Mit staatlicher Unterstützung ein günstiges E-Bike kaufen

Mit staatlicher Unterstützung ein günstiges E-Bike kaufen

Der Kauf eines guten E-Bikes kostet normalerweise über 2.000 Euro. Für viele Menschen ist der hohe Preis ein Grund, kein Pedelec zu kaufen. Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur finden 19 Prozent der über 60-Jährigen ein E-Bike zu teuer. Allerdings kann sich jeder Dritte vorstellen, ein Fahrrad mit Elektromotor zu fahren.

Kein Zuschuss vom Staat

Wäre es nicht fantastisch, wenn der Staat eine Abwrack- oder Kaufprämie für Fahrräder einführen würde? Die Bundesregierung erachtet eine direkte Förderung von Fahrrädern mit Elektrounterstützung und Elektroantrieb jedoch nicht für erforderlich. Glücklicherweise verkauft sich der Markt für E-Bikes ohnehin sehr gut im Gegensatz zu Elektroautos, bei denen staatliche Unterstützung notwendig ist.

Corona-Krise erfordert Konjunkturpaket

Das beschlossene Konjunkturpaket infolge der Corona-Krise umfasst 130 Milliarden Euro. Neben einer befristeten Mehrwertsteuersenkung, einem Kinderbonus und Hilfen für Kommunen beinhaltet es auch eine Kaufprämie für Elektroautos. Statt bisher 3.000 Euro beträgt die Prämie nun 6.000 Euro. Immerhin wurde keine Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren eingeführt.

Der Zuschuss für Unternehmen bei der Anschaffung von elektrischen Lastenrädern besteht weiterhin. Dank der Kleinserien-Richtlinie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhalten Antragsteller seit Oktober 2019 insgesamt 33 Prozent der Ausgaben für die Anschaffung, maximal jedoch 2.000 Euro pro Lastenfahrrad, -anhänger oder Gespann. Auch für Cargobikes ohne Antrieb sowie Anhänger sind Zuschüsse von bis zu 500 Euro möglich. Diese Förderungen sind bis zum 21. Dezember 2021 gültig.

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Zuschuss für den Kauf von Pedelecs: Beispiel München

Obwohl der Staat für ganz Deutschland keinen Zuschuss gewährt, bieten Kommunen und Gemeinden oft bereits eigene Förderprogramme an. Die Stadt München zum Beispiel unterstützt den Kauf von Lastenpedelecs sowie zweirädrigen und dreirädrigen Elektroleichtfahrzeugen mit einer Förderung von 25% der Nettokosten, bis zu maximal 1.000 Euro. Anträge können von Privatpersonen, Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und Wohnungseigentümergemeinschaften gestellt werden.

Tübingen ist E-Bike Vorreiter

Die Universitätsstadt Tübingen ist die erste Kommune in Deutschland, die den Umstieg auf E-Bikes mit einer Abwrackprämie fördert. Wer sein altes Mofa oder seinen alten Roller abschafft und sich ein Elektrofahrrad oder ein Pedelec kauft, kann bei der Stadt einen Zuschuss von 200 bis 500 Euro beantragen. Die Höhe der Prämie hängt von der Schadstoffklasse des abgewrackten Zweirads ab. Zudem gibt es einen Zuschuss von 100 Euro für den Kauf eines Zweirads mit Elektroantrieb, wenn man Ökostrom-Kunde der Stadtwerke Tübingen und Inhaber der kostenlosen swt-Vorteilskarte ist.

E-Bikes ausleihen: Stationen in Stuttgart und Hannover

Stuttgart und Hannover gehen einen anderen Weg und bieten Leih-Pedelecs an. In Stuttgart, das von Abgasen geplagt ist, sind diese vor allem für Pendler interessant. An vielen S-Bahnhöfen gibt es E-Bike-Stationen von Nextbike, bei denen die Räder bis zu zwei Euro pro Stunde kosten. Bei “RegioRadStuttgart” zahlen Kunden maximal drei Euro pro Stunde und höchstens zwölf Euro pro Tag. In Hannover können Bürger elektrische Lastenfahrräder kostenlos ausleihen. Die normalen E-Bikes kosten eine Gebühr ab 17,50 Euro pro Tag.

Ähnliche Projekte entstehen ständig, besonders während der Corona-Krise und der gestiegenen Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes in den Städten. Informieren Sie sich in Ihrer Stadt über mögliche Möglichkeiten.

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Zuschuss vom Stromanbieter: Strom und Pedelec – eine gute Kombination

Auch Energieversorger unterstützen den Kauf von Elektrorädern. Zum Beispiel erhalten Kunden der Stadtwerke Tübingen, die sich für den Ökostrom-Tarif entscheiden oder bereits Ökostrom-Kunde sind, einen Zuschuss von 100 Euro. Ebenso erhalten Kunden des Versorgungsbetriebs Bordesholm einen Zuschuss von 100 Euro.

Stromkunden mit einem Premium-Vertrag bei den Stadtwerken Marburg erhalten 10 Prozent des Anschaffungspreises, jedoch maximal 100 Euro.

Finanzierung eines E-Bikes über den Arbeitgeber und das Gehalt

Viele Unternehmen bieten auch sogenanntes Fahrrad-Leasing an. Dabei wird ein Teil des Brutto-Gehalts für die monatliche Leasing-Gebühr verwendet. Der Arbeitnehmer tauscht so einen Teil seines Entgelts gegen eine Sachleistung ein und muss dafür keine Steuern zahlen. Die Ersparnis beträgt laut Leasinganbietern zwischen 20 und 40 Prozent. Fragen Sie doch einmal bei Ihrem Chef nach. Einen vollständigen Artikel zum Thema Fahrradleasing finden Sie auf unserer Internetseite.

Zuschuss der Krankenkasse für das E-Rad?

Das E-Biken fördert die Gesundheit, aber leider bezuschussen Krankenkassen kein Fahrrad oder Pedelec. Im Rahmen der Prävention können sie nur einen Bonus für die Teilnahme an zertifizierten Kursen oder die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio auszahlen. Es gibt keinen Zuschuss für einzelne Sportgeräte wie Fahrräder oder E-Bikes.

Beim Bonusprogramm der Techniker Krankenkasse können Sie das Guthaben jedoch zur Kostenbeteiligung beim Kauf eines E-Bikes nutzen. Wenn Sie aktiv am Programm teilnehmen und über drei Jahre hinweg Guthaben ansammeln, erhalten Sie einen maximalen Zuschuss von etwa 600 Euro. Für ein Fahrrad als medizinisches Hilfsmittel – dafür ist eine spezielle Zertifizierung und Anerkennung durch die Kassenärztliche Vereinigung erforderlich – gibt es einen Zuschuss.

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Werkstattkosten: Was kostet der Service für das E-Bike?

Elektroräder als medizinische Hilfsmittel

Bisher gibt es keine Zertifizierungen für E-Räder. Ein Beispiel für ein nicht-elektrisches Rad mit einer Hilfsmittelnummer (HMN) ist das Trike Gekko fxs von HP Velotechnik. Das Rad ist für Kinder und kleine Erwachsene (1,15-1,80 Meter) konzipiert, aber ein Motor kann problemlos nachgerüstet werden. Hase Bikes bietet auch zwei nichtmotorisierte Kindertrikes an, die medizinisch verordnet werden können.

“Bei jedem Antrag auf Hilfsmittel wird individuell entschieden, ob und in welchem Umfang Kosten übernommen werden. Das sogenannte Hilfsmittelverzeichnis dient lediglich als Orientierungshilfe und besitzt keine rechtsverbindliche Bedeutung. Erfahrungsgemäß werden die Kosten unserer Produkte in vielen Fällen jedoch ganz oder teilweise übernommen”, erklärt Kirsten Hase, Marketing Managerin bei Hase Bikes.

Ob und wie viel die Krankenkasse übernimmt, hängt auch von der Hartnäckigkeit der Patienten und ihrer Ärzte ab. Es ist sicher von Vorteil, eine Empfehlung von zwei Ärzten zu haben.

Jetzt wissen Sie, wie Sie dank staatlicher Unterstützung ein günstiges E-Bike kaufen können. Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und finden Sie das passende Modell für Ihre Bedürfnisse. Viel Spaß beim Radfahren!