Neue Corona-Impfung: Frischer Impfstoff ab Montag für Virusvarianten und Risikopersonen

Neue Corona-Impfung: Frischer Impfstoff ab Montag für Virusvarianten und Risikopersonen

Die Corona-Pandemie mag vorüber sein, aber das Virus ist noch nicht verschwunden. Deshalb empfehlen Experten, dass gefährdete Personengruppen wie Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sich im Herbst und Winter erneut gegen Covid-19 impfen lassen, um ihren Impfschutz aufzufrischen.

Die wichtigsten Fragen zu den Corona-Impfungen

  • Um welchen neuen Impfstoff handelt es sich?
  • Wie wirksam ist der neue Corona-Impfstoff?
  • Wie viel neuen Impfstoff gibt es?
  • Wer sollte sich noch impfen lassen?
  • Wie verlaufen Impfungen jetzt eigentlich?
  • Gibt es noch weitere angepasste Impfstoffe?
  • Wie sieht die Infektionslage gerade aus?
  • Welche Corona-Variante ist derzeit vorherrschend?
  • Droht im Herbst und Winter eine heftigere Welle?

Der neue Impfstoff im Fokus

Bei dem neuen Impfstoff handelt es sich um ein weiterentwickeltes Präparat von Biontech/Pfizer, das speziell an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasst wurde. Ziel ist es, einen besseren Schutz vor den derzeit kursierenden Varianten zu bieten, insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen und Krankenhausaufenthalten. Der Impfstoff ist ein mRNA-Impfstoff, der eine Boten-RNA enthält, die den Körper dazu anregt, Antikörper gegen das Spike-Protein des Virus zu bilden.

Im vergangenen Jahr wurden noch bivalente Impfstoffe eingesetzt, die sowohl den Wuhan-Stamm als auch die Omikron-Variante enthielten. Dieses Mal gibt es ausschließlich den variantenadaptierten Impfstoff. Ab Montag wird das Präparat für Menschen ab zwölf Jahren verfügbar sein.

Wirksamkeit und Verfügbarkeit

Die genaue Wirksamkeit des neuen Corona-Impfstoffs wird erst im Nachhinein feststellbar sein. Tierstudien deuten jedoch darauf hin, dass der Impfstoff gegen verschiedene Varianten eine bessere Immunreaktion hervorruft als der Impfstoff des vergangenen Jahres.

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Für die Impfsaison 2023/2024 sollen insgesamt 14 Millionen Dosen des angepassten Biontech-Präparats zur Verfügung stehen. Die Auslieferung erfolgt bis November. Davon sind 13,6 Millionen Dosen für Menschen ab zwölf Jahren vorgesehen, 300.000 Dosen für Kinder von fünf bis elf Jahren und 200.000 Dosen für Kleinkinder.

Zielgruppen und Ablauf der Impfungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen nur für bestimmte Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten. Wenn eine Person vor kurzem infiziert war, ist in der Regel bereits eine Auffrischung der Immunität vorhanden, daher ist eine zusätzliche Impfung nicht erforderlich. Zwischen der letzten Impfung oder Infektion sollten mindestens zwölf Monate vergangen sein.

Die Organisation der Corona-Impfungen hat sich seit Ostern von einem Krisenmodus in eine reguläre Versorgung in den Arztpraxen gewandelt. Die Impfungen sind kostenlos gemäß den Richtlinien der Stiko, können jedoch auch über die gesetzliche Kasse hinaus auf Kassenkosten durchgeführt werden, wenn es medizinisch erforderlich ist. Die Organisation ist etwas komplizierter geworden, da der neue Impfstoff nicht als Einzeldosis geliefert wird, sondern in Fläschchen mit sechs Dosen.

In Bundesländern, in denen die Vergütung für die Corona-Impfung noch nicht geregelt ist, erhalten Patienten vorerst eine Privatrechnung, die sie dann zur Erstattung bei der gesetzlichen Kasse einreichen können.

Weitere angepasste Impfstoffe und die Infektionslage

Für die Impfsaison werden voraussichtlich auch 10,6 Millionen Dosen der an XBB.1.5 angepassten Impfstoffe des Herstellers Novavax zur Verfügung stehen. Diese Impfstoffe sind proteinbasiert und enthalten keine vermehrungsfähigen Viren, sondern im Labor gezüchtete Kopien des Spike-Proteins.

Es wurde kürzlich auch ein adaptierter Impfstoff von Moderna von der EU-Kommission zugelassen. Dieser Impfstoff ist ebenfalls ein mRNA-Impfstoff und hat die gleiche Wirkungsweise wie das Präparat von Biontech/Pfizer.

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Die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Infektionen nimmt in den letzten Wochen wieder deutlich zu, und es wird vermutet, dass die Dunkelziffer der Fallzahlen hoch ist. Derzeit zirkulieren verschiedene Varianten des Virus in Deutschland, wobei die Linien EG.5 und XBB.1.16 den größten Anteil ausmachen.

Ob im Herbst und Winter eine heftigere Welle droht, lässt sich schwer sagen. Es hängt auch davon ab, ob eine Variante auftaucht, die das Immunsystem umgehen kann. Trotz breiter Grundimmunität durch Impfungen und Infektionen kann man sich weiterhin anstecken. Es wird jedoch erwartet, dass gesunde Menschen in der Regel nicht mehr so schwer erkranken und ins Krankenhaus oder auf die Intensivstation müssen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte jedoch, dass Covid-19 keine gewöhnliche Erkältungskrankheit ist und es das Risiko von Long Covid birgt. Experten aus Kliniken rechnen aufgrund von Personalmangel und saisonalen Infektionswellen auch mit Stress im Gesundheitswesen.

Source: RND/dpa/lb