Mit Infrarot heizen statt mit Gas? Die Alternative für Hausbesitzer

Mit Infrarot heizen statt mit Gas? Die Alternative für Hausbesitzer

Hast du auch genug von den hohen Gas- und Ölpreisen? Fragst du dich, ob es nicht eine bessere Alternative für deine Heizung gibt? Eine mögliche Option, die immer mehr Hausbesitzer interessiert, sind Infrarotheizungen. Aber was müssen wir darüber wissen und eignen sie sich als effizienter Ersatz?

Infrarotheizungen: Einfach, flexibel und vielseitig

Immer mehr Kunden entscheiden sich für Infrarotheizungen, da sie im Vergleich zu anderen Heizungssystemen einfach und kostengünstig sind. Laut Dominik Schmitt, dem Experten vom Energiezentrum Saar, sind Infrarotheizungen nicht nur leicht zu installieren, sondern auch vielseitig einsetzbar. Mit verschiedenen Ausführungen und Designs können sich die Infrarotheizungen problemlos in jeden Raum fügen. Ob unauffällige Panele, die direkt an der Decke installiert werden oder bunte Varianten, die als Blickfang dienen – die Auswahl ist groß und bietet für jeden Geschmack das Passende.

Eine andere Art der Wärme

Infrarotheizungen funktionieren anders als herkömmliche Konvektionsheizungen, die die Luft im Raum erwärmen. Die Infrarot-Panels strahlen ihre Wärme direkt auf den Raum ab, ähnlich wie bei einem gemütlichen Lagerfeuer oder einer beruhigenden Rotlichtlampe. Fabian Digel, Geschäftsführer von Digel Heat, bestätigt den steigenden Trend zur Nutzung dieser Heizungstechnologie. Im Jahr 2006 begann das Familienunternehmen mit der Produktion von Infrarot-Heizelementen und verzeichnet seitdem eine Nachfragesteigerung von rund 25 Prozent.

Faktoren und Überlegungen

Ob sich eine Infrarot-Heizung als Alternative zu herkömmlichen Heizungsanlagen eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine korrekte Anzahl und Platzierung der Panels ist entscheidend. Idealerweise sollten die Systeme in Verbindung mit einer eigenen Photovoltaikanlage betrieben werden. Allerdings warnt Fabian Digel davor, dass nicht alle Gebäude für den Einbau von Infrarotheizungen geeignet sind. Insbesondere in schlecht gedämmten Altbauten kann der Wärmeverlust zu hoch sein.

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Energieberater sind skeptisch

Wirkungsgrad, Betriebskosten und vor allem die Ökobilanz sind einige der vielen offenen Fragen rund um Infrarotheizungen. Die Stiftung Warentest bezeichnete die elektrisch betriebenen Heizungen kürzlich als “Notlösung” für den Fall eines Gasausfalls. Um die Stromkosten im Rahmen zu halten, wird empfohlen, die Geräte nur dann einzuschalten, wenn sich Personen im Raum befinden. Der Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker (GIH) zeigt sich ebenfalls skeptisch. Elektroheizungen können als Ergänzung in gut isolierten Räumen oder im Badezimmer sinnvoll sein, aber als vollständiger Ersatz für herkömmliche Heizungssysteme sind sie nur selten geeignet.

Ökobilanz und Kostenfaktor

Moderne Wärmepumpen können aus einer Einheit Strom drei bis vier Einheiten Wärme erzeugen. Hingegen liegt das Verhältnis bei reinen Elektroheizungen bei eins zu eins. Steigende Strompreise wirken sich dementsprechend stark auf die Betriebskosten aus. Arne Kruft, Technikvorstand des GIH, versteht, dass viele Menschen nach Alternativen zur Gasheizung suchen. Allerdings sieht er das Risiko von Stromausfällen höher als das einer Gasabschaltung. Dieses Risiko steigt sogar noch weiter, wenn immer mehr Menschen auf Infrarotheizungen oder Heizlüfter als Wärmequelle umsteigen.

Die CO2-Bilanz und der Energiemix

Ein weiterer Aspekt bei der Betrachtung von Infrarotheizungen ist die CO2-Bilanz. Diese hängt vom Energiemix ab. Bei steigendem Kohleanteil im Winter kann es sogar ökologisch sinnvoller sein, vorübergehend Propan- oder Butangas-Heizgeräte zu verwenden. Der Branchenverband IG Infrarot hingegen betont, dass Infrarotheizungen in ein ökologisches Gesamtkonzept eingebunden werden sollten, beispielsweise durch die Verwendung von Strom aus einer Photovoltaik-Anlage. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Energieverbrauch von Infrarotheizungen schwer mit herkömmlichen Heizungssystemen vergleichbar ist. Aktuelle Berechnungsformeln und Messverfahren sind eher auf Konvektionsheizungen ausgelegt und nicht auf Strahlungswärme. Es ist daher immer noch schwierig zu bestimmen, in welchen Gebäuden sich eine Infrarotheizung lohnt und in welchen nicht.

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Fazit

Wer eine Infrarotheizung verwenden möchte, muss zahlreiche Faktoren berücksichtigen, insbesondere in Bezug auf Betriebskosten und Ökobilanz. Die Auswahl des richtigen Designs ist im Vergleich dazu das geringste Problem. Infrarotheizungen können eine praktikable Alternative sein, jedoch sollten sie immer als Teil eines ganzheitlichen Konzepts betrachtet werden.