Es gibt keine dummen Fragen, nur doofe Antworten. Und ganz ehrlich: Beim Biertrinken haben wir alle mit Schaumnippen angefangen. Deshalb tauchen wir heute in die Grundlagen des Bieres ein und fragen uns: Was ist eigentlich obergärig und untergärig?
Obergärig und untergärig: Die Hefe macht den Unterschied
Auch wenn in Zeiten von Craft Beer alle immer von Hopfen reden – der eigentliche Spaßbringer beim Bier ist die Hefe! Hefe macht aus einer trüben, freudlosen Brotsuppe fröhlich-beschwingendes Bier, in dem sie Zucker in Alkohol umwandelt.
Früher kannte man die Hefe nicht. Die Menschen hatten bestimmte Tricks, um die Hefe zu aktivieren und ein gutes Bier zu bekommen. Wilde Hefen finden sich in der Natur überall, auf Früchten, Blättern, Bäumen. Sobald das Bierstäbchen in einen mit guten Hefen versetzten Biersud gehalten wurde, konnte diese Kultur auf das nächste Bier übertragen werden – das war Magie.
Obergärige Biere – die alten, die Ur-Biere
Die meisten in der Natur vorkommenden Hefen sind obergärig, sprich, sie arbeiten bei moderaten bis warmen Temperaturen am besten. Die ideale Eselsbrücke wäre also, sich das OBERgärig mit den HOHEN Temperaturen zu merken. Obergärige Biere werden auch als “top-fermenting yeasts” bezeichnet.
Berühmte Beispiele für obergärige Biere sind Pale Ale, IPA, Stout und Porter sowie Weißbier.
Untergärige Biere – die Neuen
Untergärige Hefen finden sich ebenfalls in der Natur, aber es war erst mit den Entwicklungen der Neuzeit möglich, kontrolliert untergärige Biere zu brauen. Dafür waren zwei wichtige Erfindungen notwendig: die Kältemaschine von Carl Linde, um konstant niedrige Temperaturen zu erreichen, und die Reinzucht-Hefe von Emil Christian Hansen, um einzelne Hefestämme isolieren zu können.
Untergärige Biere werden auch als “bottom-fermenting yeasts” bezeichnet.
Berühmte Beispiele für untergärige Biere sind Pilsener, Helles und Märzen.
Zusammenfassung: Obergärig und untergärig
Ob ein Bier obergärig oder untergärig ist, hängt davon ab, mit welcher Hefe es vergoren wurde. Obergärige Hefen arbeiten am besten bei warmen Temperaturen, während untergärige Hefen bei kalten Temperaturen aktiv sind. Dieser Unterschied prägt den Charakter des Bieres und verleiht ihm seinen einzigartigen Geschmack. Also, beim nächsten Bier einfach mal bewusst darauf achten, ob es obergärig oder untergärig ist und den Unterschied genießen!