Neato, ein amerikanisches Unternehmen, das vor einiger Zeit von Vorwerk übernommen wurde, ist bekannt für seine einzigartigen D-förmigen Saugroboter. Nach einer kurzen Pause ist Neato nun mit dem D8, D9 und D10 zurück auf dem Markt und möchte mit einem leicht überarbeiteten Design wieder Fahrt aufnehmen.
Neato D8 im Test – Ein Upgrade in die falsche Richtung?
Der Neato D8, das kleinste Modell der neuen Saugroboter-Reihe, soll Neato wieder auf dem Markt etablieren. Optisch ähnelt der D8 seinen Vorgängern sehr. Die markante D-Form bleibt erhalten und das restliche Design unterscheidet sich kaum von den bereits bekannten Modellen.
Aber was ist eigentlich neu an den neuen Modellen? In diesem ausführlichen Testbericht werde ich euch den Neato D8 vorstellen, auf seine Vor- und Nachteile eingehen und zeigen, was sich im Vergleich zu seinen Vorgängern verändert hat.
Ein herzliches Dankeschön geht an Neato, die mir den Neato D8 für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Der Lieferumfang
Wie schon bei früheren Modellen, enthält der Lieferumfang des Neato D8 nur das Nötigste. Neben dem Saugroboter selbst befinden sich lediglich die Ladestation mit integriertem Reinigungstool, ein Netzteil mit deutschen und ausländischen Steckaufsätzen sowie zwei zusätzliche Feinstaubfilter in der Verpackung.
Der Neato D8 im Detail
Das Design spielt bei einem Saugroboter für viele Menschen eine wichtige Rolle. Manche bevorzugen unauffällige Geräte, die sie sogar unter Möbeln verstecken können, während andere das Design gerne präsentieren möchten. Im folgenden Abschnitt gehe ich detailliert auf das Aussehen des Neato D8 und seines Zubehörs ein.
Die Oberseite
Der Neato D8 ist ein echter Blickfang. Das schwarze Kunststoffgehäuse wirkt wie gebürstetes Metall. Ein futuristischer Laserturm und helle LED-Leuchten, die verschiedene Informationen anzeigen, runden das Design ab. Unter der Akku- und WIFI-Anzeige befinden sich Start- und Stopp-Knöpfe sowie ein Informationsknopf. Auf dem Laserturm thront das elegante Neato-Logo in Chrom. Die auffällige D-Form des Saugroboters ist natürlich das Markenzeichen. Alle Leuchten außer der Akkuanzeige erlöschen nach einer gewissen Zeit, um nachts nicht zu stören.
Der Staubbehälter auf der Oberseite ist ebenfalls leicht herausnehmbar. Er ist transparent, außer dem Deckel, und mit einem Feinstaubfilter ausgestattet. Leider fehlt ein Netz, um gröbere Verschmutzungen abzufangen.
Die Seitenansicht
Auf den Seiten des Neato D8 gibt es nicht viel zu sehen. Ein Bumper, der lediglich als Taster dient und keine Sensoren enthält, befindet sich auf der Vorderseite. An der Seite befinden sich ein kleiner Wandsensor und auf der Rückseite die Ladekontakte, ein Luftauslass und ein Gitter für die Sprachausgabe.
Die Unterseite
Hier gibt es viel zu entdecken. Auf der Vorderseite befindet sich eine breite Hauptbürste mit mittelharten Borsten und feinen Gummilamellen. Die Abdeckung und die Bürste sind entfernbar. An der Hinter- und Vorderseite befinden sich insgesamt drei Absturzsensoren und zwei Hilfsrollen. Eine kleine, magnetisch angebrachte Seitenbürste auf der Seite des Roboters komplettiert das Bild.
Der Staubbehälter
Der transparente Staubbehälter des Neato D8 dient gleichzeitig als Abdeckung auf der Oberseite. Mit einem Fassungsvermögen von 700 ml ist er sehr geräumig für einen Saugroboter. Beim Entleeren muss man den eingesetzten Feinstaubfilter entfernen und aufpassen, da etwas Schmutz am Filter haften bleiben kann. Ein zusätzliches Gitter als Schutz für den Feinstaubfilter wäre sinnvoll gewesen.
Die Ladestation
Die komplett schwarze Ladestation verfügt auf der Rückseite über eine praktische Kabelaufwicklung, um den Kabelsalat zu vermeiden. Außerdem ist auf der Rückseite ein nützliches Reinigungstool integriert. Das mitgelieferte Ladekabel hat sowohl einen deutschen als auch ausländischen Steckaufsatz und kann auf beiden Seiten aus der Station herausgeführt werden. Auf der Vorderseite sind die beiden metallenen Ladekontakte gut erkennbar.
Die Navigation
Der Neato D8 verfügt über einen präzisen LIDAR-Sensor, der alle Räume im Haus genau vermessen kann. Damit kann der Saugroboter in geraden Bahnen navigieren. Bei jedem Start von der Ladestation aus misst der Neato D8 die Räume neu und passt die Karte entsprechend an. Anschließend reinigt er den Randbereich in einem von ihm erstellten Quadranten. Leider kann der D8 keine Raum-zu-Raum-Reinigung durchführen, da er keine einzelnen Räume auf der Karte speichern kann. Die Platzierung der Ladestation spielt somit eine wichtige Rolle.
Es ist jedoch ärgerlich, dass der Saugroboter gelegentlich von seiner Bahn abweicht und gegen Möbel oder Wände stößt. Die Geschwindigkeit des Roboters ist begrenzt und die Reinigung dauert länger als erwartet. Die hohe Saugstufe ist sehr laut und die Hilfsräder neigen zum Quietschen. Gelegentlich bricht der D8 die Reinigung sogar in der Mitte ab.
Die Hinderniserkennung
Leider besitzt der Neato D8 außer dem Bumper keine Sensoren zur Hinderniserkennung. Das kann dazu führen, dass er sich in Engstellen festfährt oder gegen Gegenstände fährt. Hindernisse unterhalb der Höhe des Laserturms werden überfahren. Es ist ratsam, den Roboter von Hindernissen freizuhalten. Der D8 ist kraftvoll und kann sich sogar über Türschwellen bis zu einer Höhe von zwei bis drei Zentimetern schieben. Manchmal jedoch zu stark, denn er versucht alles zu überfahren und bleibt gerne hängen. Der Laserturm kann dabei leicht verkratzen.
Die Rückkehr zur Ladestation
Im Test kehrt der Neato D8 in zehn von zehn Fällen erfolgreich und zielstrebig zur Ladestation zurück. Er dockt zuverlässig an, auch wenn nur wenig Platz um die Station ist. Dabei dreht er sich kurz vor der Station um und fährt mit dem Heck kurz vor die Station. Dann wackelt er mit seinem Heck in Richtung Station, bis die Kontakte sich berühren. Es ist wirklich niedlich anzusehen.
Die Reinigungsleistung
Der Neato D8 ist ein reiner Saugroboter, der keine Wischfunktion besitzt. Er verfügt über zwei Saugstufen, die jedoch im Vorfeld eingestellt werden müssen und während der Reinigung nicht mehr verändert werden können. Der Eco-Modus ist für Hartböden gedacht und saugt schon eine beeindruckende Menge an Schmutz und Haaren auf. Im Turbo-Modus zeigt der D8 seine volle Saugleistung und saugt selbst tiefsitzenden Schmutz aus Teppichböden. Die breite Hauptbürste verhindert, dass Schmutz in der Umgebung verteilt wird.
Die Rand- und Eckenreinigung sind jedoch mäßig. Aufgrund der Position der Seitenbürste kommt der Roboter nicht immer optimal an die Ränder heran. Auch die Ecken werden nicht gründlich gereinigt, da die Seitenbürste nicht nah genug an den Ecken sitzt.
Die App und ihre Funktionen
Jeder moderne Saugroboter kommt heutzutage mit einer umfangreichen App. Der Neato D8 hat eine eigene App namens “MyNeato” erhalten. Hier sind einige der Funktionen aufgeführt.
Die Kartenerstellung
Der Neato D8 kann eine detaillierte Karte des Hauses erstellen. Der LIDAR-Sensor misst die Räumlichkeiten mithilfe eines Infrarotlaserstrahls. Leider können keine Interaktionen mit der Karte vorgenommen werden, außer das Setzen von Sperrzonen.
Sperrzonen
Es ist möglich, individuelle Sperrzonen auf der Karte einzustellen. Diese Zonen werden vom Roboter bei zukünftigen Reinigungen gemieden. Leider können nur quadratische Zonen festgelegt werden, keine Linien zum Blockieren von Bereichen.
Während der Reinigung
Auf der Startseite der App wird die erstellte Karte und die eingestellten Zonen angezeigt. Von dort aus kann der Roboter gestartet, pausiert oder zur Ladestation zurückgeschickt werden. Es ist auch möglich, den Saugmodus einzustellen. Allerdings kann der Modus während der Reinigung nicht geändert werden. Eine praktische Funktion zur Lokalisierung des Roboters ist ebenfalls vorhanden.
Weitere Funktionen
Die App ermöglicht das Anzeigen des Reinigungsverlaufs sowie das Ändern der Spracheinstellungen. Es gibt jedoch keine erweiterten Funktionen wie eine Verbrauchsanzeige der Verschleißteile oder eine Fernsteuerung. Die App ist recht minimalistisch und kann mit den Konkurrenten nicht mithalten.
Mein persönliches Fazit
Neato ist zurück, aber nicht wirklich mit neuen Funktionen. Der Neato D8 wirkt eher wie eine Neuauflage früherer Technik. Vor sechs Jahren wäre der D8 ein Hit gewesen, aber heute wirkt er eher altmodisch.
Die Navigation ist in Ordnung, aber basiert auf veralteter Technologie. Die Saugleistung ist beeindruckend, aber die Hinderniserkennung beschränkt sich auf einen einfachen Bumper ohne Sensoren. Der D8 bleibt oft hängen, was ärgerlich ist. Die App bietet nur grundlegende Funktionen und ist im Vergleich zur Konkurrenz unzureichend. Der Preis von 799 € ist zu hoch.
Ein Saugroboter soll saugen, aber der Neato D8 hat zu viele problematische Eigenschaften, um ihn bedenkenlos einzusetzen. Auch der reduzierte Preis von knapp 399 € macht das Gerät nicht empfehlenswert. Stattdessen kann man ein älteres Neato-Modell kaufen und für den halben Preis eine bessere Leistung erhalten.
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