Groß ist die Auswahl an Patchkabeln und Netzwerkkabeln. Damit Sie beim Kauf die richtigen Netzwerkkabel auswählen können, erklären wir hier der Unterschied zwischen Cat.5, Cat.6 und Cat.6A Kabeln.
Bei Patchkabeln handelt es sich um Twisted-Pair-Kabel, die voll konfektioniert und im Unterschied zu Verlegekabeln an beiden Enden bereits mit RJ45-Steckern versehen sind. Sie sind in vielen verschiedenen Längen und Farben erhältlich und direkt für unterschiedliche Zwecke einsetzbar.
Häufigster Anwendungsbereich ist die Verkabelung von Netzwerken und Netzwerkkomponenten im Ethernet (10 MBit/s), Fast-Ethernet (100 MBit/s) oder Gigabit-Ethernet (1 GBit/s oder 10 GBit/s). Darüber hinaus werden die Patchkabel für DSL-Anschlüsse, ISDN-Telefone, ATM-Verbindungen, Multimedia-Netzwerke und weitere Anwendungen genutzt.
Da die verschiedenen Einsatzbereiche unterschiedliche Anforderungen an die Kabel stellen, existieren genormte Kabelkategorien, die die Übertragungseigenschaften definieren.
Die Einteilung der Netzwerkkabel in verschiedene Kategorien
Um die Netzwerkkabel und ihre Übertragungseigenschaften eindeutig zu beschreiben, existieren die Kategorien eins bis acht (Cat.1 bis Cat.8).
Im praktischen Einsatz spielen Kabel der Kategorien eins bis vier heute kaum noch eine Rolle. Sie wurden zum Teil für die reine Sprachübertragung oder für Netzwerke mit niedrigen Bandbreiten verwendet. So eignen sich beispielsweise Kabel der Kategorie Cat.2 für Betriebsfrequenzen von höchstens 1,5 MHz und der Kategorie Cat.3 von maximal 16 MHz.
Für heutige Netzwerk- und Telekommunikationsverkabelungen sind diese Betriebsfrequenzen bei weitem nicht mehr ausreichend. Twisted-Pair-Kabel der Kategorie Cat.3 waren lange Zeit in den USA die Standardkabel für alle Telefonverkabelungen. Cat.4 Kabel kamen beispielsweise für Token Ring-Netze zum Einsatz.
Im Unterschied zu diesen Kabeln eignen sich Cat.5, Cat.6 und Cat.6A Patchkabel für aktuelle Netzwerk- und Telekommunikationsstandards.
Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Kabelkategorien sind unter anderem:
- Schirmungstyp (UTP – Unshielded Twisted Pair, STP – Shielded Twistet Pair, S/UTP – Screened Unshielded Twisted Pair und weitere)
- Bandbreite (in MHz)
- Kabelklasse (A bis G)
- Anwendung (zum Beispiel für Fast-Ethernet mit 100 MBit/s)
Patchkabel Cat.5 (Class D) – Eigenschaften und Verwendung
Patchkabel vom Typ Cat.5 entsprechen der Klasse D und sind in aktuellen Installationen sehr häufig anzutreffen. Genau genommen handelt es sich um Cat.5e Kabel. Die überarbeitet Kategorie Cat.5e löste 2002 die Kategorie Cat.5 ab. Seit diesem Zeitpunkt werden Cat.5e Kabel als nur noch als Cat.5 Kabel bezeichnet.
Die Kabel eignen sich für Ethernet-, Fast-Ethernet- und Gigabit-Ethernet-Netzwerke mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (10/100/1000 Mbit/s). Cat.5 Kabel sind für Betriebsfrequenzen von 100 MHz ausgelegt.
Häufigste Anwendung ist die strukturierte Verkabelung von Rechnernetzen und die Verbindung von Endgeräte oder Netzwerkkomponenten mit dem Fast- oder Gigabit-Ethernet. Die Kabellängen können bis zu 100 Meter betragen. Sehr starke Biegungen im Kabel verringern die maximale Übertragungskapazität und Übertragungslänge.
Die Eigenschaften der Cat.5 Patchkabel zusammengefasst:
- geeignet für Ethernet mit Geschwindigkeiten 10/100/1000 Mbit/s
- maximal mögliche Länge 100 Meter
- Betriebsfrequenz 100 MHz
- Kabel der Klasse D
Patchkabel Cat.6 (Class E) – Eigenschaften und Verwendung
Im Unterschied zum Cat.5 Patchkabel ist das Cat.6 Kabel für ein höhere Betriebsfrequenz von 250 MHz ausgelegt und entspricht der Klasse E.
Es eignet sich wie die Cat.5 Kabel für Ethernet (10 Mbit/s), Fast-Ethernet (100 Mbit/s) oder Gigabit-Ethernet (1 Gbit/s).
Darüber hinaus ist es auch für die Verkabelung im ATM-Bereich beispielsweise für 155-Mbit-ATM oder 622-Mbit-ATM nutzbar. Die besseren Übertragungseigenschaften und höheren Betriebsfrequenzen werden durch eine hochwertigere Schirmung der Kabel erreicht.
Cat.6 Patchkabel sind abwärtskompatibel zu den Cat.5 Kabeln und sorgen für höhere Leistungsreserven bei der Verbindung der Netzwerkgeräte.
Proportional zur Länge des Kabels nimmt die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit ab. Die maximale Übertragungslänge der Patchkabel ist auf 100 Meter begrenzt.
Die Eigenschaften der Cat.6 Patchkabel zusammengefasst:
- geeignet für Ethernet mit Geschwindigkeiten 10/100/1000 Mbit/s, ATM- und Multimedianetze
- maximal mögliche Länge 100 Meter
- Betriebsfrequenz 250 MHz
- Kabel der Klasse E
Patchkabel Cat.6A (Class EA) – Eigenschaften und Verwendung
Die Kategorie 6A entstand aus der Notwendigkeit heraus, Netzwerke mit 10-Gigabit-Ethernet (10GBASE-T) zu unterstützen. Aufgrund der erhöhten Bandbreiteanforderungen bei Geschwindigkeiten von zehn Gigabit pro Sekunde ist das Cat.6A Kabel für Betriebsfrequenzen von bis zu 500 MHz ausgelegt.
Es lassen sich mit dem Patchkabel der Klasse EA Entfernungen von bis zu 100 Meter überbrücken. Auch das Cat.6A Patchkabel ist abwärtskompatibel zu den Kabeln der Kategorie fünf und sechs.
Im Unterschied zu den Kabeln niedriger Kategorien wie beispielsweise Cat.5 Kabel besitzt das Cat.6A Kabel eine verbesserte Schirmung. Es handelt sich um eine Shielded-Twisted-Pair-Schirmung bei der die paarweise verdrillten Adern mit einem zusätzlichen gemeinsamen Schirm versehen sind. Dadurch sind die Netzwerkkabel gegenüber Störungen oder Übersprechen unempfindlicher und erreichen höhere Betriebsfrequenzen.
Dem Anwender bieten die Netzwerkkabel der Kategorie 6A größere Leistungsreserven und eine höhere Betriebssicherheit.
Typische Anwendungsbereiche sind Verkabelungen von Ethernet-Netzwerken mit Geschwindigkeiten von 10, 100, 1000 und 10000 Mbit/s, ATM-Gigabit-Ethernet und Multimedia-Netzwerke.
Die Eigenschaften der Cat.6A Patchkabel zusammengefasst:
- geeignet für Ethernet mit Geschwindigkeiten 10/100/1000/10000 Mbit/s, ATM- und Multimedianetze
- maximal mögliche Länge 100 Meter
- Betriebsfrequenz 500 MHz
- Kabel der Klasse EA
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