Die Zukunft der Energie gehört den erneuerbaren Energien, insbesondere Solaranlagen. Bisher kommen die Solar-Module jedoch hauptsächlich aus China. Die Lieferkosten steigen und die Qualität ist nicht immer zufriedenstellend. Warum also nicht die Produktion ins eigene Land verlagern?
Immer mehr Unternehmen denken EU-weit darüber nach, eigene Produktionsstätten zu errichten. So auch das Unternehmen Meyer Burger mit Hauptsitz in der Schweiz. Seit Juni dieses Jahres werden in Freiberg in Sachsen besonders leistungsstarke Solar-Module mit der innovativen Heterojunction-Smartwire-Technologie hergestellt. Laut dw.com können diese hochmodernen Module pro Quadratmeter bis zu 20 Prozent mehr Strom produzieren als herkömmliche Module aus China. Meyer Burger Manager Gunter Erfurt vergleicht diesen Technologiewechsel mit dem Übergang von 4G auf 5G im Mobilfunk.
Die neue Fabrik in Freiberg ist umweltschonender als herkömmliche Produktionsstätten, da sie effizientere Produktionsmethoden verwendet und weniger Rohstoffe und Arbeitsschritte benötigt. Sarah Neubert, verantwortlich für die Qualitätssicherung, erklärt, dass am Anfang der Halle eine normale Glasscheibe steht und am Ende das fertige Modul herauskommt. Die eigentlichen Solarzellen, das Herzstück der Module, werden ebenfalls von Meyer Burger in einer Fabrik in der Nähe von Leipzig produziert.
Mit dem Ausbau der Produktion steigt auch der Bedarf an Arbeitskräften. Aktuell sind bereits 350 Vollzeitstellen an den Produktionsstätten besetzt, bis zum Jahr 2026 sollen insgesamt rund 3.500 Arbeitsplätze entstehen. Die Produktionskapazität in Freiberg liegt derzeit bei 0,4 Gigawatt (GW) Solarmodulen pro Jahr und soll in den kommenden Jahren mehr als verzehnfacht werden. Ab 2026 sollen weltweit Module mit einer Gesamtkapazität von 5 GW verkauft werden, wobei der Fokus auf Deutschland, Europa und den USA liegt. Letztes Jahr wurden in ganz Deutschland etwa so viele Solarmodule neu installiert.
Meyer Burger hat bisher nur spezialisierte Maschinen zur Produktion von Solar-Modulen geliefert. Mit dem Werk in Freiberg steigt das Unternehmen nun selbst in die Fertigung ein. Die Entscheidung für den Standort in Ostdeutschland fiel aufgrund des Fachpersonals und der guten Infrastruktur vor Ort. Vorstandschef Erfurt betont, dass sich die Photovoltaik zur günstigsten Form der Stromerzeugung entwickelt hat und dass nun keine Barrieren mehr bestehen. Alle Marktindikatoren zeigen grünes Licht.
Der Solar-Markt wächst seit Jahren enorm. Im Jahr 2019 wurden weltweit Module mit einer Kapazität von 115 GW installiert und nach Schätzungen von Bloomberg Energie Finance werden es 2021 etwa 209 Gigawatt sein. Bisher werden 99 Prozent aller Solarmodule weltweit in Asien produziert. Meyer Burger ist der Meinung, dass dies nicht sein darf. Der Transport von Modulen von Asien nach Europa macht etwa zehn Prozent der Gesamtkosten aus. Daher sollten Module in regionalen Märkten produziert werden. Neben Meyer Burger planen auch andere Unternehmen Modulfabriken, um die steigende Nachfrage in regionalen Märkten zu bedienen.
Es ist ermutigend zu sehen, dass sich der Trend zur Produktion von Solar-Modulen in regionalen Märkten verstärkt. Es wurden bereits neue Fabriken in der Türkei, Indien und Polen eröffnet, um den wachsenden Bedarf zu decken. Die regionale Modul-Produktion in Südspanien hat eine jährliche Kapazität von fünf GW und produziert aktuell den günstigsten Solarstrom in ganz Europa.
Es ist an der Zeit, die Produktion von Solar-Modulen in Deutschland anzukurbeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die hohe Nachfrage und die technologischen Fortschritte machen dies zu einer vielversprechenden Entwicklung. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft vermehrt auf erneuerbare Energien und lokale Produktion gesetzt wird.
Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und freut sich darauf, mit Ihnen die spannendsten Geheimnisse zu teilen!
