Bist du ein Abenteurer auf zwei Rädern und möchtest nicht auf die Gesellschaft deines geliebten Hundes verzichten? Dann lies weiter, denn in diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hunden das Motorradfahren beibringen kannst. Wir teilen unsere persönlichen Erfahrungen und geben hilfreiche Tipps, damit du und dein vierbeiniger Freund unvergessliche Momente auf zwei Rädern erleben könnt.
Auf den Hund gekommen…
Also, ich gebe zu, dass das Schreiben von Aufsätzen normalerweise nicht zu meinen Stärken gehört. Aber hier teile ich gerne unsere Geschichte über Hunde und Motorradfahren. Mein Name ist Tom Winkler, ich komme aus Lambrecht im schönen Pfälzer Wald und habe 2004 meinen Motorradführerschein gemacht. Anfangs fuhren wir eine Yamaha Dragstar 1100, bis wir im Mai 2006 auf eine Honda Pan European ST1300 umstiegen.
Im November 2006 kam unser erster Hund, Jacky. Sie war ein süßes Jack-Russel-Mischlingsmädchen und wurde im Frühjahr 2007 an das Motorradfahren gewöhnt – natürlich mit vielen Leckerlies. Leider verabschiedete sie sich im Juni 2014 von uns…
Wie gewöhnen wir die Hunde ans Motorradfahren?
Der Tankrucksack oder das Topcase dienen in den ersten zwei bis drei Monaten als Rückzugsort oder “Hundehütte”, in der die Hunde immer ihre Leckerlies bekommen. Sobald sie sich daran gewöhnt haben, dass man die Unterkünfte auch verschließen kann, ohne dass etwas Schlimmes passiert, werden diese Teile am Motorrad befestigt.
Die Hunde werden dann in den Tankrucksack oder das Topcase gesetzt und behutsam mit Leckerlies an die “Höhe” gewöhnt. Wenn dies problemlos funktioniert, kann man den Motor anlassen und später auch Gas geben. Sobald sich die Hunde beruhigt haben, kannst du mit ihnen kurze Strecken fahren. Beginne im Hof und arbeite dich langsam auf die Straße vor.
Anfangs fuhren wir maximal fünf Minuten und hielten dann an, um den Hunden eine Pause zu gönnen und mit ihnen zu spielen. Danach ging es für weitere 5 bis 10 Minuten auf große Fahrt, gefolgt von einer weiteren Pause. Je nach Hund kann dieser Prozess bis zu 2 Monate dauern, dann ist er entspannt auf dem Motorrad.
Die “Unterkünfte” der Hunde auf dem Motorrad
Vorne verwenden wir ein Tankrucksacksystem der Firma BAGSTER. Auf dem Tank haben wir das universelle “Easy-Road-System” befestigt und darauf den Tankrucksack namens “FRIENDY” für Hunde bis 8 Kilogramm. In dem Tankrucksack befindet sich eine Vorrichtung, um das Tier anzuleinen. Der Hund muss während der Fahrt gesichert sein.
Hinten haben wir ein original Honda Topcase genommen und den Deckel leicht geöffnet. Zusätzliche Lüftungslöcher sorgen für ausreichend Frischluftzufuhr. Für zusätzliche Sicherheit haben wir zwei große Löcher auf der Oberseite geschnitten, durch die nur der Kopf des Hundes passt. So ist die Ladung gesichert.
Wir fahren normalerweise 1-1,5 Stunden am Stück und machen dann eine Pause von etwa 30 Minuten, damit sich die Hunde austoben können. Auf diese Weise schaffen wir zwischen 300 und 400 Kilometer an einem Tag.
Ein Blick auf die Straße
Bisher wurden wir von der Polizei nur angehalten, damit sie Fotos machen konnten. Während der Pausen kommen wir problemlos ins Gespräch. Das Interesse an unserer ungewöhnlichen Kombination aus Motorrad und Hunden ist sehr groß und die meisten Biker finden es einfach cool. Kaum einer hat so etwas zuvor gesehen, geschweige denn mit zwei Hunden und ohne Beiwagen.
Wir legen jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer zurück und unsere Hunde sind ein integraler Bestandteil unserer Familie. Deshalb haben wir uns für ein großes Motorrad und diese besondere Art des Hundetransports entschieden.
Also, wenn du ein abenteuerlustiger Motorradfahrer bist und die wertvolle Gesellschaft deines Hundes auf deinen Touren nicht vermissen möchtest, dann gib dem Motorradfahren mit Hund eine Chance. Mit Geduld und den richtigen Vorbereitungen wirst du sicherlich unvergessliche und spaßige Momente erleben!
–Tom Winkler