Mit dem Camper durch Albanien – Ein Abenteuer für Entdeckungslustige

Mit dem Camper durch Albanien – Ein Abenteuer für Entdeckungslustige

Die allererste Frage, die uns gestellt wird, wenn wir von unserem Abenteuer in Albanien erzählen, ist immer: Ist das Land sicher? Und wir können mit Sicherheit sagen: Ja! Jetzt kannst du dich entspannen und unsere Tipps für dieses wunderschöne und faszinierende Reiseland aufsaugen.

Deine Reise nach Albanien – die Einreise

Als Europäer benötigen wir kein Visum für die Einreise nach Albanien, und auch die Einreise mit dem Auto ist relativ unkompliziert. Du brauchst lediglich deinen Personalausweis, die Fahrzeugpapiere und die Grüne Versicherungskarte, auf der Albanien vermerkt sein muss – erkennbar am Kürzel “AL”, das nicht durchgestrichen sein darf. Dann bist du ausreichend versichert.

Autofahren in Albanien – Ein Abenteuer auf den Straßen

Schon am zweiten Tag unserer Albanien-Reise wurde uns klar: Die Albaner sind fahrtechnisch verrückt! Auf den Straßen herrscht ein anarchischer Fahrstil, und wer stärker oder mutiger ist, hat Vorfahrt! Autofahren ist hier eine herausfordernde Aufgabe, unsere Augen waren ständig auf die Straße und die unmittelbare Umgebung gerichtet. Es gibt Verkehrsregeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote, aber wen interessiert das außer uns Touristen? Manchmal rasen Konvois mit Blaulicht durch das Land – Polizei ist das nicht, das steht fest. Aber sie erzwingen sich Vorfahrt und überholen, auch wenn dir ein Auto entgegenkommt.

Des Weiteren gibt es ständig die Gefahr von streunenden Tieren wie Hunden, Schafen, Ziegen und Hühnern auf der Fahrbahn. Zäune sind hier Mangelware, die Tiere werden teilweise von Hirten beaufsichtigt, teilweise angepflockt, aber manchmal auch einfach frei herumlaufen gelassen.

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Ein weiteres Problem sind die vielen und teils riesigen Schlaglöcher auf den Straßen. Manche Löcher sind so tief, dass ganze Autos darin verschwinden! Vor und nach jeder Brücke gibt es zudem starke Erschütterungen, da keine Dehnungsstreifen eingebaut wurden. Die Temperaturschwankungen führen zu Ausdehnungen und Zusammenzügen der Materialien, was überall tiefe Risse hinterlässt.

Fahren bei Nacht ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da die Straßenlöcher, die Tiere auf der Fahrbahn und die rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer ein noch größeres Risiko darstellen. Hinzu kommen unbeleuchtete Verkehrsteilnehmer aller Art. Also, vermeide es, in Albanien bei Nacht zu fahren, denn das ist wirklich unnötig gefährlich.

Geld wechseln, Währung und Preisniveau

In Albanien wird mit Lek bezahlt. Die Preise im Land sind sehr niedrig, abgesehen von Treibstoff. Für Diesel haben wir genauso viel bezahlt wie in Griechenland! Wie die Albaner das schaffen, bleibt uns ein Rätsel – aber die vielen Mopeds und Pferdekutschen könnten eine Antwort darauf sein.

Kreditkarten und Geldautomaten

In Albanien werden Visa-Kreditkarten bevorzugt. An den meisten Orten konnten wir nur mit Visa bezahlen. Bargeld abheben ist an allen Geldautomaten problemlos möglich, auch mit Mastercard und manchmal sogar mit VisaPlus-Karten. Mit Euro kommst du außer in Hotels und Campingplätzen nicht sehr weit. Es gibt jedoch Wechselstuben und manchmal stehen Männer mit Geldbündeln auf der Straße. Wir haben diese Option jedoch nur beobachtet und nicht selbst genutzt.

Unser Tagesbudget in Albanien

Für jedes Land erstellen wir ein Tagesbudget. In Albanien hatten wir CHF 30.- pro Tag für Übernachtung, Verpflegung und Reisekosten eingeplant – ohne Versicherungen, Steuern usw. und wir sind damit sehr gut zurechtgekommen und haben oft sogar weniger gebraucht. Wir haben mehrmals auswärts gegessen, Ausflüge gemacht, Eintrittsgelder bezahlt und sind einmal von Norden nach Süden durch das Land gefahren. Nur an dem Tag, an dem wir getankt haben, haben wir das Budget stark überzogen. Aber über die drei Wochen hat sich alles ausgeglichen.

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Sicherheit in Albanien

Die Sicherheit für Reisende ist in Albanien kein Problem. Natürlich fühlt man sich manchmal beobachtet, und wenn man sieht, dass manche Menschen dort so gut wie nichts haben, fragt man sich vielleicht, ob man ausgeraubt wird. Uns ist während unseres dreiwöchigen Aufenthalts im Land nie etwas Seltsames passiert, obwohl wir manchmal wirklich vom Weg abgekommen sind – Dank unseres verfluchten Navis! Bislang haben wir auch noch nichts von anderen Albanien-Reisenden gehört, die überfallen wurden. Es gibt nicht einmal Sicherheitshinweise auf den Seiten des auswärtigen Amtes, dass in Albanien mehr als Taschendiebstahl vorkommt. Das Vorurteil, dass Albanien unsicher sei, hat mit der aktuellen Situation im Land nichts zu tun.

Ganz im Gegenteil! Die Albaner sind sehr hilfsbereit. Zwar sind wir glücklicherweise nicht auf Hilfe angewiesen gewesen, aber wir haben von aktuellen Albanien-Reisenden gehört, dass sie bei einer Panne kaum die Motorhaube geöffnet hatten, schon kamen die Leute ihnen zur Hilfe – nicht, um sie auszurauben oder übers Ohr zu hauen, sondern aus purer Hilfsbereitschaft, ohne eigennützige Absichten.

Campingplätze

Obwohl wir Mitte/Ende März unterwegs waren, hatten schon einige Campingplätze geöffnet und alle waren gut bis sehr gut. Hier sind unsere Plätze von Norden nach Süden:

  • Shkoder: Camping Legjenda, Agron 1, 4001 Shkoder www.campinglegjenda.com
  • Durrës: Camping Pa Emer, Rrakull Karpen, Kavaja www.kampingpaemer.com
  • Vlores: Camping Cekodhima Camper Stop, National Road Vlore-Orikum km 7, 9426 Radhime
  • Saranda: Camping Caravan Ksamil, Parku Kombëtar i Butrintit, SH81, Ksamil
  • Gjirokaster: Camping Gjirokaster, Topullaraj, Valare Gjirokaster www.campinggjirokastra.wordpress.com

Menschen und Verständigung

In Albanien wird Albanisch gesprochen. Vielleicht verstehen sie etwas von den Nachbarsprachen, aber Englisch ist nicht weit verbreitet. Einige wenige sprechen ein paar Brocken Englisch, aber wenn du jemanden findest, der fließend Englisch spricht, arbeitet er entweder im Tourismus oder du hast im Lotto gewonnen 🙂 Die Einheimischen sind jedoch sehr freundlich und nehmen sich auch die Zeit, mit dir zu sprechen, selbst wenn du sie nicht verstehst. Mit Händen und Füßen konnten wir uns immer verständigen, und im Zweifelsfall war Italienisch die beste Wahl. So wurde weder “Milk” noch “Mljeko” verstanden, aber als ich “Latte” sagte, kam sofort “Ahh qumësht”!

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In Restaurants fanden wir immer englische Menükarten, aber im Supermarkt ist es lustig. Dort kaufst du einfach aufgrund der Bilder auf den Verpackungen ein.

Unser persönliches Fazit zum Land

Für Albanien solltest du dir Zeit nehmen, denn die ersten Tage werden dich überwältigen. Wenn du jedoch offen und bereit bist, ein Land zu entdecken, das sich wie hundert Jahre zurück anfühlt, dann wirst du Albanien lieben. Die Freundlichkeit der Menschen hat uns beeindruckt, die Naturschätze haben uns begeistert und das einfache Leben hat uns wieder auf den Boden geholt. Unser Überfluss im Westen erscheint erschreckend und nicht erstrebenswert.

Wir sind unglaublich froh, dass wir aufgrund unseres Projekts “47 Länder” fast gezwungen waren, nach Albanien zu reisen. Die Eindrücke und Erfahrungen, die wir in diesem Land gesammelt haben, werden uns noch lange begleiten.

Wenn du auf der Suche nach Ursprünglichkeit bist, den Mut hast, Vorurteile zu ignorieren und deinen Entdeckergeist stillen willst, dann mach dich auf den Weg nach Albanien. Du kannst dabei helfen, neue touristische Pfade zu erschließen, da es hier noch keine vorgegebenen Touristenrouten gibt.

Herzliche Grüße aus Albanien,
dein comewithus2-Team