Nymphomanie bei Frauen: Wenn das Verlangen zur Last wird

Nymphomanie bei Frauen: Wenn das Verlangen zur Last wird

Beim Thema weibliche Sexsucht wird oft abwertend über Frauen gesprochen, die ihre Sexualität frei ausleben und häufig wechselnde Partner haben. Doch das ist Unsinn. Frauen, die ihre sexuellen Bedürfnisse erfüllen, sind weder sexsüchtig noch nymphomanisch.

Begriffsklärung: Nymphomanie oder Sexsucht?

Der Begriff “Nymphomanie” ist veraltet und hat eine negative Konnotation. Der korrekte Ausdruck ist “Sexsucht” oder “Hypersexualität”. Bei dieser Krankheit verliert der Betroffene die Kontrolle über seine Sexualität. Es hat nichts mehr mit entspanntem Sex und erotischer Spannung zu tun.

Wie äußert sich Sexsucht bei Frauen?

Auch sexsüchtige Frauen haben das Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Anerkennung. Ironischerweise haben sie jedoch Schwierigkeiten, emotionale Nähe zuzulassen, obwohl sie körperlich sehr aktiv sind. Mit der Zeit wird der Sex nicht mehr befriedigend. Sexuelle Höhepunkte und emotionale Bindungen bleiben aus.

Frauen mit sexueller Sucht werden immer unfreier und haben zunehmend Probleme im Alltag. Ihr Sexualverhalten gerät außer Kontrolle und nimmt den Vorrang vor allem anderen ein. Es dreht sich alles nur noch um die sexuelle Befriedigung. Neben täglicher Selbstbefriedigung und stundenlangem Pornokonsum suchen sie nach neuen Sexpartnern. Das belastet nicht nur ihre Beziehungen, sondern führt auch zu Stress und Problemen.

Wie kann Frauen mit Sexsucht geholfen werden?

Sexsucht darf nicht unterschätzt werden. Betroffene Frauen leiden genauso wie Spielsüchtige oder Alkoholabhängige. Obwohl es keine allgemeingültige Therapie gibt, können Verhaltenstherapien helfen. Dabei lernen die Betroffenen, ihre Impulskontrolle zu verbessern, emotionale Nähe zu zulassen und ihre Probleme anders zu bewältigen, anstatt sich sexuell zu betäuben. Das Ziel ist nicht, ihnen die Lust am Sex zu nehmen, sondern ihnen beizubringen, ihre sexuellen Bedürfnisse kontrollierter auszuleben.

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Wo endet große sexuelle Lust und wo beginnt Sexsucht?

Es ist schwierig zu sagen, was noch als “normal” angesehen wird und ab wann von Sexsucht die Rede ist. Daher ist es entscheidend zu beachten, ob die Betroffenen Befriedigung in ihrem sexuell aktiven Leben empfinden oder nicht. Wenn häufig wechselnde Partner und sexuelle Aktivitäten für sie befriedigend sind und sie sich wohl dabei fühlen, leiden sie wahrscheinlich nicht an medizinischer Sexsucht. Der Unterschied liegt darin, ob der Sex das gesamte Leben dominiert und ob der Drang nach Sex und neuen Partnern eine Last statt eine Lust ist.

Zum Abschluss möchten wir betonen, dass dieser Artikel nur informellen Charakter hat. Bei schwerwiegenden Problemen und Sorgen solltet ihr nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Weitere Informationen zur Sexsucht (Hypersexualität) findet ihr auf unserem Gesundheitsportal onmeda.de.

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