Niedriger Blutdruck: Harmlos oder bedenklich für das Herz?

Niedriger Blutdruck: Harmlos oder bedenklich für das Herz?

Du fühlst dich müde und schwach, hast Schwindelgefühle und kalte Hände? Damit bist du nicht allein. Bis zu drei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter niedrigem Blutdruck, der nicht auf eine Vorerkrankung zurückgeführt werden kann. Obwohl ein hoher Blutdruck gefährlich sein kann, ist niedriger Blutdruck in der Regel unbedenklich, solange keine Krankheiten vorliegen. In diesem Artikel erfährst du, wann und wie niedriger Blutdruck behandelt werden sollte und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um Beschwerden zu lindern.

Was ist niedriger Blutdruck?

Niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt, liegt vor, wenn der systolische Blutdruckwert unter 110 mmHg liegt. Dabei spielt der diastolische Blutdruckwert keine Rolle. Es gibt verschiedene Formen der Hypotonie, wie die chronische und akute Form, bei der der Blutdruck plötzlich abfällt. Um mehr über die verschiedenen Formen und die Therapiemöglichkeiten zu erfahren, kannst du den Experten-Ratgeber „Niedriger Blutdruck: Ursachen und Therapie“ der Deutschen Herzstiftung kostenfrei anfordern.

Wann und wie behandelt man niedrigen Blutdruck?

Für die Behandlung von niedrigem Blutdruck ist es entscheidend, ob organische Ursachen oder Krankheiten dahinterstecken. Eine Unterfunktion der Nebennieren, der Schilddrüse oder der Hirnanhangdrüse, eine Blutarmut, eine Erkrankung des vegetativen Nervensystems, Herzklappenfehler oder eine schwere Herzschwäche können mögliche Ursachen sein. In diesen Fällen muss die Hypotonie als Symptom behandelt werden. Liegt der niedrige Blutdruck hingegen in der körperlichen Veranlagung begründet, ist die Prognose gut und keine medikamentöse Behandlung erforderlich. Stattdessen können einfache Maßnahmen ergriffen werden, um Beschwerden zu lindern:

  • Erhöhte Kochsalzzufuhr: Durch das Salz bindet sich mehr Wasser, wodurch das Blutvolumen und der Blutdruck steigen.
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Trinke täglich 2 bis 2,5 Liter Wasser.
  • Körperliches Training: Betreibe regelmäßig Ausdauersport wie Radfahren, Schwimmen oder Joggen.
  • Hydrotherapie: Wechselduschen, Kneippkuren, Trockenbürsten und Saunabesuche können die Beschwerden lindern.
  • Kraftgymnastik: Stärke deine Beinmuskulatur durch Übungen wie Liegestütze, Kniebeugen und Hanteltraining, um die Pumpfunktion der Venen zu verbessern.
  • Ausreichender Nachtschlaf: Plane genügend Zeit zum Aufstehen ein und stehe langsam auf.
  • Aufenthalt in klimatischen Reizgebieten: Ein Aufenthalt an der Nordsee oder im Hochgebirge kann den Blutdruck positiv beeinflussen.
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Darüber hinaus kannst du den Blutdruck morgens durch ein großes Glas Wasser vor dem Aufstehen erhöhen. Beim längeren Stehen ist es ratsam, die Wadenmuskulatur zu bewegen, um Ohnmachtsanfälle zu vermeiden. Alkohol sollte weitestgehend vermieden werden, da er niedrigen Blutdruck verstärken kann. Personen mit ausgeprägten Krampfadern können von Stützstrümpfen profitieren, um die Blutzirkulation in den Beinen zu verbessern. Vorübergehend kann niedriger Blutdruck bei jedem Menschen auftreten, zum Beispiel bei Hitze, nach Infektionskrankheiten oder durch Flüssigkeitsverlust bei Durchfall oder längerer Bettruhe.

Niedriger Blutdruck bei älteren Menschen

Besonders ältere Menschen können beim Wechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen einen Blutdruckabfall mit Schwindelgefühlen, Benommenheit und Gangunsicherheit erleben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen sogenannten orthostatischen niedrigen Blutdruck. Um diese Form der Hypotonie zu vermeiden, sollte ein abrupter Lagewechsel vermieden werden. Stattdessen sollte der Wechsel schrittweise und langsam erfolgen. Bei älteren Menschen mit Bluthochdruck und Beschwerden wie Schwindel und Benommenheit kann der orthostatische niedrige Blutdruck durch Medikamente verursacht sein. In diesen Fällen ist es wichtig, den Blutdruck durch oben genannte Maßnahmen zu regulieren. Zusätzlich sollte das Kopfende des Bettes um 15 cm erhöht werden, um den Körper langsam an die aufrechte Position zu gewöhnen. Der orthostatische niedrige Blutdruck tritt häufig bei älteren Menschen mit niedrigem oder hohem Blutdruck auf und kann zu Stürzen mit schwerwiegenden Folgen führen.

Niedriger Blutdruck kann lästig sein und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Dennoch ist er in den meisten Fällen für das Herz unbedenklich, solange keine zugrunde liegenden Krankheiten vorhanden sind. Falls du unter starken Beschwerden leidest, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um organische Ursachen auszuschließen. Mit den richtigen Maßnahmen und einem gesunden Lebensstil kannst du deine Beschwerden lindern und dein Wohlbefinden verbessern.

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