Minimalismus als Lebensstil bedeutet bewussten Verzicht, um Platz für das Wesentliche zu schaffen. Doch oft fällt es schwer, sich von Dingen zu trennen. Mit den folgenden Tipps und Methoden kannst du in nur wenigen Wochen minimalistischer leben – und das auch beibehalten.
So wirst du Minimalist:in lernen
Minimalismus als Lebensstil ist eine Gegenbewegung zum Konsumwahn und Materialismus. Ein minimalistisches Leben kann eine Lösung für die materielle Belastung sein, unter der viele Menschen bewusst oder unbewusst leiden. Wer weniger besitzt, hat weniger zu pflegen, jedoch dafür mehr Platz, Zeit und Geld. Und das kann glücklich machen.
Je weniger wir haben, desto mehr Platz, Geld und Zeit haben wir für die wesentlichen Dinge im Leben. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Kalen Emsley)
Zu oft behalten wir Dinge, die wir nicht brauchen, in der Hoffnung, dass sie irgendwann nützlich sein könnten. Doch dieser Tag kommt selten wirklich. Daher ist es wichtig, unnötige Dinge zu erkennen und sie loszuwerden. Es gibt verschiedene Methoden des Minimalismus, die dir beim Ausmisten helfen können. Wie radikal du dabei vorgehst, bleibt dir überlassen. Das minimalistische Leben soll dich schließlich glücklicher machen und nicht stressen.
1. “Eat the Frog first” – das Schlimmste kommt zuerst
Das Loslassen von Dingen fällt vielen schwer. Diese Methode soll dir helfen, deine Hemmschwelle zu überwinden, um dich von Besitz zu trennen.
Wähle aus deinen liebsten Besitztümern zumindest eines aus, auf das du in Zukunft verzichten kannst. Werfe es nicht weg, sondern verschenke oder verkaufe es. Diese Erfahrung kann hart sein, zeigt jedoch auch, wie wenig wir geliebte Gegenstände für ein glückliches Leben wirklich brauchen. Nach und nach wird es dir dann leichter fallen, dich bewusst von Dingen zu trennen, die du nicht wirklich brauchst. So schaffst du es, mehr Minimalismus in dein Leben zu bringen.
2. Die “KonMari-Methode” – behalte, was dich glücklich macht
Marie Kondo ist eine Lifestyle-Expertin und Ordnungsexpertin. Sie berät zu Aufräumen und Entrümpeln und ist damit sehr erfolgreich. Bei ihrer KonMari-Methode geht es darum, nur die Dinge zu behalten, die dir Freude bereiten.
Hierbei sortierst du alles, was du besitzt, nach Kategorien. Nimm jeden Gegenstand einzeln in die Hand und frage dich: Macht dieser Gegenstand mich glücklich? Empfinde ich Freude? Wenn ja, behalte den Gegenstand. Wenn nicht, dann trenne dich von ihm.
Beginne dabei mit weniger wichtigen Dingen wie Töpfen oder Putzutensilien und arbeite dich dann zu Kleidung und Büchern vor. Zum Schluss kommen Erinnerungsstücke. Wichtig ist, jede Kategorie abzuschließen, bevor du mit der nächsten beginnst. Nach und nach wirst du nur noch Dinge in deiner Wohnung haben, die dir Freude bereiten. Damit kommst du dem minimalistischen Lebensstil einen großen Schritt näher.
3. Die Korbmethode – das Gegenteil des Shoppings
Bei der Korbmethode schnappst du dir einen Wäschekorb, eine große Kiste oder einen anderen Behälter ähnlicher Größe. Damit gehst du in deiner Wohnung umher und sammelst alles ein, was unnötig ist – ähnlich wie beim Klamottenkauf.
In den Korb kommen jedoch nur Dinge, die dir nicht wirklich gefallen und die eigentlich unnötig sind und Platz wegnehmen. Ist der Korb voll, hast du dein Tagespensum erreicht. Wenn du das eine ganze Woche lang durchziehst, wirst du schon einiges Überflüssiges aus deiner Wohnung entfernt haben und dem Minimalismus, den du dir wünschst, näher gekommen sein.
Nun, da du vom Überflüssigen befreit bist, kommt die eigentliche Herausforderung: minimalistisch zu bleiben.
Ein wichtiger Schritt dafür ist es, alles möglichst sichtbar zu machen. Von Kleidung über Lebensmittel bis hin zu Büchern. Verstaue deine Sachen nicht in der hintersten Ecke deines Schranks oder im obersten Regal der Abstellkammer. Nur wenn du deine Dinge im Blick hast, weißt du, was du besitzt und kaufst nicht unnötig Neues.
Bevor du etwas Neues kaufst, versuche es zu leihen, zu tauschen oder zu reparieren. Eine Bohrmaschine, die du ausleihen kannst, hat sicherlich jemand in deiner Nachbarschaft. Im Gegenzug könnt ihr euch den Rasenmäher teilen. Ein kleines Loch im T-Shirt zu stopfen, dauert nur ein paar Minuten, bei größeren Schäden ist der Besuch bei einer Schneiderei oft billiger als der Kauf einer neuen Hose. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für Schuhe oder Uhren.
Eine weitere Regel, um minimalistisch zu bleiben und nicht Unmengen an neuen Dingen anzuschaffen, ist: Für jedes neue Teil, das du kaufst, muss ein altes Teil gehen. Auf diese Weise bleibst du bei der gleichen Anzahl von Besitztümern und denkst genauer darüber nach, ob du das Produkt wirklich brauchst. Dies kann vor allem bei Kleidung, Büchern oder Deko-Gegenständen angewendet werden. Auch digital kannst du den Minimalismus anwenden.
Wenn du mit diesen Methoden in den Minimalismus eingestiegen bist, kannst du dich in den folgenden Artikeln weiter inspirieren lassen:
- 12 praktische Minimalismus-Tipps, die dein Leben leichter machen
- Minimalistisch wohnen: So klappt es nachhaltig
- Der minimalistische Kleiderschrank: Tipps & Tricks
Noch mehr Lektüre und Hörbücher zum Thema Minimalismus findest du in gut sortierten Buchhandlungen und online.