Viele Menschen verwenden fälschlicherweise Mineralwasser und Sprudelwasser als Synonyme. Doch es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen den beiden Wassersorten. Glücklicherweise haben wir in Deutschland klare gesetzliche Definitionen sowohl für Sprudelwasser als auch für Mineralwasser.
Wie wird Mineralwasser definiert?
Mineralwasser ist Grundwasser mit besonderen Eigenschaften. Laut der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung darf ein Wasser nur dann als Mineralwasser bezeichnet werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Es stammt aus einem unterirdischen Wasservorkommen.
- Es ist von ursprünglicher Reinheit, d.h., es wird durch Filtration der Gesteinsschichten gereinigt.
- Es wird direkt an der Quelle oder am Brunnen abgefüllt.
- Die Inhaltsstoffe bleiben über die Zeit nur unwesentlich invariant.
- Es verfügt über eine amtliche Anerkennung.
Mineralwasser kann Kohlensäure enthalten, muss es jedoch nicht. Ein Mineralwasser ist also nicht zwangsläufig ein Sprudelwasser.
Wie entsteht natürliches Mineralwasser?
Wenn Regenwasser in den Boden eindringt, sickert es durch verschiedene Gesteinsschichten und nimmt dabei essenzielle Mineralstoffe wie Magnesium, Natrium und Calcium sowie wertvolle Spurenelemente auf. Diese Mineralien geben dem Mineralwasser seinen Geschmack. Sobald das Wasser in die Tiefe gelangt, ist es nahezu vollständig vor Verunreinigungen geschützt.
In Deutschland sind mittlerweile über 800 Mineralwässer offiziell anerkannt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) führt auf seiner Website eine Liste mit Namen und Orten der Quellen. Anhand des Etiketts kann man ebenfalls erkennen, ob ein Mineralwasser amtlich anerkannt ist. Dort sind neben dem Ort und dem Namen der Quelle auch die analytische Zusammensetzung und die Behandlungsverfahren aufgeführt.
Je nachdem, welche Inhaltsstoffe in welcher Konzentration enthalten sind, werden Mineralwässer beispielsweise als natriumarm, kalziumhaltig, magnesiumhaltig oder als Mineralwasser geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verkauft. Bei der Verarbeitung gelten strenge Regeln: Eisen, Mangan und Schwefel dürfen nur durch physikalische Verfahren wie Filtration entfernt werden; chemische Verfahren sind nicht erlaubt, um die ursprüngliche Reinheit des Wassers zu erhalten.
Sprudelwasser benötigt keine amtliche Anerkennung
Sprudelwasser ist einfach Trinkwasser mit Kohlensäure. Es handelt sich dabei in der Regel um Wasser, das aus Grund- und Oberflächenwasser gewonnen wird und durch Leitungen fließt. Im Vergleich zu naturbelassenem Mineralwasser wird es in der Regel aufwendig aufbereitet und desinfiziert.
Während Mineralwasser schon immer auf der Erde vorhanden war, wurde das Verfahren zur künstlichen Herstellung von Sprudelwasser erst im 18. Jahrhundert entwickelt. Übrigens beschränkt sich die Unterscheidung verschiedener Wasserarten nicht nur auf Mineralwasser und Sprudelwasser. Es gibt auch Heilwasser und viele weitere Sorten.
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Fazit: Mineralwasser und Sprudelwasser sind unterschiedlich
Mineralwasser ist ein Naturprodukt und kann nicht künstlich hergestellt werden. Es stammt immer aus einer unterirdischen Quelle und ist besonders reich an Mineralien. Die Eigenschaften von Mineralwasser sind gesetzlich streng definiert.
Sprudelwasser hingegen ist in den meisten Fällen ein künstliches Produkt. Es handelt sich dabei einfach um Trinkwasser, dem auf natürliche oder künstliche Weise Kohlensäure zugesetzt wurde.
Ein Sprudelwasser kann ein Mineralwasser sein, aber ein Mineralwasser muss nicht zwangsläufig ein Sprudelwasser sein.