Elektromotoren sind die treibende Kraft hinter vielen Maschinen und Anlagen. Damit sie lange und zuverlässig funktionieren, ist ein Motorschutzschalter oder Motorschutzrelais unerlässlich. Doch was genau sind sie und wie funktionieren sie?
Der Motorschutzschalter: Mehr als ein einfacher Schalter
Der Motorschutzschalter schützt den Motor nicht nur vor Überlastung, sondern auch vor Nichtanlauf oder Ausfall eines Aussenleiters bei Drehstrom. Er ist mit einem thermischen Auslöser ausgestattet, der auf den Motornennstrom eingestellt wird. Sobald mehr Strom als der eingestellte Motornennstrom über längere Zeit fließt, löst der Auslöser aus und schützt den Motor vor Überlastung. In einigen Motorschutzschaltern ist auch ein elektromagnetischer Auslöser verbaut, der den Kurzschlussschutz gewährleistet. Die Auswahl des richtigen Motorschutzschalters hängt vom Nennstrom des anzuschließenden Elektromotors ab. Es ist jedoch wichtig, den Motorschutzschalter immer auf den korrekten Nennstrom des Motors einzustellen.
Die Bimetallauslösung: Ein Blick in die Vergangenheit
Die Bimetallauslösung ist ein altbewährtes Prinzip, das in früheren Motorschutzschaltern verwendet wurde. Ein Bimetall besteht aus zwei aufeinandergepressten Metallen mit verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten. Wenn das Bimetall erwärmt wird, biegt es sich. Genau das passiert auch im Motorschutzschalter. Er verfügt über einen Einschalter, einen Ausschalter und eine einstellbare Ampere-Skala. Die Aussenleiter werden oben angeschlossen und die Aussenleiter, die zum Motor führen, werden unten angeschlossen. Sobald der Einschalter gedrückt wird, verbinden sich die Kontakte von oben nach unten und der Strom fließt zum Motor. Doch das Besondere am Motorschutzschalter sind die Bimetalle. Sie reagieren auf einen höheren Strom als eingestellt, erwärmen sich und lösen den Schalter aus, indem sie blitzartig alle drei Kontakte trennen.
Das Motorschutzrelais: Eine Alternative mit Zusatzfunktionen
Das Motorschutzrelais wird mit einem Schütz gekoppelt und ermöglicht eine Fernschaltung des Motors. Im Unterschied zum Motorschutzschalter unterbricht das Motorschutzrelais jedoch nicht den Hauptstromkreis. Stattdessen wird lediglich ein Hilfskontakt ausgelöst. Die drei Stifte des Motorschutzrelais werden am Ausgang des Schützes angeschlossen. Dadurch befindet sich der Ausgang am Motorschutzrelais. Bei einem Überstrom schließt bzw. öffnet das Motorschutzrelais lediglich Hilfskontakte. Um den Motor abzuschalten und vor Schäden zu schützen, müssen diese Kontakte so verdrahtet werden, dass der vorgeschaltete Schütz ausschaltet.
Die Hilfskontakte am Motorschutzrelais: Zusätzliche Sicherheit
Die Hilfskontakte am Motorschutzrelais dienen dazu, den Schütz zu steuern und eine Meldelampe zu schalten. Bei normalem Betrieb sind die Kontakte geschlossen bzw. geöffnet. Erst bei einer Auslösung des Motorschutzrelais ändern sich die Zustände der Kontakte. Durch geschickte Verdrahtung erfolgt bei einer Auslösung des Motorschutzrelais auch der Ausschaltvorgang des Schützes. Dadurch wird der Motor abgeschaltet und vor Schäden geschützt.
Bitte beachten Sie: Arbeiten an Starkstrom ohne spezielle Ausbildung sind lebensgefährlich. Die hier gegebenen Informationen sind ohne Gewähr.
