Muttermilch ist die beste und gesündeste Ernährung für dein Baby, da sie alle wichtigen Nährstoffe und Antikörper enthält. Das Stillen unterstützt außerdem die unvergleichliche Bindung zwischen euch. Aber auch das gelegentliche oder regelmäßige Abpumpen von Muttermilch gehört für viele Mütter ganz selbstverständlich zu einer guten Stillbeziehung. Es ermöglicht dir kleine Auszeiten oder den Wiedereinstieg in den Beruf, ohne dass dein Kind auf die wertvolle Muttermilch verzichten muss. Und auch für deinen Partner oder deine Partnerin kann das Füttern mit der Flasche eine schöne Erfahrung sein.
Der richtige Zeitpunkt, um mit dem Abpumpen zu beginnen
Wenn das Abpumpen von Muttermilch bei dir nicht unbedingt notwendig ist, empfehlen wir dir, nach der Geburt mindestens vier bis sechs Wochen mit dem ersten Abpumpen zu warten. In den ersten Wochen nach der Geburt deines Babys ist es zunächst wichtig, dass ihr eine innige Stillbeziehung entwickelt und eine gute Bindung zueinander aufbaut.
Sobald ihr eine gefestigte Stillbeziehung habt, kannst du mit dem Milch abpumpen beginnen. Es empfiehlt sich mit deiner Hebamme über euren passenden individuellen Zeitpunkt zu sprechen, da so mancher Stillstart sehr schwierig ist.
Muttermilch abpumpen: Welche Pumpe passt zu mir?
Egal, ob du gelegentlich oder regelmäßig Muttermilch abpumpen möchtest: Eine Pumpe, die deinem Bedarf entspricht, ist wichtig. Sprich mit deiner Hebamme oder Stillberaterin über die richtige Wahl der Milchpumpe. Eine solche Pumpe kannst du auch ausleihen. Eine Leihpumpe wird in der Regel für den Zeitraum von vier Wochen verordnet und kann auf Rezept verlängert werden.
Wenn bei dir keine medizinischen Gründe zum Milch abpumpen vorliegen und du dich selbst für eine Milchpumpe entscheiden musst, findest du Hilfe bei der Entscheidung für die passende Milchpumpe hier.
Abpumpen von Muttermilch: So gelingt der Start
Viele Frauen haben beim Muttermilch abpumpen kleinere Startschwierigkeiten. Deswegen ist es wichtig, dass du gelassen an die Sache rangehst und dich nicht unter Druck setzt. Versuche, dich beim Milch abpumpen zu entspannen. Du kannst auch den Pumpeneinstellungen experimentieren und deine Brüste beim Abpumpen leicht massieren, um den Milchspendereflex zu fördern. Häufig hilft es auch, wenn du dein Baby in der Nähe hast, damit du weißt wofür du das tust und es leichter fällt den Milchspendereflex auszulösen.
Wann pumpe ich am besten ab?
Wenn du zusätzlich zum Stillen Milchvorräte schaffen und einfrieren möchtest, solltest du immer kurz nach dem Stillen oder während des Stillens Milch abpumpen. Wenn dein Baby beispielsweise alle drei Stunden an beiden Brüsten trinkt, solltest du am besten eine Stunde nach jeder Mahlzeit Muttermilch abpumpen.
Stillst du immer nur an einer Seite, kannst du währenddessen an der anderen Brustseite abpumpen. Dein Kind löst bereits beim Saugen den Milchspendereflex aus und das Abpumpen von Muttermilch gelingt so noch leichter und schneller.
Abpumpen und Stillen gleichzeitig
Das Abpumpen von Milch zeitgleich mit dem Stillen kann deinem Baby und dir Vorteile bieten: Erhöhter Milchfluss und Zeit sparen. Wenn du dich zum gleichzeitigen Abpumpen und Stillen entschließt, kannst du während des Stillens mithilfe eines Muttermilchauffängers oder einer Milchauffangschale die Muttermilch aus der anderen Brust mühelos sammeln. Die abgepumpte und aufgefangene Milch eines Tages kann zusammen aufbewahrt werden – in Flaschen, Bechern oder praktischen Muttermilchbeuteln.
Am besten beschriftest du das Gefäß mit Datum und Uhrzeit der ersten Portion, bewahrst die Milch im Kühlschrank auf und gießt die über den Tag gewonnenen Portionen hinzu, sobald sie im Kühlschrank die gleiche Temperatur angenommen haben. Abends kannst du die Vorräte dann entweder einfrieren oder dein Kind bekommt sie direkt erwärmt aus der Flasche.
Wichtig ist, dass du zum gleichzeitigen Abpumpen und Stillen eine bequeme Position suchst. Und setz dich bitte nicht unter Druck: Das Abpumpen während des Stillens erfordert etwas Übung und es kann ein bisschen dauern, bis du die für dich und dein Baby am besten geeignete Technik gefunden hast.
Hab Geduld, wenn du mit dem Abpumpen beginnst
Manchmal kann es einige Tage dauern, bis beim Abpumpen so viel Muttermilch zusammenkommt, wie du benötigst. Keine Milchpumpe ist so effektiv wie ein saugendes Kind!
Studien zeigen, dass mehr Milch gewonnen werden kann, wenn gleichzeitig an beiden Brüsten abgepumpt wird. Willst du regelmäßig abpumpen, empfiehlt sich daher die Anschaffung einer elektrischen Doppelmilchpumpe. Hast du nur eine Milchpumpe zum einseitigen Abpumpen, wechsle wie beim Stillen immer die Seiten. So kannst du dir den wiederkehrenden Milchspendereflex zunutze machen.
Beispiel für wechselseitiges Abpumpen: Pumpe zehn Minuten an der linken und danach zehn Minuten an der rechten Brust ab, danach jeweils fünf Minuten an jeder Seite, dann jeweils drei Minuten.
Willst du deine Milchbildung zusätzlich anregen, solltest du häufiger als üblich stillen, da sich dein Körper auf die zusätzliche Nachfrage einstellt und mehr Muttermilch produziert. Weitere interessante Tipps findest du in unserem Beitrag zum Powerpumpen.
Außerdem lohnt es sich, auch nachts zu stillen und abzupumpen. Das Milchbildungshormon Prolaktin erreicht dann seinen höchsten Wert, das heißt, dein Körper bildet nachts am meisten Milch. Grundsätzlich solltest du beachten, dass der direkte Hautkontakt mit deinem Baby ganz wichtig für die Steigerung deiner Milchbildung ist. Sorge außerdem immer dafür, dass du in Ruhe stillst und abpumpst.
Wie lange dauert Milch abpumpen?
Die Dauer des Milchabpumpens kann von Frau zu Frau variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Milchproduktion und der verwendeten Milchpumpe. Im Durchschnitt dauert das Abpumpen von Muttermilch zwischen 10 und 30 Minuten.
Wie viel Milch sollte beim Abpumpen rauskommen?
Die Menge der abgepumpten Milch ist von Frau zu Frau unterschiedlich sein und variiert auch im Laufe der Zeit. Es gibt keine festgelegte Menge, die als “normal” oder “richtig” gilt. Einige Frauen können beim Abpumpen mehr Milch gewinnen, während andere weniger abpumpen. Üblicherweise steigert sich die Menge der abgepumpten Milch mit der Zeit. Ganz wichtig ist, dass die Menge der abgepumpten Milch nicht die Menge zeigt, die deine Brüste produzieren. Ein Baby ist viel effektiver als eine Milchpumpe.
Auch die Häufigkeit des Abpumpens ist individuell und richtet sich nach deiner individuellen Situation, den Bedürfnissen deines Babys und deinen persönlichen Umständen.
So bewahrst du Muttermilch richtig auf
Ein wichtiger Tipp gleich am Anfang: In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Geburt solltest du noch keine Muttermilch-Vorräte anlegen, da sich die Milch noch stark verändert.
Fülle nicht zu viel Milch in die Muttermilchbeutel oder Flaschen. Durch das Einfrieren vergrößert sich das Volumen der Muttermilch und sie könnte auslaufen. Am besten portionierst du die Milch bereits so, wie du sie später benötigst, denn einmal erwärmte und nicht getrunkene Muttermilch darf leider nicht weiterverwendet werden.
Bei Zimmertemperatur (16-29 Grad) kannst du abgepumpte Muttermilch ca. 4-6 Stunden aufbewahren. Mehr über die Lagerung und Haltbarkeit von Muttermilch im Kühl- oder Gefrierschrank erfährst du in unserem Beitrag zur Aufbewahrung von Muttermilch.
Wenn es zum ersten Mal ohne dich gehen muss
Damit du und vor allem dein Baby gut eine gewisse Zeit ohneeinander verbringen könnt, solltet ihr eine harmonische und stabile Stillbeziehung entwickelt haben. Im Allgemeinen hat sich dein Kind nach sechs bis acht Wochen so an das Stillen gewöhnt, dass es sich auch von einem Schnuller oder Sauger nicht verwirren lässt und danach problemlos wieder an der Brust trinkt. Der Flaschensauger sollte wie der NaturalWave® Sauger von Lansinoh besonders weich, dehnbar und flexibel sein.
Probiert das Füttern mit der Flasche bereits vor eurer ersten Trennung einmal aus. Manchmal kann es nämlich ein bisschen dauern, ein Baby an die Flasche zu gewöhnen. Das sollte der Vater oder die Person, die später das Baby füttern wird, übernehmen.
Sobald euer Kind die Flasche akzeptiert, kannst du dir mit gutem Gewissen eine Auszeit nehmen. Und für deinen Partner oder deine Partnerin kann es ein schönes Erlebnis sein, dass euer Kind auch gut trinkt, wenn du mal nicht da bist. Eine Alternative kann auch das Füttern mit einem Teelöffel sein oder mit einem kleinen Becher, wenn das Baby keinen Sauger akzeptiert. Lasst euch keinesfalls entmutigen, falls es nicht auf Anhieb klappt: Jedes Kind ist anders. Probiert es einfach weiter. Wenn es schließlich funktioniert, kann die ganze Familie davon profitieren.
Wir wünschen euch eine tolle Stillzeit und viel Erfolg!