Nesselsucht – 7 spannende Fakten im Überblick

Nesselsucht – 7 spannende Fakten im Überblick

Nesselsucht ist eine der häufigsten Hauterkrankungen und betrifft jeden Vierten im Laufe seines Lebens. Sie führt zu juckenden Quaddeln und stellt eine große Belastung für die Betroffenen dar. Aber was genau ist Nesselsucht und ist sie ansteckend? In diesem Artikel beantworten wir dir sieben wichtige Fragen rund um das Thema.

Wie lange dauert eine Nesselsucht an?

In den meisten Fällen verschwindet die Nesselsucht nach kurzer Zeit von selbst. Man spricht dann von einer akuten Urtikaria. Nach 2 bis 3 Wochen sind die Symptome in den meisten Fällen wieder verschwunden, spätestens jedoch nach 6 Wochen. Etwa 25% der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens von dieser Form der Nesselsucht betroffen, meist in der ersten Lebenshälfte.

Wenn die Symptome länger als 6 Wochen anhalten, handelt es sich um eine chronische Urtikaria. Etwa 1% der Bevölkerung leidet darunter, was in Deutschland rund 800.000 Menschen entspricht. Die chronische Nesselsucht tritt vor allem zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf und betrifft Frauen doppelt so häufig wie Männer. Die Symptome können mehrere Jahre anhalten, allerdings klingen sie nach 3 Monaten bei etwa 50% der Betroffenen und nach 12 Monaten bei 80% ab. Selbst nach 5 Jahren leiden immer noch 11% der Patienten unter den Beschwerden.

Was sind die Symptome von Nesselsucht?

Nesselsucht äußert sich durch drei typische Symptome: Quaddeln, Juckreiz und Angioödem. Die Quaddeln sind erhabene Hautveränderungen, die am gesamten Körper auftreten können. Sie sind anfangs weiß und die umliegende Haut ist gerötet. Später können sich auch die Quaddeln selbst rot färben und in ihrer Größe variieren. Von einer Erbse bis zu mehreren Handtellergrößen ist alles möglich.

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Der Juckreiz ist ein weiteres Symptom, mit dem viele Betroffene zu kämpfen haben. Zusätzlich kann es zu Schwellungen kommen, die durch Flüssigkeitsansammlungen in der unteren Hautschicht entstehen. Besonders am Hals kann dies zu Atemnot führen und lebensbedrohlich sein.

Je nach Verlauf der Symptome gibt es zwei verschiedene Formen der Nesselsucht: Die kontinuierliche Urtikaria, bei der jeden Tag neue Quaddeln entstehen, und die intermittierende Urtikaria, bei der es auch Tage ohne neue Quaddeln gibt.

Was löst die Erkrankung aus?

Es gibt mehr als 10 verschiedene Formen der Urtikaria, die jeweils durch unterschiedliche Auslöser bedingt werden. Diese Auslöser sind häufig schwer festzustellen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Nesselsucht nicht vererbt wird. Zu den klassischen Auslösern gehören Infektionen, Nahrungsmittel und Medikamente.

Es gibt auch physikalische Urtikaria, die durch Druck, Kälte, Wärme oder Wasser ausgelöst werden können. Andere Formen der Nesselsucht können durch Anstrengung oder Kontakt entstehen.

Wie wird Nesselsucht diagnostiziert?

Nesselsucht kann anhand typischer Hautveränderungen erkannt werden. Der Hautarzt wird zusätzlich nach Infektionen, Nahrungsmitteln und Medikamenteneinnahme fragen, um die Diagnose zu bestätigen.

Falls eine physikalische Urtikaria vermutet wird, kann ein Provokationstest durchgeführt werden, bei dem der Verdächtige Auslöser absichtlich herbeigeführt wird. Blutuntersuchungen und Allergietests sind nur dann erforderlich, wenn die Nesselsucht nicht innerhalb weniger Wochen abheilt oder der Verdacht auf einen entzündlichen oder allergischen Auslöser besteht.

Ist Nesselsucht heilbar?

Im Fall der Infekt-Urtikaria verschwindet die Nesselsucht nach erfolgreicher Behandlung der zugrunde liegenden Infektion. In anderen Fällen können lediglich die Symptome behandelt werden und die Nesselsucht könnte jederzeit erneut auftreten.

In den meisten Fällen heilt sich der Körper von allein, und die Nesselsucht tritt danach nicht wieder auf (akute Urtikaria). Bei chronischer Nesselsucht, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt und immer wiederkehren kann, ist eine gezielte Behandlung erforderlich. Um beschwerdefrei zu werden, sollten mögliche Auslöser vermieden werden. Darüber hinaus werden Antihistaminika und in schweren Fällen auch Kortison oder Ciclosporin eingesetzt.

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Was hilft gegen den Juckreiz?

Der Juckreiz bei Nesselsucht ist oft kaum auszuhalten und führt oft dazu, dass die Betroffenen kratzen. Dies kann jedoch die Haut schädigen und zu einem Teufelskreis führen. Um dem entgegenzuwirken, sollten die Fingernägel kurz geschnitten sein, um Verletzungen der Haut zu vermeiden. Kühlen und Eincremen können ebenfalls helfen, den Juckreiz zu lindern. Dafür eignen sich kühlende Kompressen oder Cremes mit kühlender Wirkung. Vor dem Schlafen kann eine kalte Dusche und ein kühles Schlafzimmer ebenfalls Linderung bringen.

Ist Nesselsucht ansteckend?

Nein, Nesselsucht ist nicht ansteckend. Die Ursache für Nesselsucht sind keine Krankheitserreger. Auch die Infekt-Urtikaria ist nicht ansteckend. Infektionen mit Viren, Bakterien oder anderen Erregern können zwar die Symptome auslösen, sind jedoch nur eine Begleiterscheinung der Infektion.

Nachweise:

  • Abeck, D. (2011). Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Klinik, Diagnose, Therapie. 2. Auflage, Berlin Heidelberg: Springer, S. 103 f.
  • Universitätsklinikum Leipzig (2021). Verfügbar unter: Neue Therapiehoffnungen für Nesselsucht-Betroffene.
  • Weller, K., et al. (2010). Chronische Urtikaria. Prävalenz, Verlauf, Prognosefaktoren und Folgen. Der Hautarzt, 9 (61), S. 750-757.