Bei der Planung von Treppen werden in der Schweiz oft die DIN 18065 und Fachliteratur als Quellen herangezogen.

Messregeln und Konstruktion gewendelter Stufen

Die Verziehung gewendelter Stufen war früher ein umstrittenes Thema. Verschiedene Verziehungsregeln wurden diskutiert und es entstand eine Vielzahl von Veröffentlichungen. Heute berechnen Computerprogramme die Treppengrundrisse, wodurch verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten möglich sind. Die Sicherheit steht dabei an erster Stelle. Die Normen haben daher bestimmte Mindest-Tiefen für spitze Wendelstufen festgelegt, um das Risiko des Ausrutschens zu vermindern.

Eine besondere Herausforderung stellen die sogenannten Fischstufen dar. Diese sind schräg liegende Stufen, die an die Eckstufe anschließen. Bei der Konstruktion von Stahlharfen- oder Bolzentreppen entstehen oft schmale Stufen, die optisch als zu schmal empfunden werden, obwohl die Auftritte entlang der Lauflinie gleichmäßig verteilt sind. Um das Problem der Fischstufen zu lösen, wurden in den Normen Begrenzungen für die Anzahl der Wendelstufen festgelegt. Zusätzlich gibt es spezielle Messregeln für die Auftritte gewendelter Stufen, bei denen der Auftritt als Kreis gemessen wird.

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Die neuen Messregeln ermöglichen gleichmäßige und sichere Auftritte, auch wenn die Stufen nicht rechtwinklig zur Lauflinie liegen. Sie ersetzen die bisherige willkürliche Auftrittszugabe durch ein festgelegtes Konstruktionsverfahren, das jedem Auftritt eine gleichbleibende Größe verleiht. Diese Regelungen tragen zu noch mehr Sicherheit im Bauwesen bei.

Fazit

Die Messregeln sind unverzichtbar für die Planung und Umsetzung von Treppen. Sie stellen sicher, dass Treppen gut begehbar, sicher und den Baugesetzen entsprechend sind. Die Messregeln für Auftritte und Steigungen sind entscheidend für die Benutzbarkeit einer Treppe. Es gibt unterschiedliche Regelungen in Deutschland und Österreich, aber auch in der Schweiz werden die allgemeinen Normen als Grundlage verwendet. Die Konstruktion gewendelter Stufen erfordert spezielle Verziehungsregeln, die in den neuen Messregeln berücksichtigt wurden und zu noch mehr Sicherheit im Bauwesen führen.