Kaum ein Schüler kommt ohne Nachhilfe durch die Schulzeit. Jeder hat unterschiedliche Stärken und Schwächen. Während manche in Mathe glänzen, haben sie vielleicht Probleme mit Englisch. Und wer sprachbegabt ist, benötigt möglicherweise Unterstützung in den Naturwissenschaften. In diesem Artikel erfährst du sechs Geheimtipps, wie du die richtige Nachhilfe findest, und vier Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest.
Nachhilfe bringt Erfolg
Nicht nur Gymnasiasten benötigen gelegentlich oder regelmäßig Nachhilfe, auch bei anderen Schulformen ist sie ein wichtiges Thema. Vor allem in den Hauptfächern wie Englisch, Deutsch und Mathe besteht ein großer Bedarf an außerschulischer Förderung. Mehr als die Hälfte der Schüler benötigt Nachhilfe in Mathe, gefolgt von Englisch mit knapp unter der Hälfte und Deutsch mit etwa einem Drittel aller Schüler. Ob es darum geht, eine Argumentation zu schreiben oder sich auf eine wissenschaftliche Facharbeit vorzubereiten, Nachhilfe kann die Erfolgschancen erheblich verbessern.
Oftmals findet Nachhilfe Anwendung, wenn die Leistungen eines Schülers in einem Fach unter dem Durchschnitt liegen. Durch gute Nachhilfe und das Engagement des Schülers können die Leistungen verbessert werden und eine Wiederholung des Schuljahres vermieden werden. Andere nehmen Nachhilfe, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Ein Einser-Abitur ist beispielsweise oft Voraussetzung für ein Medizin- oder Psychologiestudium. Ein guter Notendurchschnitt kann die Chance auf eine hochwertige Ausbildung und den gewünschten Studiengang erheblich verbessern.
Allerdings führt nicht jede Nachhilfe zwangsläufig zum Erfolg. Es gibt verschiedene Angebote von unterschiedlicher Qualität. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld ausgiebig über die verschiedenen Angebote und Methoden zu informieren.
So findest du gute Nachhilfe
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Nachhilfe organisiert werden kann. Die Schule bietet Angebote, es gibt Privatlehrer und mittlerweile auch ein großes Online-Angebot, bei dem die Schüler bequem von zu Hause aus arbeiten können. Angesichts der Vielfalt fällt es nicht immer leicht, das optimale Betreuungsangebot zu finden und einen passenden Nachhilfelehrer auszuwählen. Neben fachlicher Kompetenz ist es wichtig, dass der Nachhilfelehrer vertrauenswürdig ist, Erfahrung im Lehren hat und idealerweise gut mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Hier sind sechs Geheimtipps, um gute Nachhilfe zu finden:
Nachhilfe in der Schule
Viele Schulen bieten eigene Nachhilfeangebote in verschiedenen Fächern an. Diese eignen sich besonders für jüngere Schüler, da die Nachhilfelehrer oft ältere Schüler sind. Die Schüler können nach dem regulären Unterricht an diesen Angeboten teilnehmen und das zusätzliche Lernen direkt in der Schule bewältigen. Das hat den Vorteil, dass die Schüler ihr Lernmaterial zur Verfügung haben und sich in der Lernatmosphäre der Schule besser konzentrieren können. Auch wenn einige Eltern Bedenken haben, dass ihre Kinder von nicht ausgebildeten Nachhilfelehrern nicht ausreichend gefördert werden können, muss dies kein Nachteil sein. Ältere Schüler können sich besser in die Denkweise des Nachhilfeschülers hineinversetzen und den Schulstoff oft besser erklären.
Nachhilfe online
Mittlerweile gibt es viele Online-Angebote, die Nachhilfe von zu Hause aus ermöglichen. Die Schüler können ihre Lernzeiten selbst einteilen und direkt von zu Hause aus mit der Nachhilfe beginnen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Nachhilfe durchgeführt werden kann. Beispielsweise kann sie über Video stattfinden, bei dem sich Schüler und Nachhilfelehrer über ein Online-Programm oder einen Video-Chat verabreden. Wichtig ist, dass dies über eine seriöse Nachhilfeplattform geschieht und spezielles Zusatzmaterial benötigt wird. Die Online-Nachhilfe hat den Vorteil, dass Schüler sich den Anfahrtsweg sparen und flexibler lernen können. Auch wenn digitales Lernen kritisch gesehen wird und dazu führen kann, dass Schüler noch länger vor dem Bildschirm sitzen, bietet es dennoch viele Vorteile.
Nachhilfe-Institute
Wer nicht auf schulische Angebote oder Online-Nachhilfe zurückgreifen möchte, kann sich an spezialisierte Nachhilfe-Institute wenden. Diese bieten Räumlichkeiten zum Lernen, kompetente Nachhilfelehrer und verschiedene Fächer an. Es kommt vor, dass ein Lehrer mehrere Nachhilfeschüler gleichzeitig betreut. Die Lehrer sind in der Regel ausgebildet oder zumindest Studenten und sollten fachlich kompetent sein. Einige Institute verlangen von den Eltern einen mehrmonatigen Vertrag, der die Schüler zu einem bestimmten Zeitraum zum Nachhilfeunterricht verpflichtet. Oftmals bieten solche Institute auch kostenlose Probestunden an, damit die Schüler den Unterricht testen können. Diese Institute eignen sich besonders für Schüler, die einen großen Nachholungsbedarf haben und nicht nur für eine Klausur lernen möchten. Die Konditionen können vor Ort erfragt werden.
Nachhilfelehrer über Anzeigenblätter finden
Einen Nachhilfelehrer für ein bestimmtes Fach kann man schnell über Anzeigenblätter finden, die an Schulen und Universitäten an “Schwarzen Brettern” ausgehängt werden. Dort geben Nachhilfelehrer ihre Angebote bekannt und nennen die angebotenen Fächer sowie die Region, in der sie Nachhilfe geben möchten. Die Kontaktdaten des Lehrers sind ebenfalls verfügbar. Oft handelt es sich bei den Nachhilfelehrern selbst um Schüler oder Studenten. In Deutschland kann jeder Nachhilfe geben; eine gesonderte Ausbildung ist nicht erforderlich. Diese Option eignet sich vor allem für Schüler, die nicht regelmäßig zur Nachhilfe gehen möchten, sondern ihren Schulstoff vor wichtigen Klausuren vertiefen und Unklarheiten klären möchten.
Nachhilfe im Bekanntenkreis
Oftmals findet man im eigenen Bekanntenkreis jemanden, der bereit ist, für ein kleines Taschengeld Nachhilfe zu geben. Es lohnt sich also, darüber zu sprechen, dass man einen Nachhilfelehrer sucht. Sowohl Erwachsene als auch Jugendliche freuen sich normalerweise über die Möglichkeit, ein bisschen Geld zu verdienen, sofern sie über die fachliche Kompetenz verfügen. Diese Option eignet sich besonders für Schüler, die nicht regelmäßig zur Nachhilfe gehen möchten, sondern nur vor wichtigen Klausuren den Stoff vertiefen und Unklarheiten beseitigen möchten.
Extra-Tipp: Auf die Bedürfnisse des Schülers eingehen
Nachhilfe sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse des Schülers abgestimmt sein. Der Schüler sollte engagiert sein und an seinen Leistungen arbeiten wollen. Als Elternteil sollte man darauf achten, keinen Druck auszuüben. Schon kleine Erfolge sollten Anerkennung finden. Manchmal liegen schlechte Leistungen nicht am Unverständnis des Lernstoffs, sondern an persönlichen Problemen. In solchen Fällen ist es wichtig, das belastende Problem zu lösen. In der Mittelstufe ist es häufig so, dass die Schule für Jugendliche eine untergeordnete Rolle spielt. Hier kann man beispielsweise das Verantwortungsbewusstsein der Schüler ansprechen.
Fehler, die du vermeiden solltest
Um eine optimale Betreuung zu gewährleisten, solltest du unbedingt folgende Fehler vermeiden:
Nachhilfe bei Eltern und Geschwistern
Nachhilfe innerhalb der Familie führt oft zu Diskussionen und Streit. Das liegt daran, dass das Verhältnis zwischen Kind und Eltern anders ist als zwischen Schüler und Lehrer. Die Beziehung zwischen Kind und Eltern ist emotionaler. Ähnlich ist es bei Geschwistern. Daher führt Nachhilfe innerhalb der Familie selten zum Erfolg.
Gratisangebote überprüfen
Viele Nachhilfe-Institute bieten anfangs kostenlose Probestunden an, damit die Schüler das Angebot testen können. Wenn zu viele Leistungen kostenlos angeboten werden, sollte man wachsam sein. Oft verbergen sich hinter solchen Angeboten versteckte Kosten. Vor der Unterzeichnung eines Vertrags sollte man sich Zeit nehmen, diesen zu prüfen. Erfahrungsberichte können ebenfalls helfen, Klarheit zu gewinnen.
Verträge prüfen
Es ist ratsam, die Verträge von Nachhilfe-Instituten genau zu überprüfen. Häufig haben diese eine mehrmonatige Laufzeit, die sich für viele Schüler nicht lohnt, da sich ihre Leistungen bereits nach einigen Wochen verbessern können. Zudem gelten die Verträge oft nur für ein Fach. Wenn man das Fach wechseln möchte, können zusätzliche Kosten entstehen. Auch die allgemeinen Kosten sollten im Blick behalten werden. Es ist normal, dass für zwei Nachhilfestunden pro Woche monatlich etwa 100 bis 150 Euro anfallen.
Präventive Nachhilfe vermeiden
Bei durchschnittlichen Schülern, die Noten im Bereich 2 (gut) bis 3 (befriedigend) haben, lohnt sich Nachhilfe oft nicht. Diese Schüler stehen bereits unter großem Leistungsdruck. Zusätzliche Nachhilfe kann den Druck noch weiter erhöhen. Nachhilfe sollte erst eingesetzt werden, wenn die Leistungen schlechter werden.
Indem du diese Fehler vermeidest und die Geheimtipps beachtest, findest du die optimale Nachhilfe für dich oder dein Kind.