MRT Hüfte: Wie eine Magnetresonanztomographie bei Hüftschmerzen hilft

MRT Hüfte

Schmerzen in der Hüfte können vielfältige Ursachen haben. Wenn die Schmerzen unklar sind und sich auch mit Röntgenaufnahmen nicht erklären lassen, gestaltet sich die Diagnose schwierig. Dennoch lassen sich die meisten Erkrankungen im Hüftbereich mithilfe einer herkömmlichen Magnetresonanztomographie (MRT) abklären. Heutzutage gilt die MRT oft als bevorzugtes diagnostisches Mittel, obwohl das Röntgen als erster Schritt in der bildgebenden Diagnostik angewendet werden sollte.

MRT Hüfte

Warum es wichtig ist, bei Hüftschmerzen frühzeitig zu handeln

Oft tendieren Menschen dazu, Hüftschmerzen zu ignorieren. Allerdings verschlimmert eine Schonhaltung oder völlige Inaktivität das Problem nur. Wie bei vielen Erkrankungen gilt auch bei Hüftschmerzen: Eine frühzeitige Ursachenklärung kann helfen.

Eine ausführliche Anamnese, eine klinische Untersuchung und ein konventionelles Röntgen sind der Standard bei Hüftschmerzen. Wenn eine Verdachtsdiagnose besteht, eventuell sogar eine Auswahl an Differentialdiagnosen, kann eine MRT mit einer konkreten Fragestellung angewiesen und durchgeführt werden.

Da Hüftschmerzen nicht unbedingt direkt vom Gelenk selbst kommen müssen, sondern auch fortgeleitete Schmerzen sein können (z.B. vom lumbosakralen Übergang oder dem Beckenbereich), ist die MRT-Untersuchung mit dem hohen Weichteilkontrast eine bewährte diagnostische Methode.

Gelenkschmerzen können nicht nur auf eine Überlastung der Hüftmuskeln oder eine Schleimbeutelentzündung hinweisen, sondern auch Ursache von Arthrose oder Rheuma sein. Eine rechtzeitige Abklärung kann die Erkrankung nicht verhindern oder heilen, aber das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

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Es ist daher wichtig, die Schmerzen nicht zu ignorieren.

Ursachen von Hüftschmerzen

Bei Hüftschmerzen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, die entweder extraartikulär (außerhalb des Gelenks) oder intraartikulär (innerhalb des Gelenks) eingeordnet werden können.

Extraartikuläre Ursachen:

  • Muskelverletzungen
  • Bursitiden (Schleimbeutelentzündungen)
  • Weichteiltumore
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Intraabdominelle Prozesse (im Bauchraum)
  • Extraartikuläre Frakturen (Knochenbrüche außerhalb des Gelenks)
  • Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelsäulenkanals, durch den das Rückenmark verläuft)
  • Insertionstendopathien (Sehnenentzündungen, z.B. Tennisarm)
  • Iliosakralgelenksschmerzen (Verbindung zwischen Wirbelsäule und Becken)

Intraartikuläre Ursachen:

  • Arthrose (Knorpelverschleiß an den Gelenken)
  • Infektionen
  • Chronische Polyarthritis (Gelenkentzündung an vielen Gelenken)
  • Morbus Perthes (Durchblutungsstörungen / Absterben von Knorpel im Hüftkopf)
  • Seronegative Spondylarthropathien, Morbus Bechterew (Beteiligung der Wirbelsäule)
  • Fehl- und Missbildungen
  • Intraartikuläre Tumore
  • Intraartikuläre Frakturen

Vorbereitung auf eine MRT der Hüfte

Vor einer MRT-Untersuchung muss der Kreatinin-Wert bestimmt werden. In der Regel kümmert sich der Hausarzt darum. Der Kreatinin-Wert gibt Aufschluss über die Nierenfunktion und sollte nicht älter als eine Woche sein, da das verwendete Kontrastmittel für die MRT hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird. Bei einer MRT der Gallenwege oder des Dünndarms müssen die Patienten zudem nüchtern sein, um eine Verfälschung des Bildes durch Nahrungsreste zu vermeiden.

Kurz vor der MRT klärt das medizinische Personal über mögliche metallenthaltende Komponenten im Körper des Patienten auf. Dazu zählen Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Zahnimplantate, Prothesen, kupferhaltige Verhütungsspiralen und permanentes Make-up. Eine Schwangerschaft sollte ebenfalls erwähnt werden. Patienten mit Platzangst sollten den behandelnden Arzt im Voraus informieren, da die Möglichkeit besteht, ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, um die Untersuchung angenehmer zu gestalten.

Unmittelbar vor der Untersuchung müssen alle metallischen oder magnetischen Gegenstände abgelegt werden, da sie im Magnetfeld Verletzungen oder Störungen im Bild verursachen können. Dies umfasst Brillen, Armbanduhren, Haarspangen, Gürtel, Knöpfe oder Piercings. Auch Kosmetikprodukte mit metallischen Bestandteilen sollten während des Untersuchungszeitraums nicht verwendet werden.

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Ablauf einer MRT-Untersuchung der Hüfte

Die MRT besteht aus einer Röhre mit einem großen Magneten. In dieser Röhre befindet sich ein eingebauter Tisch, auf dem der Patient in die Röhre gefahren wird. Die Untersuchung der Hüftregion findet im Liegen auf dem Rücken statt.

Die Beine sind gestreckt und das Hüftgelenk befindet sich in neutraler Rotation. Bei der Ausrichtung des Patienten ist es wichtig, dass die Beckenschaufeln und Kniescheiben in einer natürlichen anatomischen Stellung gelagert werden, um Aufnahmen mit einer Schonhaltung zu vermeiden.

Während der Untersuchung ist es wichtig, dass der Patient sich nicht bewegt, sondern ruhig liegen bleibt, damit die Bilder, die während der Untersuchung erstellt werden, für den Arzt verwertbar sind. Während des MRTs entstehen laute Geräusche.

Um die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten, werden dem Patienten Kopfhörer zur Verfügung gestellt. Diese ermöglichen nicht nur die Kommunikation mit dem Personal, sondern auch das Hören der Lieblingsmusik zur Ablenkung oder Entspannung. Für Patienten mit Angst vor der Untersuchung stehen zusätzliche Informationen zur Verfügung.

Impressionen aus der MRT-Untersuchung der Hüfte

Die MRT-Untersuchungen ermöglichen die Darstellung von Strukturen im Hüftbereich, die mit herkömmlichen Röntgenaufnahmen nicht oder nur unzureichend sichtbar sind. Die zwei häufigsten Erkrankungen sowie ihre Merkmale in der MRT sind:

Arthrose
Bei Arthrose können insbesondere Begleitveränderungen gut dargestellt werden, darunter möglicher Gelenkerguss, subchondrale Zysten, Stressknochenmarködem, reaktive Synovitis oder reaktives Knochenmarködem. Diese Begleitveränderungen gehören zu den häufigsten Ursachen für akute Schmerzen bei aktivierter Arthrose. Allerdings können diese Veränderungen auch bei anderen Erkrankungen auftreten, weshalb eine Differentialdiagnose erforderlich ist, um sie von rheumatoider Arthritis, posttraumatischen Läsionen oder einer rapid-destruktiven Osteoarthrose abzugrenzen.

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Chronische Polyarthritis
Die MRT-Untersuchung kann bei der chronischen Polyarthritis bereits zu Beginn der Erkrankung einen Gelenkerguss, eine synoviale Mitbeteiligung und die umgebenden Weichteile darstellen. Dadurch ermöglicht sie eine Beurteilung der Veränderungen. Die Verabreichung von Kontrastmitteln ist dabei vorteilhaft, da dadurch entzündliche Aktivitäten besser beurteilt werden können. Mit Hilfe einer sogenannten dynamischen Kontrastmittelgabe lässt sich sogar der Grad der Aktivität messen und der Therapieerfolg untersuchen.

Sicherheit und Kosten einer MRT-Untersuchung der Hüfte

Die MRT-Untersuchung ist eine sehr sichere Methode. Es erfolgt keine Strahlenbelastung. Die Nebenwirkungen und Risiken sind daher gering und treten nur selten auf. Bei Verabreichung von Kontrastmitteln kann es zu allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen, Übelkeit und/oder leichten allergischen Hautreaktionen kommen. Schwere Reaktionen sind selten.

Mögliche Risiken bergen jedoch medizinische Implantate, weshalb zu Beginn unbedingt geklärt werden muss, ob und in welcher Form eine Kernspintomographie durchgeführt werden kann. Piercings und Tattoos stellen im Allgemeinen kein Problem dar, aber Piercings müssen vor der Untersuchung entfernt werden, und bei großflächigen Tattoos kann es zu einer Erwärmung der Haut kommen. Eine MRT-Untersuchung bei Schwangeren wird erst ab den letzten beiden Dritteln der Schwangerschaft empfohlen.

Die MRT-Untersuchung der Hüfte dauert etwa 20 Minuten. Bei Verabreichung von Kontrastmitteln dauert es etwas länger. Die Kosten für gesetzlich Versicherte belaufen sich auf ca. 266 Euro, während Privatversicherte ca. 455 Euro bezahlen.