Willst du gute Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern haben? Dann solltest du gut durchdachte Verträge verwenden. Denn diese stärken das partnerschaftliche Verhältnis und helfen, Streitigkeiten zu vermeiden.
Was mit vielen Verträgen nicht in Ordnung ist
Oft stellen Parteien fest, dass bestimmte Details in einem Vertrag nicht geregelt sind, wenn es zu Problemen in der Geschäftsbeziehung kommt. Das Fehlen dieser Details führt zu Unsicherheiten und Diskussionen über das Vereinbarte.
Vertrag aufsetzen: Standardmuster sind keine Lösung
Häufig basieren Verträge von Startups auf Standards oder Vorlagen aus dem Internet. Doch solche Verträge berücksichtigen nicht die Besonderheiten des Einzelfalls und sind daher oft nicht durchsetzbar oder nutzlos.
Mit diesen Tipps zu besseren Verträgen
Du musst nicht unbedingt einen Anwalt hinzuziehen, um einen guten Vertrag aufzusetzen. Es gibt jedoch einige Punkte, die du beachten solltest, um einen Vertrag sofort besser zu machen. Hier sind zehn Tipps für dich:
1. Vorgeschichte beachten
Jeder Vertrag hat eine Vorgeschichte, die du in der Präambel des Vertragstextes darstellen kannst. So kannst du im Falle eines Streits auf die Vorgeschichte zurückgreifen und die Regelungen im Vertrag besser interpretieren.
2. Klare Sprache verwenden
Verwende eine präzise und klare Sprache, um Missverständnisse zu vermeiden. Vermeide Umgangssprache und erläutere bestimmte Begriffe, damit auch ein unbeteiligter Dritter den Vertrag verstehen kann.
3. Leistung und Gegenleistung definieren
Beschreibe genau, was jede Partei im Rahmen des Vertrags leisten soll. Berücksichtige dabei auch Tätigkeiten, Zahlungen und Mitwirkungshandlungen. Schließe unnötige Gesetzesvorgaben aus, wenn möglich.
4. Nachträgliche Änderung von Umständen bedenken
Berücksichtige, dass sich Umstände während der Vertragsausführung ändern können. Integriere Klauseln zur Änderung von Regelungen oder die Möglichkeit einer vorgezogenen Kündigung, falls Änderungsbedarf besteht.
5. Beginn und Ende festlegen
Regel genau, wann die Vertragslaufzeit beginnt und endet, insbesondere bei langlaufenden Verträgen. Beachte auch die Folgen, falls die Parteien bereits Handlungen bezüglich der Vertragserfüllung vorgenommen haben.
6. Möglichkeiten zum Lösen des Vertrags berücksichtigen
Denke daran, welche Möglichkeiten es gibt, sich von einem Vertrag zu lösen. Kläre die Fristen und die Folgen des Abwartens der geregelten Fristen. Bedenke auch, welche Folgen sich durch das Lösen ergeben, wenn eine Partei bereits Leistungen erbracht hat.
7. Ansprechpartner bestimmen
Bestimme einen Ansprechpartner, der für Abläufe und Schwierigkeiten zuständig ist. Bedenke auch, was zu tun ist, wenn ein Ansprechpartner wegfällt oder Zuständigkeiten in einem Unternehmen wechseln.
8. Kostentragung regeln
Kläre, welche Kosten jeder Vertragspartner in Bezug auf den Vertrag tragen muss, einschließlich Kosten für die Erstellung, Prüfung und Änderung des Vertrags. Berücksichtige auch Kosten für Dritte wie Notare oder staatliche Register.
9. Für den Fall eines Streits vorsorgen
Überlege, ob ein ordentliches Gericht oder ein Schiedsgericht bei einem Streit eingeschaltet werden soll und welches Recht auf den Vertrag Anwendung finden soll. Kläre auch, welche sprachliche Version bei zweisprachigen Verträgen Priorität hat.
10. Eigene Meinung bei Vertragsauslegung zweitrangig
Beachte, dass die eigene Meinung bei der Vertragsauslegung zweitrangig ist. Derjenige, der über einen Disput entscheidet, liest den Vertrag neutral und ohne Vorkenntnisse. Schwierigkeiten entstehen, wenn eine Partei eine andere Meinung hat und keine Anhaltspunkte im Vertrag erkennbar sind.
Fazit
Um Verträge besser zu machen, reicht sorgfältiges Lesen, eine präzise Darstellung der Regelungen im Vertrag und das Beachten der oben genannten zehn Punkte aus. Viele typische Fehler können so vermieden werden. Und das ist schon ein ausgezeichneter Anfang.