Mittelmeerkrankheiten sind eine Vielzahl von Erkrankungen, von denen Hunde aus wärmeren Gebieten, insbesondere aus Süd- und Südost-Europa, betroffen sein können. Diese Krankheiten können auch Hunde infizieren, die dort nur temporär im Urlaub sind. Unbehandelt können viele der Mittelmeerkrankheiten den Tod des Hundes zur Folge haben. In dieser Dokumentation werden wir einen Überblick über die wichtigsten Mittelmeerkrankheiten geben.
Die Situation beim Import von Mittelmeerhunden
Der Import von Hunden aus dem Mittelmeerraum birgt viele Gesundheitsrisiken. Straßenhunde aus dieser Region haben oft eine Vielzahl von Erkrankungen, darunter auch Mittelmeerkrankheiten. Zusätzlich zu diesen Krankheiten können Hunde weitere Infektionen wie Staupe oder Darmparasiten haben. Aufgrund der Risikosituation vor Ort können sich Hunde auch kurz vor der Abreise in der Tierstation infizieren, beispielsweise mit dem Herzwurm. Daher sind Gesundheitstests vor dem Grenzübertritt oft nicht aussagekräftig. Eine Quarantäne nach der Einreise würde Wochen oder sogar Monate dauern, was aus Tierschutzgründen nicht praktiziert wird. Es ist praktisch nicht möglich, einen Hund ohne Mittelmeerkrankheit sicher zu importieren.
Was sind Mittelmeerkrankheiten?
Mittelmeerkrankheiten sind kein medizinischer Begriff, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für Krankheiten, die vor allem in Süd- und Südosteuropa vorkommen. Dazu gehören Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichiose, Dirofilariose, Hepatozoonose und Leishmaniose. Einige dieser Krankheiten kommen auch in anderen Regionen vor, sind jedoch bei medizinisch unversorgten Hunden im Mittelmeerraum häufiger anzutreffen. Hunde, die in diese Regionen reisen, können ebenfalls von diesen Krankheiten betroffen sein.
Symptome und Gefahren
Die Symptome der Mittelmeerkrankheiten können je nach Erkrankung sehr unterschiedlich sein. Einige Hunde können lebenslang erkrankt bleiben, während andere daran sterben. Es kann auch zu Koinfektionen kommen, was die Diagnose erschwert. Die Mittelmeerkrankheiten stellen eine große Gefahr für die Gesundheit der betroffenen Hunde dar.
Einblick in die einzelnen Mittelmeerkrankheiten
Anaplasmose
Die Anaplasmose wird durch Zecken übertragen. Der Krankheitserreger ist das Bakterium Anaplasma phagocytophilum. Die Erkrankung kann sich schleichend entwickeln und Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und Gelenkentzündungen verursachen.
Babesiose (Piroplasmose)
Die Babesiose wird ebenfalls durch Zecken übertragen. Bei dieser Krankheit befallen einzellige Parasiten die roten Blutkörperchen. Symptome sind hohes Fieber, Blutarmut und Gelbsucht. Die Babesiose verläuft häufig tödlich.
Borreliose
Die Borreliose ist eine von Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit. Beim Hund kann die Krankheit schleichend verlaufen und Symptome wie Appetitlosigkeit, Fieber und Lymphdrüsenschwellungen verursachen. Die Borreliose tritt auch in Mitteleuropa auf und kann gut mit Antibiotika behandelt werden.
Ehrlichiose (Zeckenfieber)
Die Ehrlichiose, auch bekannt als Rickettsiose, wird von der Braunen Hundszecke übertragen. Der Erreger ist das Bakterium Ehrlichia canis. Symptome der Ehrlichiose sind unter anderem Fieber, Nasenbluten und Entzündungen im Muskelbereich.
Dirofilariose (Herzwurm)
Die Herzwurmerkrankung wird durch Stechmücken übertragen. Der erwachsene Herzwurm befallt die Blutgefäße im Herz und in der Lunge des Hundes. Symptome der Dirofilariose sind Atemnot, chronischer Husten und Störungen der Herz- und Lungenfunktion. Die Bekämpfung dieser Krankheit gestaltet sich aufgrund der Größe der erwachsenen Parasiten schwierig.
Hepatozoonose
Die Hepatozoonose wird durch den Einzeller Hepatozoon canis ausgelöst, der durch infizierte Zecken übertragen wird. Symptome sind Muskelschmerzen, Gewichtsabnahme und Entzündungen im Muskelbereich. Eine vollständige Bekämpfung der Erreger ist nicht möglich.
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Leishmanien ausgelöst wird. Überträger sind Sandmücken und Schmetterlingsmücken. Die Krankheit kann Organe und Haut befallen und Symptome wie geschwollene Lymphknoten, Hautveränderungen und Gewichtsverlust verursachen. Die Leishmaniose endet oft tödlich.
Hinweis zu Mittelmeerkrankheiten im erweiterten Sinne
Mittelmeerkrankheiten können Hunde so schwächen, dass sie anfällig für andere Erkrankungen werden. Daher sind auch Krankheiten wie Milbenbefall, Flohbefall, Wurmerkrankungen usw. inbegriffen, die in Verbindung mit den eigentlichen Mittelmeerkrankheiten auftreten können.
Erste Hilfe: Ein Muss für jeden Hundehalter
Jeder Hundehalter sollte über die grundlegenden Kenntnisse der Ersten Hilfe beim Hund verfügen. Diese Kenntnisse können im Notfall lebensrettend sein.
Dieser Artikel enthält Informationen aus einer ausführlichen Dokumentation zu Mittelmeerkrankheiten bei Hunden. Die Quelle des Bildes finden Sie am Ende des Artikels.