Microlino – Das schweizerische Mini-Elektroauto

Microlino – das Schweizer Mini-Elektroauto

Das Mini-Elektroauto Microlino, das stark an eine modernisierte Isetta erinnert, hat die Zulassung erhalten und die Produktion läuft auf Hochtouren. Die ersten Exemplare sollen in wenigen Wochen an schweizerische Käufer ausgeliefert werden.

Vom Trottinett zum Elektroauto Microlino – das schweizerische Mini-Elektroauto

Die Geschichte des Microlino ist beeindruckend. Der Schweizer Unternehmer Wim Ouboter, bekannt für die Gestaltung und den Vertrieb von Tretrollern und Kickboards, wagt nun den Sprung von zwei auf vier Räder. Der Microlino, ein kabinenroller-ähnliches Fahrzeug mit Elektromotor, ist die moderne Antwort auf die BMW Isetta. Bereits im Jahr 2016 wurde der erste Prototyp auf dem Automobilsalon in Genf vorgestellt.

Von der Vision zu ersten Entwürfen zum Prototyp

Die Idee zum Microlino entstand in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule ZHAW und der Firma Designwerk. Ziel war es, ein platzsparendes und umweltfreundliches Verkehrsmittel für den täglichen Individualverkehr zu schaffen. Nachdem im Jahr 2015 erste Entwürfe und Studien erstellt wurden, wurde bereits im gleichen Jahr der erste Prototyp gebaut und 2016 in Genf präsentiert. Das Konzept begeisterte die Massen und führte zu über 500 Vorbestellungen innerhalb einer Woche.

Die inneren Werte des Microlino

Anfang 2018 wurde ein Vorserienfahrzeug vorgestellt, das bereits sehr nah am Endprodukt war. Der Microlino verfügt über zwei Sitzplätze, die über die Vordertüre erreicht werden. Angetrieben wird er von einem 15 kW starken Elektromotor. Zur Auswahl stehen zwei Batterien: eine 8-kWh-Version mit einer Reichweite von 125 km und eine Variante mit 14,4 kWh, die eine rund 200 km lange Fahrt ermöglicht. Das Aufladen an einer Ladesäule dauert eine Stunde (für die kleinere Batterie), während es über die Haushaltssteckdose etwa vier Mal länger dauert. Die Maximalgeschwindigkeit des Stadtautos beträgt sportliche 90 km/h. Das Leergewicht beträgt 435 kg und die maximale Zuladung etwa 200 kg. Mit einem Kofferraumvolumen von 300 Litern bietet der Microlino überraschend viel Platz und kann sogar vier Getränkekisten transportieren. Das Interieur des Fahrzeugs ist einfach gehalten und verzichtet auf Extras wie elektrische Fensterheber oder Sitzheizung.

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In der Schweiz erdacht, in Deutschland gebaut

Ursprünglich sollte der Microlino in Imola von Tazzari GL S.p.A., einem erfahrenen Hersteller von Elektroautos, gefertigt werden. Jedoch überschritten die Vorbestellungen für den Microlino die Marke von 10.000 Stück, was eine größere Produktionskapazität erforderte. Aus diesem Grund wurden die Produktionsrechte an Artega übertragen, einen deutschen Automobilhersteller, der bisher für seine Sportwagen bekannt ist. Artega investierte rund 3 Millionen Euro in ein Produktionsgebäude und Fertigungslinien und schuf etwa 50 neue Arbeitsplätze. Auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern sollen langfristig bis zu 8000 Fahrzeuge pro Jahr hergestellt werden.

In diesem Frühjahr auf der Straße anzutreffen

Der Microlino wird über eigene Flagshipstores verkauft. Das Mini-Elektroauto, das rund 14.000 Franken kostet, ist in acht verschiedenen Farben erhältlich, darunter auch das passende “Zurich Blue” als Hommage an den schweizerischen Ursprung. Die ersten Microlinos sollen bereits diesen Frühling in der Schweiz ausgeliefert werden. Der Service und die Wartung werden in Zusammenarbeit mit Bosch Schweiz angeboten, die an über 70 Standorten im Land vertreten sind.