Ein Umstieg auf natriumarmes Mineralwasser kann auf Anordnung eines Arztes empfohlen werden, wenn Blutuntersuchungen erhöhte Natriumwerte ergeben haben und eine Erkrankung wie Nierenprobleme eine Natriumreduktion über einen bestimmten Zeitraum erfordert. In solchen Fällen sollte auch die Salzzufuhr reduziert werden. Da dies für viele Menschen schwierig sein kann, kann natriumarmes Mineralwasser in solchen Situationen hilfreich sein.
Der Natriumgehalt im direkten Vergleich
Die Mineralwässer in Deutschland haben sehr unterschiedliche Natriumgehalte. Daher sollten Sie einen umfassenden Vergleich anstellen, um das für Sie optimale Wasser auszuwählen. Die folgende Tabelle bietet einen ganzheitlichen Überblick:
Wasser | Natriumgehalt pro Liter |
---|---|
Wasserquelle 1 | 10 mg |
Wasserquelle 2 | 15 mg |
Wasserquelle 3 | 20 mg |
Vergleichen Sie bei Wässern großer Ketten immer den Natriumgehalt auf dem Etikett, da dort Wässer aus verschiedenen Quellen unter einem Namen verkauft werden können.
Für den Bereich von 5 bis 20 mg Natrium pro Liter gibt es eine noch größere Auswahl an natriumarmen Mineralwässern, deren Natriumgehalt auf dem Etikett angegeben ist. Ein Kauf kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn das Trinkwasser aus bestimmten Gründen wie Umbau, alte Leitungen oder speziellen persönlichen Situationen auf Reisen etc. zur Zubereitung von Säuglingsnahrung nicht geeignet erscheint.
Ein großer Teil dieser natriumarmen Mineralwässer hat jedoch einen Nachteil: Sie sind auch arm an anderen Mineralstoffen. Wenn Sie wirklich Mineralwasser trinken möchten, das diesen Namen auch verdient, müssen Sie sich also genauer mit der Materie beschäftigen. Unter anderem damit, was ein Mineralwasser auszeichnet und dass Mineralwasser ohne Natrium und andere Mineralstoffe nur wenigen Menschen wirklich nutzen.
Das Besondere an natürlichem Mineralwasser
In unserem wasserreichen Land ist Trinkwasser ein ganz besonderes Lebensmittel, das in jeder Variante streng kontrolliert wird. Natürliches Mineralwasser ist eine besondere Form dieses Lebensmittels, dessen Eigenschaften erst nach einer kurzen Auseinandersetzung mit dem Thema “Wasser” richtig klar werden.
Trinkwasser
- Oberbegriff, z. B. Leitungswasser
- stammt aus Grundwasser und Oberflächenwasser (Seen, Talsperren)
- Aufbereitung erfolgt, um die Gesundheit nicht zu gefährden
- Trinkwasser, das in Flaschen verkauft wird, unterliegt der Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser
- Natürliches Mineralwasser: Trinkwasser aus unterirdischen Wasservorkommen, das nach amtlicher Prüfung in den Verkehr gebracht werden darf
- Quellwasser: aus unterirdischen Wasservorkommen, mindestens Trinkwasserqualität + weitere Anforderungen nach Mineral- und Tafelwasser-Verordnung, keine amtliche Anerkennung nötig
- Tafelwasser: Trinkwasser und natürliches Mineralwasser, eventuell angereichert mit Natursole, Meerwasser, Natriumchlorid (= Salz) und Magnesiumchlorid
- Natürliches Mineralwasser und Quellwasser werden direkt an der Quelle abgefüllt, Tafelwasser kann überall hergestellt und abgefüllt werden
- Heilwasser unterliegt dem Arzneimittelgesetz und ist kein Lebensmittel/Trinkwasser
Natürliches Mineralwasser
Voraussetzungen (§ 2 Min/TafelWV):
- Ursprung in geschützten Wasservorkommen
- von ursprünglicher Reinheit, gekennzeichnet durch Mineralien, Spurenelemente, sonstige Bestandteile und ggf. bestimmte Wirkungen
- Zusammensetzung, Temperatur und wesentliche Merkmale bleiben konstant
Amtliche Anerkennung (§ 3 Abs. 1 Min/TafelWV):
- Wasser muss die Anforderungen erfüllen
- Einhaltung der Anforderungen muss nachgewiesen werden
- Überprüfung nach geologischen, hydrologischen, physikalischen, chemischen, mikrobiologischen und hygienischen Gesichtspunkten sowie mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren
Wer braucht natriumarmes Mineralwasser?
Diese Frage umfasst mehrere Aspekte:
Natriumreduktion notwendig oder empfehlenswert?
Eine Natriumreduktion wird allen Menschen empfohlen, die kontinuierlich so viel Natrium zu sich nehmen, dass eine gesundheitsgefährdende Überversorgung entsteht. Eine solche Überversorgung kann durch einen Arzt festgestellt werden, betrifft aber auch viele gesunde Menschen. Hier ein kurzer Einblick:
- Aktueller Referenzwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene: 1500 mg Natrium täglich
- Reale Zufuhr: über 3 g (Frauen) bzw. über 4 g (Männer)
- Haupt-Natriumquelle ist nicht das Wasser, sondern das Salz (Natriumchlorid)
- 1500 mg Natrium entsprechen etwa 3750 mg Natriumchlorid (3,75 g Salz)
- Toast, Cornflakes, Tütensuppe, Pizza – alle mit reichlich Salz angereichert
- Salzreduktion ist wichtig, um die Gesundheit zu schützen
Natriumreduktion übers Trinkwasser?
Da der Hauptteil des Natriums aus dem Essen stammt, macht eine Natriumreduktion über das Trinkwasser selten Sinn. Stattdessen sollten Sie beim Einkauf auf den Salzgehalt achten, Fertiggerichte und Fast Food reduzieren und schrittweise weniger salz- und zuckerhaltige Lebensmittel konsumieren. Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, müssen Sie normalerweise nicht darauf achten, wie viel Natrium Ihr Trinkwasser enthält. Heilwässer mit extrem hohem Natriumgehalt sind jedoch nicht zu empfehlen.
Kein “Mineralwasser ohne alles”
Wenn eine Natriumreduktion über das Trinkwasser Sinn macht, sollten Sie nicht einfach irgendein natriumarmes Mineralwasser wählen, sondern nach den Inhaltsstoffen entscheiden. Mineralwasser enthält Mineralstoffe, die unser Körper dringend benötigt. Ein gut mineralisiertes Mineralwasser versorgt Sie besser als natriumarmes Wasser, das keine weiteren Mineralstoffe enthält.
Warum natriumarmes Mineralwasser salzig sein kann
Chlorid, Natrium und Hydrogenkarbonat hängen auf eine Weise zusammen, die den Griff zu natriumarmem Mineralwasser für die meisten Menschen überflüssig macht. Hydrogenkarbonat ist bei säureüberschüssiger Ernährung und Stress sehr wichtig. Wenn Natrium an Hydrogenkarbonat gebunden ist, erhöht es den Blutdruck nicht. Es gibt jedoch auch kochsalzhaltige Mineralwässer, bei denen Natrium an Chlorid gebunden ist. Bis Sie herausgefunden haben, wie viel Natrium Ihnen gut tut und wie Ihre Natriumreduktion über das Essen aussieht, können Sie natriumarmes Wasser trinken, sollten es aber nicht übertreiben.
Insgesamt ist die Wahl des richtigen Mineralwassers abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen und der Gesamtsituation. So können Sie sicherstellen, dass Sie ausreichend mit Mineralstoffen versorgt werden, ohne Ihren Körper zusätzlich zu belasten.
[Image: Natriumarmes Mineralwasser]Quellen:
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