Wenn die Familie in den Urlaub fährt, soll das Haustier natürlich nicht fehlen. Doch auch Hunde und Katzen können unerwartet erkranken oder in Notfällen medizinische Hilfe benötigen. Deshalb ist eine gut ausgestattete Reiseapotheke für Ihren Vierbeiner unerlässlich. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Medikamente und Verbandstoffe Sie unbedingt dabei haben sollten, um Ihren Liebling bestmöglich versorgen zu können.
Reiseübelkeit und Stress lindern
Manche Hunde leiden unter Reiseübelkeit und haben Schwierigkeiten, Autofahrten zu ertragen. Glücklicherweise gibt es beim Tierarzt spezielle Tropfen oder Tabletten, wie zum Beispiel Paspertin oder Nux vomica, die den Brechreiz mindern können. Zusätzlich können Beruhigungssprays wie das D.A.P-Spray von CEVA verwendet werden, um den Hund während der Autofahrt zu entspannen, ohne ihn dabei gleichzeitig narkotisiert wirken zu lassen. Vor der Reise sollten Sie Ihren Hund zudem nicht füttern, um die Reiseübelkeit zu minimieren.
Schutz vor Parasiten
In Regionen mit mediterranem Klima, wie Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Portugal und Ungarn, können sich Hunde mit Krankheiten infizieren, die in Deutschland nicht vorkommen. Diese Reisekrankheiten werden von Mücken, Sandfliegen oder Zecken übertragen und können lebensbedrohlich sein. Daher ist es wichtig, Ihren Hund vor Reiseantritt umfassend vor diesen Parasiten zu schützen. Es gibt verschiedene Präparate wie Advantix, Exspot, Preventic, Frontline oder Scalibor Protectorband, die Zecken, Flöhe und bestimmte Mückenarten abwehren können. Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrem Tierarzt beraten.
Reiseapotheke für Verletzungen und Erkrankungen
Neben dem Schutz vor Parasiten ist es wichtig, auch für die Versorgung von Verletzungen und Krankheiten gerüstet zu sein. In Ihre Reiseapotheke sollten daher folgende Materialien und Verbandstoffe gehören:
- Mullkompressen als Wundauflage
- Mullverbände in verschiedenen Breiten
- Rollenwatte zur Abpolsterung der Verbände
- Selbsthaftende Binden, z.B. Peha-Haft
- Schere
- Heftpflaster
- Jodlösung oder Betaisodonasalbe zur Wunddesinfektion
- Wund- oder Heilsalbe
- Kindersocken oder Überziehschuhe für Hunde bei Ballenverletzungen
- Fieberthermometer
- Zeckenzange
Medikamente für unerwartete Erkrankungen
Für unvorhergesehene Krankheiten sollten Sie bestimmte Medikamente zur Hand haben, aber beachten Sie, dass Sie vor der Behandlung die Körpertemperatur Ihres Hundes mit einem Fieberthermometer messen sollten. Bei Durchfall können Sie beispielsweise Kohletabletten aus der Apotheke besorgen oder spezielle Tabletten gegen Durchfall beim Tierarzt kaufen. Bei Erbrechen können Paspertin-Tropfen oder MCP-Tropfen helfen. Bei geröteten Augen und Bindehautentzündungen sollten Sie grundsätzlich das Auge gründlich untersuchen und im Zweifelsfall einen Tierarzt aufsuchen. Hier können antibiotikahaltige Augentropfen hilfreich sein.
Das Fazit
Mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke sind Sie für den Urlaub mit Ihrem Haustier bestens gerüstet. Dennoch ist es ratsam, vor Reiseantritt nochmals Ihren Tierarzt aufzusuchen, um sich passende Medikamente für Ihren Hund oder Ihre Katze geben zu lassen. So haben Sie auch die richtige Dosierung, um im Notfall schnell handeln zu können. Mit der richtigen Vorsorge und dieser hilfreichen Checkliste steht einem sorgenfreien Urlaub mit Ihrem geliebten Vierbeiner nichts mehr im Weg!
Die wichtigsten Erreger von Reisekrankheiten bei Hunden und deren Übertragungswege sind:
- Babesien: Übertragung durch Zecken, vor allem im Mittelmeerraum verbreitet.
- Ehrlichien: Übertragung ebenfalls durch Zecken, hauptsächlich im Mittelmeerraum.
- Leishmanien: Übertragung durch Sandfliegen, vor allem in Lateinamerika und mediterranen Ländern.
- Dirofilarien: Übertragung durch Stechmücken, weltweit verbreitet.
Hinweis: Das Bild dient nur zur Illustration und stammt nicht aus dem Originalartikel.