Mit oder ohne Getreide: Welches Katzenfutter ist gesünder?

Mit oder ohne Getreide: Welches Katzenfutter ist gesünder?

Katzen sind von Natur aus reine Fleischfresser. Ihr Kieferbau, der ohne flache Mahlzähne auskommt, belegt dies deutlich. Dennoch enthalten viele Katzenfuttersorten Getreide. Erst seit einigen Jahren streichen Futterhersteller vermehrt Getreide aus ihren Zutatenlisten.

Katzen als reine Fleischfresser

Die wilden Vorfahren der Hauskatzen waren strikte Fleischfresser und deckten ihren Nährstoffbedarf durch den Verzehr kleiner Beutetiere. Diese bieten alle notwendigen Nährstoffe, darunter einen hohen Proteingehalt, einen moderaten Fettgehalt und einen minimalen Anteil an Kohlenhydraten.

Aufgrund dieser evolutionären Hintergründe nahm man an, dass Hauskatzen ihren Nährstoffbedarf ebenfalls ausschließlich über tierische Rohstoffe decken können und alles andere als “nicht artgerecht” angesehen werden muss. Doch das stimmt nicht zwingend.

Warum ist Getreide im Katzenfutter?

Katzen brauchen kein Getreide, um zu überleben. Dennoch kann Getreide ein wertvoller Energielieferant sein, der die Katze mit Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt.

Auch wenn Katzen Fleischfresser sind, bedeutet das nicht automatisch, dass sie ausschließlich Fleisch aufnehmen müssen und alles andere schädlich für sie ist. Wilde Katzen nehmen indirekt auch andere Nahrungsmittel auf, wie Grashalme oder andere Pflanzen, von denen winzige Mengen an Getreide oder anderen Samen in den Magen gelangen.

Es ist wichtig, dass Katzenfutter eine gewisse Menge an pflanzlichen Zutaten oder Ballaststoffen enthält, um die Nieren der Katze zu entlasten. Aus Kostengründen wird häufig Getreide im Katzenfutter verwendet, obwohl auch Gemüse, Obst oder Kartoffeln Ballaststoffe enthalten.

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Ist Getreide im Katzenfutter schädlich?

Getreide im Futter kann tatsächlich zu Problemen bei Katzen führen, denn:

  • Katzen können Stärke, eine Form von Kohlenhydraten, nur schwer verdauen.
  • Getreide kann aufgrund seiner hohen Energiedichte und des hohen Kohlenhydratgehalts schnell zu Übergewicht führen.
  • Getreidezusätze können den Blutzuckergehalt beeinflussen.
  • Es können Harnkristalle entstehen.

Diese potenziellen Probleme bedeuten jedoch nicht, dass Katzenfutter mit einem gewissen Getreideanteil per se minderer Qualität ist oder den Katzen schadet. Wenn Getreide richtig verarbeitet und aufgeschlossen wird, können Katzen es verdauen und ihre Proteine, Fette, Mineralstoffe und Vitamine nutzen.

Es ist auch wichtig, auf die Menge des Getreides im Katzenfutter zu achten. Getreide spielt in der Futterzusammensetzung eine Rolle:

  • Hochwertig verarbeitetes Futter, das das Nährstoffprofil auf nützliche Weise ergänzt, stellt kein Problem dar.
  • Wenn jedoch auf dem Etikett erkennbar ist, dass ein hoher Getreideanteil lediglich von minderwertigem Fleisch ablenken soll, sollte man zu einem anderen Futter greifen.

Katzenfutter: gluten- oder getreidefrei?

Oftmals werden die Wörter “glutenfrei” und “getreidefrei” fälschlicherweise synonym verwendet. Tatsächlich gilt: Während getreidefreies Futter immer glutenfrei ist, ist glutenfreies Futter nicht automatisch getreidefrei.

Gluten ist eine Kombination verschiedener Proteine, die in vielen Getreidesorten vorkommt, aber nicht in allen. Reis, Mais und Hirse sind beispielsweise glutenfrei.

Glutenunverträglichkeit und Allergien bei Katzen

Obwohl viele Menschen glutenunverträglich sind, kommen Glutenunverträglichkeiten und Futtermittelallergien, wie beispielsweise eine Weizenallergie, bei Katzen selten vor. Falls der Tierarzt dennoch eine Unverträglichkeit oder Allergie feststellt, sollte darauf entsprechend reagiert werden.

Hinweise zum getreidefreien Katzenfutter

Obwohl getreidefreies Futter kein Getreide enthält und somit glutenfrei ist, können andere Kohlenhydrate enthalten sein. Häufig wird Getreide durch alternative Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln, Erbsen, Süßkartoffeln oder Tapiokamehl ersetzt.

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Beachten Sie: In besonderen Fällen kann ein Verzicht auf Getreide im Futter notwendig sein. Bei Katzen mit Krebs wird häufig eine getreidefreie Ernährung empfohlen, da Krebszellen ihre Energie aus dem Abbau von Kohlenhydraten gewinnen. Sprechen Sie jedoch unbedingt mit Ihrem Tierarzt darüber!

Fazit: Katzenfutter mit oder ohne Getreide?

Solange die Katze gesund ist und keine Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Getreidesorten oder Gluten hat, ist eine Ernährung mit geringem Getreideanteil in der Regel unbedenklich. Der Hauptfutteranteil sollte immer aus hochwertigen tierischen Quellen bestehen.

Eine getreidefreie Ernährung von Katzen ist jedoch ebenfalls problemlos möglich. Die Bezeichnung “getreidefrei” allein ist jedoch kein Kriterium für ein ausgewogenes und hochwertiges Katzenfutter.

In jedem Fall sollte die Futteretiketten genau gelesen werden, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, bei der die Katze alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe erhält. Zucker, Geschmacksverstärker und Aromen sollten unbedingt vermieden werden. Wenn Sie unsicher sind, können Sie Ihren Tierarzt um Rat fragen.