Wenn Katzen trampeln, massieren sie abwechselnd mit den linken und rechten Vorderpfoten. Dieses Verhalten, bekannt als Milchtritt, tritt auf, wenn Kätzchen Milch bei ihrer Mutter trinken, um den Milchfluss zu verbessern. Interessanterweise behalten erwachsene Katzen dieses Verhalten bei. Obwohl der genaue Grund dafür noch nicht eindeutig geklärt ist, gibt es einige wissenschaftliche Theorien dazu.
Was ist der Milchtritt bei Katzen?
Der Milchtritt ist eine Bewegung, bei der Katzen abwechselnd ihre Pfoten auf und ab bewegen. Dies sieht aus wie das Kneten von Teig oder eine Massage. Manche Katzen strecken dabei ihre Krallen aus, andere machen die Bewegung ohne Kralleneinsatz. Das Trampeln geht oft mit lautem Schnurren und einem verträumten Blick mit halb geschlossenen Augen einher. Bei kleinen Kätzchen stimuliert der Milchtritt den Milchfluss durch den Druck auf den Bauch der Mutter. Aber auch erwachsene Katzen zeigen dieses Verhalten in Situationen, in denen sie sich wohl fühlen.
Warum treten Katzen? Ein Zeichen von Geborgenheit
Eine Theorie besagt, dass der Milchtritt bei erwachsenen Katzen ein Überbleibsel aus ihrer Kindheit ist. Wenn sich Katzen sicher und geborgen fühlen, erinnert sie das an die Wärme und Sicherheit, die sie bei ihrer Mutter empfunden haben. Instinktiv kehren sie dann zu ihrem kindlichen Verhalten zurück. Allerdings kann dies nicht die einzige Erklärung sein, da auch Findelkätzchen und von Menschen aufgezogene Waisenkätzchen treteln.
Milchtritt für einen gemütlichen Schlafplatz
Es wurde beobachtet, dass auch die wilde Vorfahrin unserer Hauskatzen, die Falbkatze, eine Form des Milchtritts zeigt. Sie drückt Laub und Gräser flach, um sich einen gemütlichen Schlafplatz zu schaffen. Tragende Falbkätzchen trampeln auch an einem bequemen Ort, den sie für die Geburt vorbereiten. Daher glauben einige Wissenschaftler, dass Katzen durch das Treteln ihren Schlaf- oder Ruheplatz weich kneten wollen, ähnlich wie Menschen ihre Kopfkissen aufschütteln oder ihre Sofakissen für einen gemütlichen Fernsehabend arrangieren.
Treteln während der Rolligkeit und bei Stress
Auch rollige Katzen treteln viel und sind besonders schmusebedürftig. Es wird vermutet, dass dies zur Beruhigung dient, da die Rolligkeit viele Katzen unruhig macht. Das Treteln hilft ihnen, sich zu entspannen. Gleiches gilt in stressigen Situationen, in denen Katzen versuchen, sich durch das Trampeln selbst zu beruhigen. Stress kann zum Beispiel durch fremde Menschen und Haustiere oder durch stürmisches Wetter verursacht werden.
Weitere Gründe für das Treteln bei Katzen
Katzen haben Duftdrüsen unter ihren Pfoten, die beim Kratzen, Wetzen und Treteln freigelegt werden. Die Duftmarken, die Katzen dabei setzen, sind einzigartig und dienen der Markierung ihres Territoriums und ihres Besitzes. Es kann also sein, dass Katzen beim Treteln ihre Lieblingssachen und Lieblingsmenschen als ihr Eigentum beanspruchen und ihre Zuneigung ausdrücken. Mit dem Treteln sagen sie quasi: “Du gehörst zu mir, du bist meine Familie”.
Der Milchtritt ist also auch eine Art Liebesbeweis, auch wenn die ausgefahrenen Krallen manchmal ein wenig piksen können. Wenn es zu schmerzhaft wird, kann euch der Tierarzt zeigen, wie ihr die Krallen eurer Katze schneiden könnt.
Warum machen Katzen Milchtritt? Im Zweifel zum Tierarzt
Obwohl es viele harmlose Gründe für den Milchtritt bei Katzen gibt, sollte man aufmerksam sein, wenn die Katze auffällig oft und viel tritt oder das Verhalten plötzlich auftritt. In solchen Fällen ist es ratsam, die Katze vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Unnormales Verhalten kann immer ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Der Tierarzt wird dies überprüfen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einleiten. Bei stressbedingtem Treteln kann der Tierarzt ebenfalls helfen, die Katze zu beruhigen.
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