Mit dem Elektroauto nach Sardinien – Ein einmaliges Abenteuer

Mit dem Elektroauto nach Sardinien – Ein einmaliges Abenteuer

Wir müssen zugeben, dass wir bei der Wahl des Elektroautos für unseren Sommerurlaub keine waghalsigen Experimente eingegangen sind. Der Ioniq 5 ist das “World Car of the Year 2022” und wurde auch zum Auto des Jahres 2022 in Deutschland und der Schweiz gewählt. Mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen im Gepäck haben wir die Spitzenversion mit Allradantrieb, 239 kW/325 PS Leistung und einer maximalen Reichweite von 481 Kilometern über den Schweizer Hyundai-Importeur astara Mobility Switzerland getestet.

E-Auto und Fähre: fünf- bis sechsmal umweltfreundlicher als der Flug

Bevor wir jedoch über unsere Reise und das Auto sprechen, interessiert uns, wie umweltfreundlich unsere Fahrt war. Die Strecke von Zürich nach Livorno (hin und zurück) beträgt 1178 Kilometer. Für das E-Auto mit vier Personen haben wir zwischen 120 kg CO2 (mit Ökostrom) und 160 kg CO2 (durchschnittlicher Strommix) berechnet. Das liegt im Vergleich zu einem Diesel oder Benziner (Verbrauch 6,5-7 Liter pro 100 km) knapp bei der Hälfte (240 bis 330 kg CO2). Hinzu kommt bei beiden Reisevarianten die Fährüberfahrt von Livorno nach Olbia, die zusammen 112 kg CO2 für Hin- und Rückfahrt ausmacht. Somit kommen wir bei unserer Reise zu viert im Elektroauto auf insgesamt 232-272 kg CO2-Ausstoß, vergleichbare Verbrenner hingegen auf 350-440 kg CO2.

Ein Flug einer vierköpfigen Familie von Zürich nach Olbia verursacht insgesamt satte 1,4 Tonnen CO2-Emissionen. Das ist also das Fünf- bis Sechsfache einer Reise mit Elektroauto und Fähre. Angesichts eines durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoßes von 12-14 Tonnen pro Person ist selbst diese vergleichsweise kurze Flugreise sehr belastend. Das Elektroauto schneidet in der Umweltbilanz daher umso besser ab.

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Die Reise mit dem Ioniq 5 – Ladepausen inbegriffen

Mit dem Elektroauto nach Sardinien? Vorsicht ist besser als Nachsicht, dachten wir und planten ausgiebige Fahrzeiten ein, um sicherzustellen, dass wir die Fähre nicht verpassen würden. Außerdem mussten wir berücksichtigen, dass es an den Ladestationen möglicherweise Andrang geben könnte. Oder dass die Kinder öfter als erwartet nach einer Naturpause verlangen könnten. Die Fahrt an einem Freitagabend über den Gotthard, Mailand, quer durch die Toskana in Richtung La Spezia und schließlich nach Livorno war jedoch ein Spaziergang. Weil wir die Reichweite von 481 Kilometern nicht vollständig ausreizen wollten, planten wir zwei Ladestopps ein. In Coldrerio vor der italienischen Grenze stauten sich die Verbrenner an den Zapfsäulen, während wir an den verwaisten Schnellladesäulen für 15 Minuten anhielten und die Batterie auf etwas über 80 Prozent aufladen konnten. Das Gleiche taten wir bei einem kurzen Halt an der Raststätte Ramiola in der Toskana. Die CCS-Ladestation mit einer Leistung von etwas über 220 kW machte die Pausen kaum bemerkbar.

Hyundai hat mit der 800-Volt-Technologie gegenüber der Konkurrenz einen großen Vorteil. Die Batterie mit 77,4 kWh kann theoretisch in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Bei der Suche nach Ladepunkten in Norditalien verließen wir uns gleichermaßen auf die “Charge myHyundai”-App – über die auch direkt bezahlt werden kann – und auf das Ioniq-5-Navigationssystem, das uns zahlreiche Ladestationen zeigte. Am Fährhafen von Livorno kamen wir jedenfalls so früh an, dass wir etwas Schlaf nachholen konnten. Die Ladestationen auf Sardinien sind zwar weniger verbreitet, aber wer in der Hitze tatsächlich quer über die Insel fahren will, schafft das mit einem Blick auf die App und etwas Planung problemlos.

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“Schatz, haben wir jetzt alles eingepackt?”

Als Familienvater, der sich jahrelang an große Kombis gewöhnt hatte, legt man besonderen Wert auf Ladevolumen. Vor allem, weil im Sommerurlaub immer alles mitgenommen werden muss. Natürlich viel zu viele Kleider, obwohl jedem klar ist, dass wir bei 35 Grad in diesem ruhigen Haus in Nordsardinien nur Badehosen, Flipflops und ein paar Shirts brauchen. Aber trotzdem müssen immer das Notfall-Winterset und die Gala-Garderobe dabei sein. Wer weiß schon, was alles passieren kann? Der Sohn packt alles ein, was irgendwie nach Wassersport aussieht, die Tochter bringt die halbe Stadtbibliothek mit, die sie noch schnell ausgeliehen hat. Und – okay – der Vater bringt vielleicht das größte SUP-Board der Welt mit. Mit Paddel und Pumpe. Der Ioniq 5 hatte dennoch genug Platz. Die 527 Liter Ladevolumen (1600 Liter bei umgeklappten Rücksitzen) haben uns völlig ausgereicht. “Schatz, haben wir jetzt alles eingepackt?”

Sportlich, komfortabel und mit einem Extra-Knopf zu viel

Was haben wir festgestellt? Der Sportmodus (es gibt auch noch Eco und Normal) zeigt, dass hier 325 PS mit über 600 Nm Drehmoment am Werk sind. Die “Wow”-Effekte dieses Crossovers sind nachhaltig beeindruckend. Aber viel wichtiger ist der Platz. Die Kinder hatten auf der Rückbank ausreichend Platz zum Herumtoben. Wenn sie nicht den gesamten Hausstand mitgenommen hätten, hätte die Rückbank sogar wie eine Liegewiese eingestellt werden können. Auch vorne ist die Beinfreiheit großartig und es gibt vielseitige Ablagemöglichkeiten. Damit zeigt Hyundai – und insbesondere der Ioniq 5 – seinen Konkurrenten, wo es langgeht.

Die beiden großen Displays – eines hinter dem Lenkrad und eines in der Mitte – erklären sich von selbst und sind einfach, sinnvoll und stilvoll integriert. Was ist uns noch positiv aufgefallen? Über eine Wippe am Lenkrad lässt sich die regenerative Bremse optimal einstellen, die Rücksitze können einzeln umgeklappt und elektrisch verstellt werden, es gibt eine Sitzbelüftung vorn und leider auch eine Sitzheizung vorn und hinten. Letztere kann bei Kindern, die bei 35 Grad gerne etwas Wärme hätten, zu viel sein. Dafür bietet das elektrische Panoramadach – ein weiterer Lieblingsknopf für Kinder – vorne eine großartige Aussicht. Dazu der Sound aus dem Bose-Soundsystem mit Subwoofer – großes Kino! Natürlich hat das seinen Preis. Das Modell Vertex ist mit einem Startpreis von 67.900 Franken das teuerste, bietet jedoch auch eine Menge Luxus. Der Allradantrieb ist jedoch schon ab 55.900 Franken erhältlich, und die Basisversion des Ioniq 5 gibt es ab 47.900 Franken. Angesichts der Vorteile ist das wirklich vertretbar.

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Bewundernde Blicke garantiert

Eine Reise mit der Familie im Elektroauto nach Sardinien ist heutzutage selbst für unsere Nachbarn im Süden kein besonderes Abenteuer mehr, das einer Mondlandung gleichkommt. Die Italiener und Sarden haben jedoch eine besondere Beziehung zur Schönheit und Eleganz. Und wenn sie das in Verbindung mit einem Auto sehen – Dio mio – geraten sie in Ekstase. Junge Paare, ältere Herren, Teenager – alle bewundern das bereits vielgerühmte Design des Ioniq 5. Und in der Fahrzeugkolonne vor der Fähre sagte jemand laut: “Che macchina!” Das muss man als Nicht-Italiener auch erst einmal schaffen.

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