Früher hatten die meisten von uns nur eine Karte zum Zahlen und Abheben im Geldbeutel, die EC-Karte. Heute haben Banken diverse Karten im Angebot: die Girocard, Kreditkarten sowie Debitkarten – alle mit anderen Logos. Das verwirrt viele. Deshalb hier eine kleine Anleitung, welche Karte für welchen Zweck die beste ist.
Punkt 1: Welche Karten gibt es?
Die Girocard kennst Du vielleicht noch unter ihrem alten Namen EC-Karte. Sie trägt neben dem Girocard-Logo meist noch das Zeichen von V-Pay oder Maestro. Dahinter stecken die Kartenfirmen Visa und Mastercard. Karten mit diesen Zeichen kannst Du auch im Ausland nutzen.
Die Girocard sowie V-Pay und Maestro sind sogenannte Debitkarten. Das bedeutet: Das Geld wird zeitnah von Deinem Konto abgebucht. Darüber hinaus gibt es noch die richtigen Kreditkarten von Mastercard und Visa. Mit ihnen leiht die Bank Dir Geld und bucht es erst später ab. Auch sie tragen die Logos von Mastercard und Visa, dazu oft einen „Credit“-Schriftzug.
Punkt 2: Welches ist die Hauptkarte?
Jetzt wird’s etwas knifflig: Viele Direktbanken geben als Hauptkarte zum Konto nicht mehr die Girocard aus, sondern eine Debitkarte von Visa oder Mastercard – etwa unsere Empfehlungen Comdirect, Consorsbank, DKB und ING. Du erkennst diese Karten meist am Mastercard- oder Visa-Logo in Kombination mit dem Schriftzug „Debit“.
Wer nicht genau hinschaut, hält sie für klassische Kreditkarten, denn sie haben wie diese die fühlbar ins Plastik eingeprägte Zahlen. (Umgekehrt haben auch nicht mehr alle Kreditkarten eine Einprägung.) Achtung: Comdirect und DKB haben ihre vormals kostenlosen Kreditkarten durch Debitkarten ersetzt.
Die Girocard bekommst Du bei vielen Banken nur noch gegen Gebühr zum Konto dazu, das Gleiche gilt für die echte Kreditkarte.
Punkt 3: Mit welcher Karte zahlst Du in Deutschland?
Theoretisch kannst Du mit allen Kartentypen in Läden und Restaurants in Deutschland zahlen. Allerdings funktioniert das in der Praxis nicht überall: Viele Händler nehmen nur die Girocard an.
Was also tun, wenn Deine Bank Dir eine Debitkarte von Visa oder Mastercard als Hauptkarte anbietet? Aktuell bleibt Dir nichts anderes übrig, als die Girocard dazuzunehmen – wenn Du sicher sein möchtest, dass Du per Karte zahlen kannst. Leider kostet die Girocard bei einigen Banken eine Extra-Gebühr.
Punkt 4: Womit bezahlst Du im Ausland?
Im Ausland wird Deine Girocard nur akzeptiert, wenn sie auch das V-Pay oder Maestro-Symbol trägt. Das ist aber nicht bei allen Banken der Fall. Die Girocard der Comdirect etwa hat keines mehr, sie funktioniert daher nicht im Ausland.
Auch die DKB will künftig Girocards ausgeben, die nur noch in Deutschland funktionieren. Du brauchst als Kundin dieser Banken zum Bezahlen im Ausland also die Visa-Debit- oder Kreditkarte.
Bei anderen Währungen als dem Euro fällt oft eine Gebühr an. Es hängt von der jeweiligen Bank ab, ob Du mit der Girocard oder einer Karte von Visa oder Mastercard besser fährst. Bei den guten Konten von DKB, Comdirect, Consorsbank und ING sind fürs Ausland Debit- und Kreditkarten die richtige Wahl.
Punkt 5: Mit welcher Karte hebst Du in Deutschland ab?
Hat Deine Bank eigene Automaten oder gehört sie zu einem Automatenverbund, hebst Du am besten dort mit der Girocard ab. Das ist zum Beispiel bei der Comdirect der Fall; das kostenlose Abheben bei der Visa-Karte ist eingeschränkt. Mit der Girocard kannst Du auch in vielen Supermärkten und anderen Läden Geld abheben. Oft geht das auch mit den Karten von Visa und Mastercard – aber längst nicht so flächendeckend wie mit den Girocards.
Bei Banken ohne Automatenanbindung hebst Du mit den Karten von Visa und Mastercard Geld ab, so etwa bei der DKB, der Consorsbank und der ING. Nachteil: Willst Du sicher sein, dass Du unterwegs per Karte zahlen und auch kostenlos Geld abheben kannst, musst Du als Kunde dieser Banken eben auch eine Girocard dabeihaben (siehe Punkt 3).
Punkt 6: Womit hebst Du im Ausland ab?
Auch beim Abheben funktioniert die Girocard im Ausland nur, wenn sie ein Maestro- oder V-Pay-Zeichen hat. Ob die Girocard oder eine andere Karte preiswerter ist, hängt von Deiner Bank ab.
Bei allen unseren Girokonto-Empfehlungen gilt: Im Ausland greifst Du besser zu einer Visa-Karte – egal ob mit der Aufschrift „Debit“ oder „Credit“.
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