Fieber ist ein Hinweis auf einen entzündlichen Prozess im Körper. Dabei kann – unabhängig von der Grunderkrankung – sehr hohes Fieber für den Hund lebensbedrohlich werden. Diese Dokumentation soll dem Hundehalter helfen lebensbedrohliches Fieber und kritische Vitalwerte seines Hundes frühzeitig zu erkennen. Fieber über 41 Grad ist ein tiermedizinischer Notfall. Im Rahmen der Notfallversorgung durch den Erst-Helfer vor Ort soll das Fieber gesenkt werden und der Hund so schnell wie möglich in die Tierklinik oder Tierarztpraxis zur weiteren Intensiv-Versorgung transportiert werden.
Fieber ist ein Abwehrmechanismus des Immunsystems, bei dem neben der erhöhten Körpertemperatur eine Vielzahl gesteigerter Abwehraktivitäten auf Hochtouren ablaufen. Der Körper kämpft – Abwehrkräfte sind mobilisiert. Hauptzweck ist es, die im Körper vorhandenen Krankheitserreger zu bekämpfen. Fieber ist also zunächst ein positives Zeichen. Die Immunabwehr funktioniert und ist aktiv. Doch wenn das Fieber zu hoch ist oder zu lange andauert, wenn der Hund schon lange nichts mehr fressen mag, kaum mehr trinkt und immer schwächer wird, wird das Fieber selbst zur Lebensgefahr.
Ab wann wird Fieber zum Notfall? Die in dieser Dokumentation aufgeführten fiebersenkenden Maßnahmen sind lediglich als Notmaßnahme im Rahmen einer Ersten Hilfe beim Hund gedacht und ersetzen in keinster Weise eine tiermedizinische Behandlung. Wenn ihr Hund starkes Fieber hat, gehen Sie mit ihm zum Tierarzt, lassen Sie die Ursachen professionell abklären. Anhaltendes Fieber über 41 Grad ist für ihren Hund lebensbedrohlich, wenn es weiter steigt wird es akut lebensgefährlich. Ihr Hund vertraut Ihnen – handeln Sie bevor es zu spät ist.
A. AUSGANGSLAGE
- der Hund hat Fieber
- dies ist schon beim reinen Körperkontakt zu spüren, z.B. an den heißen Ohren
- möglicherweise hechelt er auffallend stark und trinkt mehr als sonst
- sein Allgemeinbefinden scheint schlecht zu sein
- der Hundehalter ist unsicher und will die Temperatur und Vitalwerte des Hundes überprüfen
Fieber messen im Ohr nicht möglich? Lässt sich Fieber im Ohr mit einem speziellen Ohrthermometer messen? Klares Nein! Eine zuverlässige Messung der Körperinnentemperatur im Ohr ist beim Hund nicht möglich. Auch nicht mit einem speziellen Ohrthermometer. Denn bereits wenige Haare im Gehörgang des Hundes können das Messergebnis verfälschen. Wenn das Ohrthermometer im Ohr falsch gemessene 40,5 Grad anzeigt, der Hund aber in Wirklichkeit 42,5 Grad hat – macht dieser Messfehler von zwei Grad den Unterschied zwischen Leben und Tod aus!
B. FIEBER MESSEN BEIM HUND
B.1 Fieber messen
- die Messung der Körperinnentemperatur ist hier beschrieben, Details siehe -> Temperatur messen
- zwischen 37,5 und 39 Grad liegt die Normaltemperatur beim erwachsenen Hund
- beim Welpen bis 39,5 Grad
- die Vitalwerte sollten bei Fieber immer mit beachtet werden, weitere Infos siehe -> Vitalwerte
- Fieber kann verlässlich nur (!) durch die rektale Messung (im Po des Hundes) festgestellt werden
Schaubild: Fieber beim HundSie dürfen dieses Bild mit Quellenangabe gerne auf ihrer Vereinsseite oder Homepage verwenden.
Falls Sie es noch nicht haben: Beschaffen Sie sich digitales Thermometer mit einer flexiblen Messspitze, z.B. aus der Apotheke – nur für ihren Hund. Ideal sind elektronische Fieberthermometer, die kurz piepsen, wenn die Temperatur fertig gemessen ist. Beschriften Sie es mit einem Permanentstift, so dass es erkennbar exklusiv nur für ihren Hund ist. Idealerweise lassen Sie von ihrem Tierarzt einmal zeigen, wie man die rektale Temperaturmessung am einfachsten macht. Eine Beschreibung dazu finden Sie aber auch hier Temperatur messen. Nach Gebrauch das Thermometer sofort gut desinfizieren.
B.2 bei Fieber grundsätzlich auch die Vitalwerte überwachen
- ob die kapillare Füllzeit ist verzögert ist, prüfen mit -> Kapillare Füllzeit prüfen
- auf drohenden Hitzeschock / Kreislaufschock prüfen -> Schock
- der Herzschlag ist beschleunigt, prüfen mit -> Puls prüfen
- flache, schnelle Atmung, ggf. kontrollieren -> Atmung prüfen
- auf lebensgefährlichen Flüssigkeitsmangel prüfen -> innere Austrocknung (Dehydration)
- individuelle Messung und Vergleich des Trinkwasserbedarfs -> Wasserbedarf beim Hund
- Lymphknoten angeschwollen oder normal, hier die -> Lymphknoten kontrollieren
C. SYMPTOME UND BEGLEITERSCHEINUNGEN VON FIEBER
C.1 mögliche Begleiterscheinungen von Fieber beim Hund
- trockene Nase
- verstärktes Hecheln
- heiße Ohren
- Appetitmangel
- Teilnahmslosigkeit bis zur Apathie
- erhöhte Temperatur bereits fühlbar an den Lenden auf der Innenseite der Schenkel, an den Achseln und am Bauch an weniger behaarten Stellen
- der ganze Hundekörper fühlt sich überwärmt an
- die Messung der Körperinnentemperatur ist hier beschrieben, Details siehe -> Temperatur messen
- zwischen 37,5 und 39 Grad liegt die Normaltemperatur beim erwachsenen Hund
- beim Welpen bis 39,5 Grad
- die Vitalwerte sollten bei Fieber immer mit beachtet werden, weitere Infos siehe -> Vitalwerte
- Fieber kann verlässlich nur (!) durch die rektale Messung (im Po des Hundes) festgestellt werden
Der Hund muss bei Fieber viel trinken. Insbesondere bei hohem Fieber wird er stark hecheln und kann sich nur über Wasserverlust kühlen. Falls der Hund krankheitsbedingt nichts oder zu wenig trinken mag, ihn immer wieder zum Trinken ermuntern. Ihm evtl. auch mit einem kleinen Löffel oder einer Spritze (ohne Nadel) Wasser auf die Zunge vorsichtig vorne in den Mund träufeln. Lieber kleine Portionen – dafür immer wieder etwas. Aber niemals etwas erzwingen.
C.2 Begleiterscheinungen von sehr hohem Fieber
- Schüttelfrost
- sehr fester, trockener Kot
- Flüssigkeitsverlust bis zur Dehydrierung
- starke negative Veränderung der Vitalwerte des Hundes
- totale Verweigerung der Nahrungsaufnahme
Bei über 40 Grad Körpertemperatur wird unabhängig von der Grunderkrankung das Fieber für den Hund selbst zu Last. Ihr Hund leidet jetzt am Fieber selbst! Appetitlosigkeit, Schwäche, Dehydrierung, Antriebslosigkeit – ihr Hund braucht nun echte Pflege. Entsprechende Notfallmaßnahmen – wie unten dargestellt – können bei Fieber dem Hund Linderung verschaffen. Das ist viel, wenn er stark unter Fieberschüben leidet, aber zu wenig, wenn er richtig krank ist. Bedenken Sie deshalb, wenn Sie ein hohes Fieber festgestellt haben, dass dieses immer noch ansteigen kann. Insbesondere wenn die eigentlichen Grunderkrankung noch gar nicht behandelt wird. Deshalb ist der Hund spätestens jetzt ein Fall für den Tierarzt.
D. NOTFALLMASSNAHMEN BEI FIEBER
D.1 Begleitmaßnahmen in einer Fieber-Notfallsituation
- kein Stress, viel Ruhe
- den Hund schonen, nur kürzere Spaziergänge machen
- appetitanregende Maßnahmen, falls der Hund kaum noch frisst, vielleicht sein Lieblingsfutter und seine Lieblingsleckerlie
- den Hund gut beobachten und regelmäßig Fieber messen und Vitalwerte aufnehmen siehe -> Vitalwerte
D.2 Notfallmaßnahmen und Intensivpflege
- bei lang anhaltetem Fieber in Absprache mit dem Tierarzt ein Elektrolyt bzw. isotonisches Getränk geben
- fiebersenkende Maßnahmen wie kalte Kompressen mit mehreren Waschlappen und Schüssel kaltes Wasser, Waschlappen auswringen, auf Bauch, Leiste, Pfotenbereiche – Waschlappen ständig auffrischen und gegen kühle, frische Waschlappen austauschen
- kalte Kompressen zum Kühlen in der Art von Wadenwickel, siehe -> kalte Kompressen
- den Hund durch angefeuchtete Handtücher kühlen, Wasser in Raumtemperatur zur Kühlung und Linderung in die Achsel, Beinen, Bauch, auf dem Kopf und um die Pfoten auflegen – regelmäßig austauschen, wenn sich das nasse Handtuch aufgewärmt hat oder getrocknet ist
- viel Wasser dem überhitzten Hund zum Trinken anbieten, ihn auch ausdrücklich zum Trinken anhalten, ihm evtl. auch mit einem Löffel immer wieder Wasser auf die Zunge geben
- statt Leitungswasser kann man dem Hund auch mal zusätzlich etwas verdünnte, vollkommen abgekühlte Fleischbrühe geben
- dem Hund im Bedarfsfall Flüssigkeit per Spritze (ohne Nadel!) in den Mund träufeln
- bei Zeichen der Dehydration, wenn der Hund auch kaum trinken mag, kann ganz vorsichtig Wasser mit einem Löffel gegeben werden. Aber nichts erzwingen!
Wichtig! Sehr hohes Fieber ist ein tiermedizinischer Notfall. Der Hund muss dann unverzüglich in die Tierklinik oder Tierarztpraxis. Möglicherweise muss der Hund intensiv-medizinisch professionell versorgt werden.
E. WANN WEGEN FIEBER ZUM TIERARZT?
- im Zweifelsfall immer (!) den Hund zum Tierarzt bringen
- bei hohem Fieber ab 40 Grad
- wenn die Fieberursache unbekannt ist
- bei Welpen und bei alten oder kranken Hunden gilt ganz besondere Vorsicht
- insbesondere wenn beim Hund neben dem Fieber noch andere Krankheitszeichen erkennbar sind
- wenn sich sein Verhalten geändert hat und er auf einmal apathisch wirkt
- wenn der Hund bereits an einer chronischen Krankheit leidet, die sich zum Beispiel verschlechtert haben könnte
- wenn es neben dem Fieber noch andere Hinweise auf Gesundheitsprobleme zeigen, Details siehe -> Vitalwerte
F. HAUSMITTEL GEGEN FIEBER – was tun wenn der Hund Fieber hat
F.1 Begleitmaßnahmen in einer Fieber-Notfallsituation
- Ruhe
- frische Luft
- verdünnte, ausgekühlte Fleischbrühe zur Stärkung
- Wadenwickel zur Kühlung der Körpertemperatur
- Schonung, das bedeutet natürlich auch keinen Hundesport und kein Herumrennen und Toben mit anderen Hunden, etc.
F.2 Wadenwickel zum Kühlen
- geeignet sind Geschirrtücher, kleine Handtücher, Waschlappen, etc.
- Tücher mit kaltem Wasser anfeuchten
- auf den Nacken legen
- um die Läufe legen
- nach einiger Zeit, wenn sie aufgewärmt sind – austauschen
- mit dem Wadenwickel wird dem Körper Hitze entzogen
- weitere Infos, siehe -> Kälte-Kompressen
F.3 Stärkung der Immunsystems
- Schwarzkümmel kann in Form von Schwarzkümmelöl als Nahrungsergänzungsmittel mit dem Futter zur Stärkung der Immunabwehr gegeben werden
- Info: Schwarzkümmel (Nigella Sativa) hat nichts mit unserem Kümmel-Gewürz zu tun, sondern gehört zu den Hahnenfußgewächsen
- Vitamine und Energie zum Gesundwerden: Apfel raspeln als Vitaminspender, 2 Esslöffel Honig als Energiespender drüber geben und Joghurt vermischen
- Kiwis schälen, in kleine Würfel schneiden, etwas Joghurt und 1 Esslöffel Öl darauf geben
Das Fieber kann so hoch und die Begleitsymptome so heftig sein, dass sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden müssen. Wenn der Hund stabilisiert ist, muss er sofort in die Tierklinik oder Tierarztpraxis gebracht werden. Im Zweifelsfall sollte Intensivmaßnahmen wie die Zufuhr von Elektrolyt mit dem Tierarzt vorab zum Beispiel per Telefon abgesprochen werden.
H. DOKUMENTEN-HISTORIE
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Jeder Hundehalter sollte über die elementaren Grundkenntnisse verfügen.
Diesen HTML-Code dürfen Sie gerne in ihre Homepage bzw. Vereinsseite einbauen: Bei Verletzungen und Krankheit – Erste Hilfe beim Hund.
Fieber ist ein Hinweis auf einen entzündlichen Prozess im Körper. Dabei kann – unabhängig von der Grunderkrankung – sehr hohes Fieber für den Hund lebensbedrohlich werden. Diese Dokumentation soll dem Hundehalter helfen lebensbedrohliches Fieber und kritische Vitalwerte seines Hundes frühzeitig zu erkennen. Fieber über 41 Grad ist ein tiermedizinischer Notfall. Im Rahmen der Notfallversorgung durch den Erst-Helfer vor Ort soll das Fieber gesenkt werden und der Hund so schnell wie möglich in die Tierklinik oder Tierarztpraxis zur weiteren Intensiv-Versorgung transportiert werden.
Fieber ist ein Abwehrmechanismus des Immunsystems, bei dem neben der erhöhten Körpertemperatur eine Vielzahl gesteigerter Abwehraktivitäten auf Hochtouren ablaufen. Der Körper kämpft – Abwehrkräfte sind mobilisiert. Hauptzweck ist es, die im Körper vorhandenen Krankheitserreger zu bekämpfen. Fieber ist also zunächst ein positives Zeichen. Die Immunabwehr funktioniert und ist aktiv. Doch wenn das Fieber zu hoch ist oder zu lange andauert, wenn der Hund schon lange nichts mehr fressen mag, kaum mehr trinkt und immer schwächer wird, wird das Fieber selbst zur Lebensgefahr.
Ab wann wird Fieber zum Notfall? Die in dieser Dokumentation aufgeführten fiebersenkenden Maßnahmen sind lediglich als Notmaßnahme im Rahmen einer Ersten Hilfe beim Hund gedacht und ersetzen in keinster Weise eine tiermedizinische Behandlung. Wenn ihr Hund starkes Fieber hat, gehen Sie mit ihm zum Tierarzt, lassen Sie die Ursachen professionell abklären. Anhaltendes Fieber über 41 Grad ist für ihren Hund lebensbedrohlich, wenn es weiter steigt wird es akut lebensgefährlich. Ihr Hund vertraut Ihnen – handeln Sie bevor es zu spät ist.
A. AUSGANGSLAGE
- der Hund hat Fieber
- dies ist schon beim reinen Körperkontakt zu spüren, z.B. an den heißen Ohren
- möglicherweise hechelt er auffallend stark und trinkt mehr als sonst
- sein Allgemeinbefinden scheint schlecht zu sein
- der Hundehalter ist unsicher und will die Temperatur und Vitalwerte des Hundes überprüfen
Fieber messen im Ohr nicht möglich? Lässt sich Fieber im Ohr mit einem speziellen Ohrthermometer messen? Klares Nein! Eine zuverlässige Messung der Körperinnentemperatur im Ohr ist beim Hund nicht möglich. Auch nicht mit einem speziellen Ohrthermometer. Denn bereits wenige Haare im Gehörgang des Hundes können das Messergebnis verfälschen. Wenn das Ohrthermometer im Ohr falsch gemessene 40,5 Grad anzeigt, der Hund aber in Wirklichkeit 42,5 Grad hat – macht dieser Messfehler von zwei Grad den Unterschied zwischen Leben und Tod aus!
B. FIEBER MESSEN BEIM HUND
B.1 Fieber messen
- die Messung der Körperinnentemperatur ist hier beschrieben, Details siehe -> Temperatur messen
- zwischen 37,5 und 39 Grad liegt die Normaltemperatur beim erwachsenen Hund
- beim Welpen bis 39,5 Grad
- die Vitalwerte sollten bei Fieber immer mit beachtet werden, weitere Infos siehe -> Vitalwerte
- Fieber kann verlässlich nur (!) durch die rektale Messung (im Po des Hundes) festgestellt werden
Schaubild: Fieber beim HundSie dürfen dieses Bild mit Quellenangabe gerne auf ihrer Vereinsseite oder Homepage verwenden.
Falls Sie es noch nicht haben: Beschaffen Sie sich digitales Thermometer mit einer flexiblen Messspitze, z.B. aus der Apotheke – nur für ihren Hund. Ideal sind elektronische Fieberthermometer, die kurz piepsen, wenn die Temperatur fertig gemessen ist. Beschriften Sie es mit einem Permanentstift, so dass es erkennbar exklusiv nur für ihren Hund ist. Idealerweise lassen Sie von ihrem Tierarzt einmal zeigen, wie man die rektale Temperaturmessung am einfachsten macht. Eine Beschreibung dazu finden Sie aber auch hier Temperatur messen. Nach Gebrauch das Thermometer sofort gut desinfizieren.
B.2 bei Fieber grundsätzlich auch die Vitalwerte überwachen
- ob die kapillare Füllzeit ist verzögert ist, prüfen mit -> Kapillare Füllzeit prüfen
- auf drohenden Hitzeschock / Kreislaufschock prüfen -> Schock
- der Herzschlag ist beschleunigt, prüfen mit -> Puls prüfen
- flache, schnelle Atmung, ggf. kontrollieren -> Atmung prüfen
- auf lebensgefährlichen Flüssigkeitsmangel prüfen -> innere Austrocknung (Dehydration)
- individuelle Messung und Vergleich des Trinkwasserbedarfs -> Wasserbedarf beim Hund
- Lymphknoten angeschwollen oder normal, hier die -> Lymphknoten kontrollieren
C. SYMPTOME UND BEGLEITERSCHEINUNGEN VON FIEBER
C.1 mögliche Begleiterscheinungen von Fieber beim Hund
- trockene Nase
- verstärktes Hecheln
- heiße Ohren
- Appetitmangel
- Teilnahmslosigkeit bis zur Apathie
- erhöhte Temperatur bereits fühlbar an den Lenden auf der Innenseite der Schenkel, an den Achseln und am Bauch an weniger behaarten Stellen
- der ganze Hundekörper fühlt sich überwärmt an
- die Messung der Körperinnentemperatur ist hier beschrieben, Details siehe -> Temperatur messen
- zwischen 37,5 und 39 Grad liegt die Normaltemperatur beim erwachsenen Hund
- beim Welpen bis 39,5 Grad
- die Vitalwerte sollten bei Fieber immer mit beachtet werden, weitere Infos siehe -> Vitalwerte
- Fieber kann verlässlich nur (!) durch die rektale Messung (im Po des Hundes) festgestellt werden
Der Hund muss bei Fieber viel trinken. Insbesondere bei hohem Fieber wird er stark hecheln und kann sich nur über Wasserverlust kühlen. Falls der Hund krankheitsbedingt nichts oder zu wenig trinken mag, ihn immer wieder zum Trinken ermuntern. Ihm evtl. auch mit einem kleinen Löffel oder einer Spritze (ohne Nadel) Wasser auf die Zunge vorsichtig vorne in den Mund träufeln. Lieber kleine Portionen – dafür immer wieder etwas. Aber niemals etwas erzwingen.
C.2 Begleiterscheinungen von sehr hohem Fieber
- Schüttelfrost
- sehr fester, trockener Kot
- Flüssigkeitsverlust bis zur Dehydrierung
- starke negative Veränderung der Vitalwerte des Hundes
- totale Verweigerung der Nahrungsaufnahme
Bei über 40 Grad Körpertemperatur wird unabhängig von der Grunderkrankung das Fieber für den Hund selbst zu Last. Ihr Hund leidet jetzt am Fieber selbst! Appetitlosigkeit, Schwäche, Dehydrierung, Antriebslosigkeit – ihr Hund braucht nun echte Pflege. Entsprechende Notfallmaßnahmen – wie unten dargestellt – können bei Fieber dem Hund Linderung verschaffen. Das ist viel, wenn er stark unter Fieberschüben leidet, aber zu wenig, wenn er richtig krank ist. Bedenken Sie deshalb, wenn Sie ein hohes Fieber festgestellt haben, dass dieses immer noch ansteigen kann. Insbesondere wenn die eigentlichen Grunderkrankung noch gar nicht behandelt wird. Deshalb ist der Hund spätestens jetzt ein Fall für den Tierarzt.
D. NOTFALLMASSNAHMEN BEI FIEBER
D.1 Begleitmaßnahmen in einer Fieber-Notfallsituation
- kein Stress, viel Ruhe
- den Hund schonen, nur kürzere Spaziergänge machen
- appetitanregende Maßnahmen, falls der Hund kaum noch frisst, vielleicht sein Lieblingsfutter und seine Lieblingsleckerlie
- den Hund gut beobachten und regelmäßig Fieber messen und Vitalwerte aufnehmen siehe -> Vitalwerte
D.2 Notfallmaßnahmen und Intensivpflege
- bei lang anhaltetem Fieber in Absprache mit dem Tierarzt ein Elektrolyt bzw. isotonisches Getränk geben
- fiebersenkende Maßnahmen wie kalte Kompressen mit mehreren Waschlappen und Schüssel kaltes Wasser, Waschlappen auswringen, auf Bauch, Leiste, Pfotenbereiche – Waschlappen ständig auffrischen und gegen kühle, frische Waschlappen austauschen
- kalte Kompressen zum Kühlen in der Art von Wadenwickel, siehe -> kalte Kompressen
- den Hund durch angefeuchtete Handtücher kühlen, Wasser in Raumtemperatur zur Kühlung und Linderung in die Achsel, Beinen, Bauch, auf dem Kopf und um die Pfoten auflegen – regelmäßig austauschen, wenn sich das nasse Handtuch aufgewärmt hat oder getrocknet ist
- viel Wasser dem überhitzten Hund zum Trinken anbieten, ihn auch ausdrücklich zum Trinken anhalten, ihm evtl. auch mit einem Löffel immer wieder Wasser auf die Zunge geben
- statt Leitungswasser kann man dem Hund auch mal zusätzlich etwas verdünnte, vollkommen abgekühlte Fleischbrühe geben
- dem Hund im Bedarfsfall Flüssigkeit per Spritze (ohne Nadel!) in den Mund träufeln
- bei Zeichen der Dehydration, wenn der Hund auch kaum trinken mag, kann ganz vorsichtig Wasser mit einem Löffel gegeben werden. Aber nichts erzwingen!
Wichtig! Sehr hohes Fieber ist ein tiermedizinischer Notfall. Der Hund muss dann unverzüglich in die Tierklinik oder Tierarztpraxis. Möglicherweise muss der Hund intensiv-medizinisch professionell versorgt werden.
E. WANN WEGEN FIEBER ZUM TIERARZT?
- im Zweifelsfall immer (!) den Hund zum Tierarzt bringen
- bei hohem Fieber ab 40 Grad
- wenn die Fieberursache unbekannt ist
- bei Welpen und bei alten oder kranken Hunden gilt ganz besondere Vorsicht
- insbesondere wenn beim Hund neben dem Fieber noch andere Krankheitszeichen erkennbar sind
- wenn sich sein Verhalten geändert hat und er auf einmal apathisch wirkt
- wenn der Hund bereits an einer chronischen Krankheit leidet, die sich zum Beispiel verschlechtert haben könnte
- wenn es neben dem Fieber noch andere Hinweise auf Gesundheitsprobleme zeigen, Details siehe -> Vitalwerte
F. HAUSMITTEL GEGEN FIEBER – was tun wenn der Hund Fieber hat
F.1 Begleitmaßnahmen in einer Fieber-Notfallsituation
- Ruhe
- frische Luft
- verdünnte, ausgekühlte Fleischbrühe zur Stärkung
- Wadenwickel zur Kühlung der Körpertemperatur
- Schonung, das bedeutet natürlich auch keinen Hundesport und kein Herumrennen und Toben mit anderen Hunden, etc.
F.2 Wadenwickel zum Kühlen
- geeignet sind Geschirrtücher, kleine Handtücher, Waschlappen, etc.
- Tücher mit kaltem Wasser anfeuchten
- auf den Nacken legen
- um die Läufe legen
- nach einiger Zeit, wenn sie aufgewärmt sind – austauschen
- mit dem Wadenwickel wird dem Körper Hitze entzogen
- weitere Infos, siehe -> Kälte-Kompressen
F.3 Stärkung der Immunsystems
- Schwarzkümmel kann in Form von Schwarzkümmelöl als Nahrungsergänzungsmittel mit dem Futter zur Stärkung der Immunabwehr gegeben werden
- Info: Schwarzkümmel (Nigella Sativa) hat nichts mit unserem Kümmel-Gewürz zu tun, sondern gehört zu den Hahnenfußgewächsen
- Vitamine und Energie zum Gesundwerden: Apfel raspeln als Vitaminspender, 2 Esslöffel Honig als Energiespender drüber geben und Joghurt vermischen
- Kiwis schälen, in kleine Würfel schneiden, etwas Joghurt und 1 Esslöffel Öl darauf geben
Das Fieber kann so hoch und die Begleitsymptome so heftig sein, dass sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden müssen. Wenn der Hund stabilisiert ist, muss er sofort in die Tierklinik oder Tierarztpraxis gebracht werden. Im Zweifelsfall sollte Intensivmaßnahmen wie die Zufuhr von Elektrolyt mit dem Tierarzt vorab zum Beispiel per Telefon abgesprochen werden.
H. DOKUMENTEN-HISTORIE
Empfehlen Sie + ERSTE + HILFE + beim Hund
Jeder Hundehalter sollte über die elementaren Grundkenntnisse verfügen.
Diesen HTML-Code dürfen Sie gerne in ihre Homepage bzw. Vereinsseite einbauen: Bei Verletzungen und Krankheit – Erste Hilfe beim Hund.