Nymphoman – Wann ist es eine Sexsucht?

Nymphoman – Wann ist es eine Sexsucht?

Die Jagd nach sexueller Befriedigung kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Doch während das Wort “Nymphomanie” oft mit übertriebener weiblicher Sexualität in Verbindung gebracht wird, leiden tatsächlich mehr Männer an dieser unstillbaren Sucht. Aber ab wann spricht man überhaupt von Nymphomanie?

Der Unterschied zwischen sexsüchtig und “normal”

Nymphomane Frauen sehnen sich ständig nach sexueller Erfüllung, die sie jedoch selten finden. Ihr Leben dreht sich um die Suche nach einem Partner, der ihnen im Bett das geben kann, wonach sie sich sehnen. Doch oft können Nymphomaninnen keine Orgasmen erleben und bauen keine emotionale Bindung zu ihren Partnern auf. Wenn der Liebhaber nicht die erwartete erotische Erfahrung bietet, wird die Verbindung abgebrochen und eine neue eingegangen. Frauen hingegen, die selbstbewusst die Initiative ergreifen und vielfältige sexuelle Erfahrungen schätzen, aber dennoch zum Höhepunkt kommen und sexuell erfüllt sind, werden fälschlicherweise oft als Nymphomaninnen oder “Schlampen” bezeichnet. Aus medizinischer Sicht sind sie jedoch nicht sexbesessen, sondern völlig gesund. Im Gegensatz dazu werden Frauen, die sexsüchtig sind, oft mit Verachtung oder Scham behandelt. Aber auch sexsüchtige Männer haben oft kein erfülltes Liebesleben und leiden beispielsweise an vorzeitiger Ejakulation.

Nymphomanie – eine psychische Ursache

Der exzessive Sexualtrieb hat keine spezifische Ursache, sondern wird von mehreren psychischen und emotionalen Faktoren beeinflusst. Das soziale Umfeld, Veranlagungen und vor allem negative Kindheitserlebnisse wie Missbrauch, ein geringes Selbstwertgefühl oder gestörte emotionale Beziehungen können zur Entwicklung von Sexsucht führen. Das suchtartige Verhalten steigert sich langsam und kann langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und Persönlichkeit der Betroffenen haben. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken. Nicht selten ziehen sich sexsüchtige Menschen trotz häufiger sexueller Kontakte von ihrer Umwelt zurück.

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Ist Sexsucht heilbar?

Früher wurde angenommen, dass Sexsucht organische Ursachen haben könnte. Im 21. Jahrhundert sieht man dies jedoch anders. Die wirksamste Hilfe gegen den krankhaften Drang nach sexueller Befriedigung ist eine langfristige Psychotherapie. Dabei werden unter anderem die Kindheit, Pubertät und sexuelle Geschichte des Betroffenen aufgearbeitet. Mögliche Missbrauchserfahrungen werden behutsam diskutiert und es wird versucht, das Selbstwertgefühl aufzubauen und psychische Belastungen abzubauen. Die sexsüchtigen Menschen lernen, sich selbst zu akzeptieren und dadurch auch ihre Mitmenschen besser zu verstehen.

Fazit – Wann ist man sexsüchtig?

Die Diagnose “nymphoman” oder “sexsüchtig” hängt nicht von der Häufigkeit sexueller Abenteuer ab, sondern davon, ob man dabei Befriedigung empfindet oder ständig auf der Suche bleibt. Falls Sie von diesem Problem betroffen sind, sollten Sie sich auch mit Ihrem Arzt beraten.