Mit selbstgebauten Möbeln erhält dein Camper eine ganz persönliche Note und einen individuellen Charakter im Innenraum. Die Inneneinrichtung im Wohnmobil sollte ein Gefühl von Gemütlichkeit und Wohnlichkeit vermitteln und gleichzeitig praktisch und funktional sein. In diesem Artikel erfährst du alles, was du für den Camper Ausbau aus Holz wissen musst, angefangen beim Möbelbau über die Auswahl der richtigen Schraubenlänge bis hin zu hilfreichen Tipps und Tricks zum Schleifen und Ölen deiner Möbel. Los geht’s!
Welches Holz eignet sich für den DIY Möbelbau im Camper?
Beim Bau der Möbel im Camper benötigst du einige wichtige Werkzeuge und natürlich das passende Baumaterial. Es stellt sich die Frage, welches Holz sich am besten für den Möbelbau im Camper Ausbau eignet. Hier geben wir einen Überblick.
Massivholz
Massivholz bringt eine besondere Ästhetik und Wertigkeit in den Camper-Ausbau, ist aber anfälliger für Rissbildung und Verziehen. Daher ist es für den Möbelbau im Camper nicht optimal geeignet. Es kann jedoch gut als Arbeitsplatte in der Van-Küche verwendet werden.
Brettschichtholz (Leimholz)
Brettschichtholz oder Leimholz gewährleistet eine höhere Formstabilität und eignet sich ebenfalls als Arbeitsplatte in der Van-Küche. Es ist jedoch immer noch nicht formstabil genug für den Möbelbau im Camper-Ausbau.
3-Schichtplatten
3-Schichtplatten bestehen aus mehreren Massivholzplatten, die kreuzweise verleimt sind. Dadurch sind sie formstabiler als Massiv- und Leimholz und gleichzeitig behalten sie die schöne Massivholzoptik. 3-Schichtplatten eignen sich daher gut für den Möbelbau im Fahrzeug.
Multiplexplatten
Multiplexplatten sind besonders formstabil und eignen sich hervorragend für den Einbau in Fahrzeuge. Es gibt verschiedene Arten von Multiplexplatten, wie zum Beispiel Birke und Pappel. Birkenmultiplex ist schwerer, aber stoßfester und robuster, während Pappelmultiplex leichter ist, aber etwas anfälliger für Stöße. Je nachdem, wie viel Wert du auf das Gesamtgewicht deines Ausbaus legst, kannst du dich für eine der beiden Varianten entscheiden.
Siebdruckplatten
Siebdruckplatten sind wasserfest und stoßfest und eignen sich besonders gut für Outdoor-Aktivitäten oder den Einsatz als Handwerkerfahrzeug.
Welche Materialstärke für den Möbelbau im Van?
Für den Möbelbau im Fahrzeug empfiehlt sich eine Materialstärke von 10 bis 19 mm. Darunter sinkt die Stabilität, während darüber das Problem mit der zulässigen Gesamtmasse des Fahrzeugs steigt. Für unseren Ausbau haben wir uns für 15 mm starke Multiplexplatten aus Pappel entschieden.
Für welches Material haben wir uns entschieden?
Für unseren Camper-Ausbau haben wir uns für Multiplexplatten entschieden. Die Bodenplatte haben wir aus stabileren Birkenmultiplexplatten gefertigt, während wir für den Möbelbau und die Seitenverkleidung Pappelmultiplexplatten verwendet haben. Pappel ist leichter als Birke und somit besonders geeignet, wenn du auf das Gesamtgewicht deines Ausbaus achten musst. Die Oberfläche ist zwar etwas anfälliger, aber bisher haben sich die Platten nicht verzogen oder verformt.
Möbelbau im Camper: Kein Millimetergenaues Planen
Bei unserem Camper-Ausbau haben wir gelernt, dass es nicht sinnvoll ist, jeden Millimeter genau zu planen. Durch die Unebenheiten und Wölbungen der Karosserie ist es fast unmöglich, exakt zu planen. Daher haben wir immer etwas Spielraum eingeplant und die Möbel vor Ort im Camper zugeschnitten. Das hat uns flexibler gemacht und die Nerven geschont.
Die wichtigsten Werkzeuge für den Möbelbau im Camper
Um die Möbel im Camper bauen zu können, benötigst du bestimmte Werkzeuge. Hier sind die wichtigsten Werkzeuge, die wir für unseren Möbel-Ausbau im Transporter verwendet haben:
- Tauchkreissäge: Mit der Tauchkreissäge haben wir die Möbel und Schubladen schnell und effektiv auf die benötigten Maße gebracht.
- Stichsäge: Die Stichsäge war für Rundungen, kleine Ecken und Ausschnitte unverzichtbar.
- Schleifmaschine: Für das Schleifen des Holzes und das Brechen von Kanten.
- Winkelspanner: Zum geraden und sauberen Zusammenbau der Möbelteile.
- Dübelschablone oder Undercover Jig: Für gerade Bohrlöcher und eine saubere Befestigung der Möbelteile.
- Bohrschablone und 35 mm Forstnerbohrer: Für den Einbau von Scharnieren an Schranktüren.
- Schrauben: Wir haben 4,0 x 40 mm Kreuzschlitz Universalschrauben verwendet.
- Schraubenlänge: Die Faustformel für die Schraubenlänge ist Holzstärke x 2.
Möbelschlösser und Schubladen
Für die Möbel im Camper haben wir hochwertige Push-Lock Möbelschlösser verwendet. Diese haben eine robuste Druckguss-Mechanik und halten deutlich mehr aus als günstige Modelle. Für Schubladen haben wir Schwerlastauszüge verwendet, die je nach Ausführung eine Blockierungsfunktion haben.
Optische Aufwertung der Möbel
Um die Möbel im Camper optisch aufzuwerten, haben wir sie mit Holzöl behandelt und mit kleinen Holzleisten verziert. Die Oberfläche fühlt sich dadurch angenehmer an und das Holz wird geschützt.
Richtig Schleifen und Ölen der Möbel
Vor dem Ölen sollten die Möbel komplett angeschliffen werden, um die Poren des Holzes zu öffnen. Dabei wird zuerst eine grobe Körnung (80-120) und dann eine feine Körnung (180-240) verwendet. Nach dem Schleifen wird das Holzöl aufgetragen und trocknen gelassen. Die Oberfläche wird nach dem Trocknen erneut angeschliffen und erneut geölt. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, um eine glattere und dichtere Oberfläche zu erzielen.
Fazit
Mit den richtigen Werkzeugen und Materialien kannst du wunderschöne Möbel für deinen Camper selber bauen. Dabei ist es wichtig, das passende Holz und die richtige Materialstärke zu wählen. Beim Möbelbau solltest du flexibel sein und nicht zu genau planen, um den Unebenheiten der Karosserie gerecht zu werden. Nach dem Zusammenbau kannst du die Möbel optisch aufwerten, indem du sie schleifst, ölst und verzierst. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und den richtigen Schritten kannst du deinem Camper ein einzigartiges und gemütliches Wohnambiente verleihen.
