Mit dem Elektroauto nach Kroatien – Teil 1: Die Reiseplanung

Teil 1: Mit dem Elektroauto nach Kroatien – die Planung

Endlich ist es soweit! Nach einer langen Wartezeit konnte ich endlich meinen ID.3 1st Pro Performance im Oktober 2020 abholen. Und nun steht unsere erste große Reise mit dem Elektroauto an: Es geht nach Kroatien. Doch bevor wir einfach drauf losfahren, müssen wir sorgfältig planen. Die Zeiten des spontanen Fahrens wie mit meinem alten Fiat Punto sind vorbei.

Eine Serie in drei Teilen

Dies ist der erste Teil einer kleinen Serie, in der ich meinen Planungsprozess und meine Erfahrungen teile. Vielleicht können Sie etwas daraus mitnehmen. In den kommenden Teilen werde ich Ihnen helfen, gemütlich und stressfrei mit dem Elektroauto nach Kroatien zu kommen. Aber beachten Sie, dass meine Erfahrungen und Schritte nicht auf jeden zutreffen. Das Reiseverhalten ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Fahrzeugtyp und dem Fahrstil. Manche mögen es gerne schnell, was jedoch die Reichweite des Elektroautos beeinflusst. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel. Jetzt geht’s los!

Das Auto und der Verbrauch

Ich fahre seit mehreren Monaten meinen ID.3 1st Pro Performance. Das Auto hat eine Leistung von 150 kW / 205 PS und eine 58 kWh Batterie. Laut WLTP sollte ich damit 420 Kilometer weit kommen. Ja, unter optimalen Bedingungen in der Stadt und im Sommer funktioniert das. Aber im Winter und auf der Autobahn ist die Reichweite geringer. Im Sommer schaffe ich auf der Autobahn realistische 300 Kilometer mit einem voll geladenen Akku. Das bedeutet, dass ich auf der Autobahn etwa 19 kWh Energie pro 100 Kilometer benötige, um die Reichweite voll auszuschöpfen. Da die Entfernung nach Kroatien 529 Kilometer beträgt, planen wir, einmal unterwegs zu laden.

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Die Reiseplanung

Für die Reiseplanung nutzen wir verschiedene Tools. Eines davon sind meine eigenen Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe. Wir schauen uns auch Videos von YouTubern an, die ebenfalls einen ID.3 fahren und ihre Erfahrungen teilen. Außerdem nutzen wir den “A Better Routeplaner” (den ich im Jahresabo habe). Mit diesem Link erhalten Sie eine 30-tägige Testversion (anstatt 14).

Die Strecke

Wir haben zwei Ladestopps geplant, um einerseits genug Energie für den nächsten Tag im Akku zu haben und andererseits nicht mit einer zu geringen Restreichweite anzukommen.

Der erste Ladestopp liegt genau 250 Kilometer entfernt. Mit einer Reichweite von 300 Kilometern bei Abfahrt haben wir also einen Puffer von 50 Kilometern. Unser Ziel ist es, mit etwa 10% Akkustand anzukommen.

Der zweite Ladestopp führt von Ionity Maribor nach Ionity Koper, einer Entfernung von 240 Kilometern. Dabei werden wir beim Anzeigenstand von etwa 280/290 Kilometern losfahren und mit einer Restreichweite von 40 bis 50 Kilometern bei Ionity in Koper ankommen. Dort werden wir etwa 15 bis 20 Minuten laden, um genug Energie für die verbleibenden 40 Kilometer und den nächsten Tag zu haben.

Was passiert, wenn der Verbrauch höher ist als geplant? Im schlimmsten Fall müssen wir an einer Ladesäule bei Ljubljana für einige Minuten nachladen. In Slowenien gibt es zwar einige Ladestationen, jedoch nur mit einer Ladeleistung von 50 kW. Die Hauptstadt bietet keine Hypercharger an, was schade ist. Aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.

Laden in Kroatien oder: Die Ladewüste Istrien

Oft hört man in Foren und Facebook-Gruppen, dass einige Leute zu Hause kostenlos laden können, da sie eine PV-Anlage auf dem Dach haben. Unterwegs behaupten sie, dass man überall laden könne. Doch die Realität sieht anders aus. In Istrien gibt es nur wenige Ladestationen, während in Wien, das 6,7-mal kleiner ist als Istrien, eine viel größere Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Hier gibt es eine Diskrepanz, die wohl auch in Zukunft bestehen bleibt. Elektroautos sind teuer und der Aufbau und die Wartung der Infrastruktur ebenfalls. In einem Land wie Kroatien, wo das durchschnittliche Jahreseinkommen niedriger ist als in Österreich oder anderen westeuropäischen Ländern, ist es unrealistisch zu erwarten, dass sich die Mehrheit für Elektroautos entscheidet.

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In einem Umkreis von etwa 20 Kilometern um unser Ferienhaus gibt es nur 5 Ladestationen. Eine davon hat eine Ladeleistung von 50 kW und ist kostenlos. Die anderen können maximal 11 kW Wechselstrom liefern. Daher ist es umso besser, dass wir eine Ferienwohnung haben, in der wir nachts laden können. Oder einen Campingplatz, der dies erlaubt.

Ladekarten und Apps

Für die Hin- und Rückfahrt habe ich die WeCharge Plus Ladekarte dabei. Mit dieser kann ich bei Ionity kostenlos laden. Perfekt für die geplanten Stopps in Slowenien. Außerdem habe ich ein Konto bei OneCharge von Petrol erstellt, um mit dem Handy Ladevorgänge starten zu können, falls mein Backup-Plan notwendig ist. Für den Rest habe ich die Ladekarte von NewMotion von Shell, die bei vielen Ladestationen in Europa funktioniert. Diese Karte dient als Backup. Es gibt auch die App “espoTs” von Hrvatski Telekom für Ladestationen in Kroatien.

Auf geht’s!

Am 1. Juni starten wir gegen 16 Uhr unsere Reise. Wir fahren mit einem voll geladenen ID.3 und dokumentieren das Ganze über Twitter mit dem Hashtag #ID3Kroatien. Die Aufregung steigt!

Deine Erfahrungswerte?

Bist du schon einmal mit dem Elektroauto nach Kroatien gefahren? Teile deine Eindrücke gerne in den Kommentaren.

Hier geht es zu Teil 2!

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