Microsoft Defender im Test 2022: Gratis-Schutz oder lieber ein Abonnement?

Microsoft Defender im Test 2022: Gratis-Schutz oder lieber ein Abonnement?

Der Microsoft Defender (ehemals Windows Defender) ist ein standardmäßig auf Windows-PCs installiertes Antivirenprogramm. Viele Windows-Nutzer verlassen sich daher auf diese vorinstallierte Lösung für ihren Schutz und ihre Sicherheit. Doch wie sicher ist der Microsoft Defender wirklich?

In diesem Artikel haben wir den Microsoft Defender ausführlich getestet, um herauszufinden, ob das kostenlose Tool mit kostenpflichtigen Antivirenprogrammen mithalten kann. Unsere Ergebnisse könnten so manchen Windows-Nutzer überraschen. Doch zuerst beginnen wir mit der Installation.

Installation für Windows-Nutzer überflüssig

Die Installation des Microsoft Defenders fällt angenehm knapp aus. Anders als die meisten anderen Antivirenprogramme muss diese nicht separat auf dem Computer installiert werden, da es bereits in Windows integriert ist. Das bedeutet, dass Sie Zeit und Aufwand bei der Installation sparen und der Virenschutz sofort nach dem ersten Systemstart aktiv ist. Sie sind also von Anfang an geschützt.

Der Microsoft Defender zeigt sich auch bei der Einrichtung von seiner besten Seite. Das Antivirenprogramm deaktiviert sich automatisch, wenn Sie bereits einen anderen Virenschutz auf Ihrem Computer installiert haben. Sobald Sie den anderen Virenschutz deinstallieren, aktiviert sich der Defender sofort wieder. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihr PC immer von einem aktiven Antivirenprogramm geschützt ist, ohne dass mehrere gleichzeitig aktiv sind. Dies ist wichtig, da zwei gleichzeitig aktive Antivirenprogramme Probleme verursachen können. Praktischerweise wird der Microsoft Defender in Windows integriert und automatisch über das Internet mit Updates versorgt.

Benutzeroberfläche und Hauptmenü

Um auf die Benutzeroberfläche des Microsoft Defenders zuzugreifen, öffnen Sie das Windows-Sicherheitscenter und klicken Sie auf das Icon der entsprechenden App. Die Benutzeroberfläche ist eher einfach gehalten und passt sich dem Rest des Windows-Interfaces an. Im Hauptmenü finden Sie alle wichtigen Funktionen des Microsoft Defenders, wie den Schutz vor Viren und Bedrohungen, die Firewall und den Bereich zur Gerätesicherheit.

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Ein Klick auf den jeweiligen Bereich öffnet das entsprechende Untermenü, in dem Sie individuelle Einstellungen vornehmen können. Die Steuerung des Programms ist einfach, intuitiv und schnell, da Sie über die linke Seitenleiste zwischen den Bereichen wechseln und mit dem Pfeil oben links zu vorherigen Fenstern zurückkehren können. Die meisten Einstellungen können über Schieberegler oder Ankreuzkästchen angepasst werden.

Funktionen im Überblick

Zu den wichtigsten Funktionen des Microsoft Defenders gehören der Virenscanner, der Schutz vor Ransomware und die Firewall. Der Virenscanner befindet sich im Bereich Viren- & Bedrohungsschutz. Hier können Sie einen Schnellscan durchführen, der in unserem Test etwa eine Minute gedauert hat.

Da der Schnellscan jedoch nur häufig betroffene Dateien überprüft, haben wir uns zusätzlich für einen vollständigen Scan entschieden, der alle Dateien auf dem PC auf Viren und andere Gefahren überprüft. Beachten Sie jedoch, dass ein vollständiger Scan je nach Größe des Systems sehr lange dauern kann. Ein alternativer Ansatz ist die benutzerdefinierte Überprüfung, bei der Sie bestimmte Bereiche auswählen können, die gescannt werden sollen.

Der Microsoft Defender informiert Sie über gefundene Bedrohungen und gibt Ihnen die Möglichkeit, diese zu blockieren oder zuzulassen. Sie können auch einzelne Sicherheitsebenen separat aktivieren oder deaktivieren, einschließlich Echtzeit-, Cloud- und Manipulationsschutz. Außerdem können Sie wichtige Dateien durch überwachte Ordnerzugriffe schützen und bestimmte angeschlossene Geräte von den Sicherheitsmaßnahmen ausschließen.

Ransomware-Schutz nur über Microsoft OneDrive

Der Ransomware-Schutz befindet sich ebenfalls im Bereich Viren- & Bedrohungsschutz. Um diesen einzurichten, müssen Sie Ihr Microsoft-Konto mit OneDrive verknüpfen, da der Cloud-Dienst im Ernstfall zur Wiederherstellung Ihrer Dateien verwendet wird. Beachten Sie, dass ohne eine Verknüpfung mit OneDrive der umfassende Ransomware-Schutz nicht verfügbar ist. Sie können jedoch die meisten Dateien auf Ihrem PC über den Ordnerzugriff schützen.

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Firewall: Aus eins mach drei

Die Firewall wird im Bereich Firewall- & Netzwerkschutz konfiguriert. Hier können Sie nicht nur eine zentrale Firewall verwalten, sondern auch individuelle Einstellungen für Arbeitsplatznetzwerke, private Netzwerke und öffentliche Netzwerke vornehmen. Sie können auch ausgewählten Apps und Funktionen Zugriff gewähren, selbst wenn die Firewall aktiv ist. Fortgeschrittene Benutzer haben die Möglichkeit, eigene Regeln zu erstellen.

Die restlichen Bereiche umfassen den Kontoschutz, die App- & Browsersteuerung, die Gerätesicherheit, die Geräteleistung und -integrität sowie die Familienoptionen. Diese werden im Artikel kurz vorgestellt.

Sicherheit und Schutz im Praxistest

Wir haben den Microsoft Defender einem umfangreichen Sicherheitstest unterzogen. Dabei haben wir sowohl die Windows-Version als auch die Android-Version getestet. Wir haben gezielt unsichere Websites besucht und potenziell schädliche Software heruntergeladen. Das Ergebnis: Der Microsoft Defender hat jeden Alarm ausgelöst, uns vor potenziellen Gefahren gewarnt und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergriffen.

In unseren Tests gab es nur selten Fehlalarme, bei denen das Antivirenprogramm vor dem Zugriff auf eigentlich sichere Dateien gewarnt hat. Solche Fehlmeldungen können im Bereich Viren- & Bedrohungsschutz schnell behoben werden.

Unabhängige Tests von AV-Comparatives haben gezeigt, dass der Microsoft Defender einen soliden Schutz bietet. Insbesondere der Schutz vor Malware erhielt die Bestnote. Laut den Testergebnissen schützt der Defender Sie vor rund 99 Prozent aller potenziellen Bedrohungen online, einschließlich gefährlicher Websites, Downloads und Viren.

Solider Support und Preise

Der Microsoft Defender bietet verschiedene Guides und Hilfestellungen direkt aus dem Programm heraus. Sie können auf kurze Video-Tutorials und ein FAQ mit Suchfunktion zugreifen. Das FAQ ist mit der offiziellen Windows-Support-Seite verknüpft und bietet umfangreiche Lösungsansätze für nahezu jedes Problem. Sie können auch über das FAQ Kontakt mit einem Support-Agenten aufnehmen, müssen sich jedoch mit Ihrem Microsoft-Konto anmelden.

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Die Support-Möglichkeiten sind umfangreich und ausführlich genug, um schnell eine Lösung zu finden. Es ist jedoch schade, dass ein direkter Kontakt zu Mitarbeitern nur mit einem Microsoft-Konto möglich ist. Andere Hersteller von Antivirenprogrammen bieten diese Möglichkeit ohne zusätzliche Konten an.

Der Microsoft Defender ist kostenlos für Windows-Nutzer. Für die Installation auf anderen Betriebssystemen ist jedoch ein kostenpflichtiges Microsoft 365-Abonnement erforderlich. Es gibt keine separaten Kosten für die Nutzung des Antivirenprogramms. Es gibt keine verschiedenen Pakete oder kostenpflichtigen Versionen des Programms.

Sie müssen kein Abo für die Nutzung des Microsoft Defenders abschließen. Im Gegensatz zu anderen Antivirenprogrammen fallen keine Abonnementverlängerungen oder Preisänderungen an. Für Windows-Nutzer ist eine Deinstallation des Microsoft Defenders nicht möglich, da sie bereits in Windows integriert ist. Die Installation auf anderen Betriebssystemen erfordert möglicherweise ein Microsoft 365-Abonnement, das jederzeit gekündigt werden kann.

Insgesamt bietet der Microsoft Defender einen soliden Schutz für Windows-Nutzer. Mit seinen Funktionen und dem kostenlosen Angebot ist er eine gute Wahl. Es gibt jedoch einige Einschränkungen auf anderen Betriebssystemen, und der Offline-Schutz ist verbessrungsbedürftig. Trotzdem bietet der Microsoft Defender insgesamt einen erstaunlich guten Schutz für ein kostenloses Antivirenprogramm.


Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit unseren Experten verfasst und basiert auf umfangreichen Tests und unabhängigen Testergebnissen. Wir empfehlen trotzdem, zusätzliche Recherchen durchzuführen und Ihre individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen, bevor Sie sich für eine Antivirensoftware entscheiden.