Nasenspülungen: Alles, was du wissen musst!

Nasenspülungen: Alles, was du wissen musst!

Nasenspülungen gelten als eine “sanfte” Heilmethode und sind eine kostengünstige Therapieoption bei allergischer Rhinitis. Sie können auch bei Allergien oder allergischen Atemwegserkrankungen angewendet werden, wie beispielsweise bei der Allergie gegen Hausstaubmilben oder Heuschnupfen. Klingt einfach, oder? Aber es gibt einiges, was man bei Nasenspülungen falsch machen kann! In diesem Artikel erfährst du, wie und wann Nasenspülungen sinnvoll sind und wie du sie richtig durchführst.

Nasenspülung

Was ist eine Nasenspülung?

Die Nasenspülung ist eine uralte Methode zur Reinigung der Atemwege, die ihren Ursprung in der indischen Medizin hat. Schon vor über 1000 Jahren wurde in Indien Wasser zur Reinigung der Nase verwendet. Heute wird die Nasenspülung in vielen Bereichen eingesetzt.

Wann sind Nasenspülungen sinnvoll?

Nasenspülungen sind sinnvoll bei:

  • Allergischer Rhinitis
  • Entzündlicher Rhinitis
  • Rhinitis sicca – Erkältung
  • Virus-Rhinitis
  • Nach Operationen der Nasennebenhöhlen

Wie helfen Nasenspülungen bei allergischer Rhinitis und entzündlicher Rhinitis?

Bei Patienten mit Pollenallergie empfiehlt es sich, Nasenspülungen durchzuführen, um Pollenallergene oder Milbenallergene aus der Nase zu entfernen. Untersuchungen haben gezeigt, dass dies dazu beiträgt, Symptome zu reduzieren und den Verbrauch von Antiallergika zu verringern. Auch bei entzündlicher Rhinitis sind Nasenspülungen sehr wirksam. Sie reaktivieren die Aktivität des Flimmerepithels und reduzieren, verdünnen und spülen zähes Sekret aus.

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Nasenspülungen bei Rhinitis sicca und Virus-Rhinitis

Auch bei Rhinitis sicca, dem trockenen Schnupfen, und Virus-Rhinitis, der banalen Erkältung, werden Nasenspülungen verordnet. Sie wirken sich positiv auf entzündlich veränderte Schleimhäute aus, indem sie das getrocknete Sekret aufweichen und verflüssigen. Nasenspülungen helfen auch dabei, die Viruslast zu reduzieren.

Empfehlungen und Vorteile

Nasenspülungen werden vor allem bei Heuschnupfen empfohlen, da Pollen relativ gut von den Schleimhäuten entfernt werden können. Bei Allergien gegen Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Tierhaare können ebenfalls Nasenspülungen angewendet werden. Diese Allergien gehören zu den persistierenden Allergien, daher sollten Nasenspülungen das ganze Jahr über durchgeführt werden.

Die Akzeptanz von Nasenspülungen bei Patienten ist außerordentlich hoch. Viele Patienten bevorzugen alternative Therapiemethoden und sind von Nasenspülungen begeistert. Sie tragen gerne zur Linderung ihrer Beschwerden bei und reduzieren oder vermeiden so die Einnahme von Medikamenten.

Wie führt man eine Nasenspülung richtig durch?

Es gibt verschiedene Arten von Nasenduschen, aber eine Nasendusche mit einer Nasen-Olive ist besonders sinnvoll. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Setze die Nasen-Olive in ein Nasenloch und verschließe es.
  2. Halte das andere Nasenloch zu.
  3. Neige den Kopf leicht nach unten und zur offenen Nasenloch-Seite.
  4. Lasse den Inhalt der Nasendusche ohne Druck in die Nase fließen.
  5. Sobald das Wasser in der Nase angekommen ist, gib das zugehaltene Nasenloch frei und lasse das Wasser abfließen.

Worauf sollte man beim Kauf einer Nasendusche achten?

Es gibt keine spezifischen Qualitätsmerkmale für Nasenduschen. Eine günstige Nasendusche aus dem Drogeriemarkt funktioniert genauso gut wie teurere Varianten.

Risiken und mögliche Einschränkungen

Es ist entscheidend, bei Nasenspülungen keinen Druck aufzubauen, da die Flüssigkeit sonst an der falschen Stelle landen kann. Wenn du einen Widerstand spürst, kann das auf eine starke Verbiegung der Nasenscheidewand oder eine Polypenbildung hindeuten. In solchen Fällen ist es ratsam, auf Nasenspülungen zu verzichten.

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Die Flüssigkeit einer Nasenspülung kann nicht im Kopf “feststecken” und in die Nebenhöhlen gelangen, es sei denn, es wird Druck ausgeübt. In diesem Fall läuft die Flüssigkeit jedoch wieder aus den Nebenhöhlen heraus.

Wenn du eine Nasenatmungsbehinderung hast, ist es sicherer, vor der Verwendung einer Nasendusche einen Hals-Nasen-Ohrenarzt zu konsultieren. Bei einer starken Septumdeviation oder einer Polypenbildung kann es zu Problemen kommen.

Nasenduschen sollten bei Babys nicht angewendet werden, da dies zu Aspirationen führen kann. Bei Kleinkindern ist es möglich, aber nicht alle mögen es. Bei älteren Kindern gibt es in der Regel keine Probleme.

Häufigkeit und Zeitpunkt der Nasenspülung

Eine Nasenspülung einmal am Tag, vorzugsweise am Abend, ist sinnvoll. So kannst du alle Pollen und reizenden Partikel, die tagsüber aufgenommen wurden, vor dem Schlafengehen entfernen und besser durchatmen. Insbesondere für Allergiker sind Nasenduschen abends empfehlenswert, da die allergische Entzündung dann weniger stark auf die Schleimhaut wirken kann.

Es ist nicht ratsam, Nasenspülungen mehrmals täglich durchzuführen, da dies die Nasenschleimhaut zu stark reizen und den gegenteiligen Effekt haben kann.

Welche Flüssigkeit sollte für die Nasendusche verwendet werden?

Spezielle Spüllösungen, die speziell für Nasenspülungen entwickelt wurden, eignen sich am besten. Sie lösen sich gut in lauwarmem Wasser auf und sind gut für Nasenspülungen geeignet.

Es sollte niemals normales Speisesalz oder Kamillentee in die Nasendusche gefüllt werden. Speisesalz ist nicht optimal löslich, und Kamillentee kann die Nasenschleimhaut stark irritieren und Austrocknungen verursachen. Auch Salbeitee eignet sich nicht zur Nasenspülung. Selbst hergestellte Tinkturen für Nasenduschen widersprechen dem Zweck einer Nasenspülung, nämlich der Befeuchtung der Nasenschleimhäute.

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Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Dr. Maud-Bettina Hilka, HNO-Gemeinschaftspraxis Wiesbaden, für das informative Gespräch!

Autor: Sabine Jossé M.A.

Interviewpartner: Dr. med. Maud-Bettina Hilka