MPU Verjährung: Alles, was du wissen musst!

MPU Verjährung: Alles, was du wissen musst!

Eine MPU Verjährung – gibt es das überhaupt? Die Antwort auf diese Frage bekommst du in diesem Artikel, bei dem der Kennzeichen King höchstpersönlich seine Expertise mit dir teilt. Lies weiter, wenn du dich für die MPU, den sogenannten „Idiotentest“, interessierst und wissen willst, was es mit der MPU Verjährungsfrist nach dem Entzug der Fahrerlaubnis auf sich hat.

Die Basics: Was ist die medizinisch-psychologische Untersuchung überhaupt?

Bevor sich der Kennzeichen King – abseits von Nummernschildern und Co. – der oben genannten Frage widmet, erwartet dich ein einführender Grundkurs rund um die Fahrtauglichkeitsuntersuchung. Denn: Nur wenn du weißt, was es mit der medizinisch-psychologischen Untersuchung überhaupt auf sich hat, wird klar, weshalb viele Betroffene versuchen, die Fahrtauglichkeitsuntersuchung zu vermeiden und erwägen, ob die Anordnung verjähren kann.

Die Tauglichkeitsuntersuchung wird nach § 2 Absatz 8 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) von der Führerscheinstelle anberaumt. Der Grund: Die Fahrtauglichkeit einer Person wird in Frage gestellt – oftmals infolge eines Verkehrsdeliktes, wie Fahren unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol, Verkehrsdelikte wie Raserei oder Nötigung im Straßenverkehr, oder übermäßig viele Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg.

Wenn die zuständige Führerscheinstelle eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung anordnet, dann darf der Betroffene nicht mehr fahren und bekommt vorübergehend den Führerschein entzogen, und zwar so lange, bis er nachgewiesen hat, dass er wieder am Straßenverkehr teilnehmen kann – das geschieht durch die erfolgreiche Teilnahme an der Tauglichkeitsuntersuchung, die von einer von der Bundesanstalt für Straßenwesen akkreditierte Gutachterstelle durchgeführt wird. Das sind beispielsweise TÜV, Dekra oder AVUS.

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Die Tauglichkeitsuntersuchung selbst besteht aus vier unterschiedlichen Untersuchungsabschnitten: Leistungstests, Fragebögen, Arztuntersuchung sowie das verkehrspsychologische Gespräch. Dieses ist am meisten gefürchtet, wie du bereits im Blogbeitrag MPU Fragen: 5 Facts zum MPU-Test nachlesen kannst. In dem Psychologengespräch soll herausgefunden werden, ob Betroffene ein Problembewusstsein entwickelt haben und aufgrund dessen eine Verhaltensänderung beim Fahren eintritt. Nach der erfolgreichen Tauglichkeitsuntersuchung kann bei der Führerscheinstelle ein Antrag auf die Neuerteilung des Führerscheins gestellt werden.

MPU Tilgungsfrist: Fakt oder Gerücht?

Die Unterredung mit dem Verkehrspsychologen hat es in sich – zahlreiche Fragen, die indirekt immer wieder darauf anzielen, zu analysieren, ob der Betroffene bei der Wahrheit bleibt und sich wirklich ändert, können falsch bzw. nicht perfekt beantwortet werden. Um möglichst gut abzuschneiden, ist eine umfassende Vorbereitung auf die Fahrtauglichkeitsuntersuchung deshalb Pflicht. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen:

  • Selbstständige Vorbereitung mithilfe von Online-Tests
  • Private Vorbereitungskurse
  • Info-Veranstaltungen und Vorbereitung der Gutachterstellen

Alle Vorbereitungsmaßnahmen sind mit mehr oder weniger zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden. Auch die Tauglichkeitsuntersuchung selbst kostet bares Geld. Bei Drogen- oder Alkoholdelikten müssen die Betroffenen nicht nur die MPU-Kosten entrichten, sondern auch vorab nachweisen, dass sie „clean“ sind. In der sogenannten Sperrfrist, in denen auch gleichzeitig ein Fahrverbot herrscht, müssen Haarproben abgegeben werden. Diese Cut-Off-Proben, die alle drei bis vier Monate bei der Gutachterstelle genommen und analysiert werden, kosten etwa 130 Euro pro Haarprobe, wie du auch im Blogartikel MPU Kosten: Haaranalyse

Kein Wunder also, dass viele Betroffene überlegen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Anordnung der Fahrtauglichkeitsuntersuchung zu umgehen. Überlegt wird dann, ob die medizinisch-psychologische Untersuchung bzw. die Pflicht, diese abzulegen, verjähren kann. Kurz und knapp: Jein – die Erklärung findest du im folgenden Absatz.

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Verjährt eine MPU?

Die Anordnung zur Fahrtauglichkeitsuntersuchung unterliegt keiner Frist zum Verjähren im klassischen Sinne, wie es beispielsweise bei einem einfachen Bußgeld der Fall ist. Offizielle MPU-Verjährungsfristen wirst du im deutschen Verkehrsrecht bzw. im Straßenverkehrsgesetz deshalb mit Sicherheit nicht finden. Denn: Anordnungen der Straßenverkehrsbehörde sind von Verjährungen ausgenommen.

Trotz allem gibt es eine „Hintertür“, durch die Betroffene die Tauglichkeitsuntersuchung vermeiden können. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie sich im Straßenverkehr absolut unauffällig verhalten. Egal, ob als Radfahrer oder als Fußgänger: Es dürfen keinerlei Auffälligkeiten gemeldet oder aktenkundig werden. Um diese Hintertür zu nutzen, ist aber jede Menge Geduld gefragt – insgesamt 15 Jahre:

  • 5 Jahre: In den ersten fünf Jahren dürfen sich Betroffene im Straßenverkehr nichts zu Schulden kommen lassen. Danach beginnt im sechsten Jahr für insgesamt zehn Jahre das „Verjähren“
  • 10 Jahre: Wie gesagt: Es handelt sich nicht um eine Verjährungsfrist im klassischen Sinne, vielmehr darf nach zehn Jahren der Akteneintrag aus der Verkehrsakte gelöscht werden. Dadurch verschwindet die Verpflichtung, die Fahrtauglichkeitsuntersuchung abzulegen, einfach.

Ist der Eintrag in der Akte nach den genannten 15 Jahren entfernt, können die Betroffenen den Führerschein neu beantragen. Die Fahrerlaubnis wird aber nicht einfach so ausgestellt – es steht ein Besuch bei der Fahrschule an. So muss der komplette Führerschein neu gemacht werden: Von der Theorieprüfung bis über das Absolvieren der Sonderfahrten bis hin zum erfolgreichen Bestehen der praktischen Fahrprüfung.

Du siehst: Dieser Weg ist nicht nur mit einer extrem langen Wartezeit verbunden, sondern auch mit jeder Menge Kosten – denn auch die Führerscheinkosten schlagen mächtig zu Buche!

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FAQ zu Führerschein, MPU Verjährung und Akteneinsicht bei der Führerscheinstelle?

  • Was tun nach einem Entzug der Fahrerlaubnis wegen Alkohol oder Drogen?
    Es empfiehlt sich, zunächst einmal eine akkreditierte Gutachterstelle zu besuchen und sich dort beraten zu lassen. Die Experten können nicht nur Empfehlungen für die Vorbereitung aussprechen, sondern informieren auch umfassend über den weiteren Ablauf.

  • Wann verjährt die Anordnung zur medizinisch-psychologischen Untersuchung?
    Es existiert keine gesetzliche Tilgungsfrist. Jedoch gibt es eine Art „Hintertür“, die Betroffene nutzen können. Nach 15 Jahren wird der Eintrag aus der entsprechenden Akte gelöscht. Danach kann die Fahrerlaubnis neu beantragt werden, allerdings muss der komplette Fahrschulunterricht absolviert und die theoretische sowie praktische Prüfung absolviert werden.

  • Wo kann die Neuerteilung der Fahrerlaubnis beantragt werden?
    Das geht in der zuständigen Führerscheinstelle. Hierfür müssen jedoch alle notwendigen Unterlagen und Nachweise für eine erfolgreiche Fahrtauglichkeitsuntersuchung vorliegen.