Natron oder Backpulver – Was ist der Unterschied?

Natron oder Backpulver – Was ist der Unterschied?

Hast du dich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Natron und Backpulver ist? Beide sind beliebte Zutaten in der Backabteilung und finden Verwendung beim Backen sowie im Haushalt, z.B. zum Reinigen von Abflüssen oder Entfernen von Kaffeebelägen.

Was ist Natron?

Natron ist ein vielseitig einsetzbares Salz, das bereits im Altertum für seine vielfältigen Eigenschaften geschätzt wurde. Heutzutage wird Natron größtenteils chemisch hergestellt und ist unter verschiedenen Namen wie Speisesoda, Backsoda oder Speisenatron im Handel erhältlich. Es sollte jedoch nicht mit Waschsoda (Natriumcarbonat) verwechselt werden.

Natron wird seit vielen Jahrzehnten als Backmittel verwendet, um Teige aufzulockern. Es wird aber auch im Haushalt und bei der Körperpflege eingesetzt. Die vielseitigen Anwendungen von Natron beruhen auf einfachen chemischen Reaktionen.

Wenn Natron erhitzt wird, zerfällt es zu Soda und Kohlendioxid. Das freigesetzte Gas kann als Treibmittel in Kuchen wirken. In Verbindung mit einer Säure und Wasser wird ebenfalls CO2 freigesetzt, z.B. wenn es als Scheuerpulver verwendet wird.

Was ist Backpulver?

In Rezepten findet man oft Natron in Kombination mit Backpulver oder einer säurehaltigen Zutat wie Fruchtsaft, Sauermilchprodukten oder Essig. In den USA wird oft ausschließlich Natron verwendet, da dort vielen Mehlsorten bereits Backpulver beigemischt wird (sogenanntes “Self-raising flour”).

Backpulver, wie wir es heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und besteht aus einer Kombination von Kohlendioxid freisetzenden Stoffen und Säuerungsmitteln.

In handelsüblichem Backpulver wird meist Natron als Kohlendioxidquelle verwendet. Als Säuerungsmittel kommen Lebensmittelzusatzstoffe wie Dinatriumdihydrogendiphosphat (E450a) oder Monocalciumorthophosphat (E341a) zum Einsatz. Natürliche Backpulver enthalten hingegen Zitronensäure (E330), Weinsteinsäure (E334) oder einfach nur Weinstein (E336). Diese phosphatfreien Backpulver sind geschmacklich neutraler, aber meist etwas teurer.

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Um zu verhindern, dass das Salz und die Säure in Backpulver während der Lagerung miteinander reagieren, enthalten Backpulvermischungen zusätzlich ein stärkehaltiges Trennmittel wie Reis-, Mais- oder Weizenstärke.

Die auflockernde Wirkung von Backpulver entsteht ebenfalls durch eine Basen-Säure-Reaktion, die durch Feuchtigkeit und Hitze während des Backvorgangs ausgelöst wird. Dabei entsteht Kohlensäure, die den Teig lockert und zu einem luftigen Backergebnis führt.

Unterschied beim Backen

Natron allein kann Backpulver beim Backen nicht vollständig ersetzen, da es nur eine von mehreren notwendigen Komponenten ist. Wenn dein Teig bereits säurehaltig ist oder du ein alternatives Säuerungsmittel wie Zitronensäure hinzufügst, kannst du jedoch auf Backpulver verzichten und nur Natron verwenden.

Weitere Informationen dazu, wann und wie du Backpulver durch Natron ersetzen kannst, findest du in unserem Beitrag.

Unterschied im Haushalt

Im Haushalt kannst du Natron und Backpulver nahezu gleichwertig einsetzen. Je nach Anwendungsbereich musst du bei Backpulver Wasser hinzufügen, um die Reaktion in Gang zu bringen. Bei der Verwendung von Natron ist oft die Zugabe einer Säure wie Essig oder Zitronensäure erforderlich, um die gewünschte Reaktion zu erzielen.

Wenn du deinen Haushalt einfach gestalten möchtest und preiswerte Hausmittel bevorzugst, lohnt es sich, das teure Backpulver im Supermarkt links liegen zu lassen und stattdessen Natron zusammen mit den oben genannten Säuren zu verwenden. So sparst du Geld und reduzierst Verpackungsmüll.

Hast du weitere Tipps zur Verwendung von Natron und Backpulver? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!

Bild von Natron

Mehr Informationen zu Natron und seinen Anwendungen findest du auch in unserem Buch.