Ohrenschmerzen sind nichts für schwache Nerven – weder für uns noch für unsere vierbeinigen Freunde. Wenn dein treuer Hund an einer Ohrenentzündung leidet, musst du handeln! Ob es sich um eine Entzündung im äußeren Gehörgang (Otitis Externa), im Innenohr (Otitis Interna) oder im Mittelohr (Otitis Media) handelt, es ist wichtig, die Entzündung zu bekämpfen, damit es deinem Hund bald wieder besser geht. Hier erfährst du, wie du eine Ohrenentzündung erkennst, welche Hausmittel helfen können und wann ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist.
Symptome einer Ohrenentzündung beim Hund
Dein Hund zeigt dir auf seine eigene Art und Weise, dass er Schmerzen im Ohr hat. Achte auf folgende Anzeichen einer Ohrenentzündung:
- Häufiges Kopfschütteln
- Schief halten des Kopfes
- Kratzen an den Ohren
- Empfindlichkeit beim Berühren der Ohren oder des Kopfes
- Seitliches Schieben des Kopfes über den Boden
Wenn zusätzlich braun-gelber Ausfluss aus dem Ohr austritt, das Ohr geschwollen oder gerötet ist, dann ist die Diagnose ziemlich eindeutig. In solchen Fällen können Hausmittel gute Dienste leisten. Falls dein Hund jedoch zusätzlich schlecht hört, Fieber hat, apathisch wirkt oder nicht mehr frisst, solltest du umgehend zum Tierarzt gehen!
Ursachen von Ohrenentzündungen beim Hund
Es ist wichtig, dass du bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung den Tierarzt deines Vertrauens um Rat fragst. Dieser kann mit einem Abstrich genau feststellen, woher die Entzündung kommt. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Ohrenentzündung beim Hund, die unterschiedlich behandelt werden müssen.
Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten
Verschiedene Bakterien, Viren oder Pilze können eine Ohrenentzündung beim Hund verursachen. Auch unerwünschte Gäste wie Zecken, Milben oder Flöhe siedeln sich gerne im Ohr an und verursachen dort Entzündungen.
Verunreinigungen oder Fremdkörper
Auch Fremdkörper wie Dreck oder Sand können zu einer Ohrenentzündung beim Hund führen. Sobald diese sich festsetzen, entsteht leicht eine Entzündung in den empfindlichen Hundeohren.
Falsche Reinigung
Aggressive Lotions oder Wattestäbchen zur Reinigung der Ohren können zu Reizungen oder Entzündungen führen. Es ist am besten, immer einen milden Ohrenreiniger zu verwenden.
Futterunverträglichkeiten
Ein plötzlicher Futterwechsel oder das Testen eines neuen Leckerlis kann zu einer Ohrenentzündung führen, wenn dein Hund das neue Futter nicht gut verträgt.
Allergische Reaktionen
Eine allergische Reaktion kann ebenfalls zu einer Ohrenentzündung beim Hund führen, wenn dein Vierbeiner an einer Allergie leidet.
Hausmittel zur Behandlung von Ohrenentzündungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Ohrenentzündung beim Hund zu behandeln. Bei einer leichten Entzündung des äußeren Ohrs (Otitis Externa) können Hausmittel wie Tinkturen aus Calendula, Kamille, Kokosöl, Echinacea oder Apfelessig helfen. Eine verdünnte Lösung aus Apfelessig und Wasser kann beispielsweise mit einem Wattepad im Ohr verteilt werden.
Kamille
Kamille hat eine beruhigende Wirkung und kann bei einer Ohrenentzündung helfen. Gib ein paar Tropfen frischen Kamillentee auf ein Wattepad und reinige damit sanft die Hundeohren. Kamille löst das Ohrenschmalz und wirkt beruhigend.
Ringelblume
Die Ringelblume, auch als Calendula bekannt, ist ein bewährtes Hausmittel gegen entzündete Hundeohren. Sie ist als Tinktur oder Salbe erhältlich.
Teebaumöl
Teebaumöl kann bei entzündeten Hundeohren eine wohltuende Wirkung haben und gegen Bakterien unterstützend wirken. Verdünne das Teebaumöl mit etwas Wasser und massiere es sanft in die Hundeohren ein.
Apfelessig
Apfelessig kann bei einer Ohrenentzündung deinem Hund Linderung verschaffen. Achte jedoch darauf, den Apfelessig mit Wasser zu verdünnen, um die empfindlichen Ohren nicht weiter zu reizen.
Kokosöl
Kokosöl wirkt beruhigend auf gereizte Hundeohren. Trage das Kokosöl mit einem Wattepad auf und massiere es sanft ein. Kokosöl hat auch eine pflegende Wirkung auf die Ohren.
Homöopathie und rezeptfreie Medikamente
Neben den klassischen Hausmitteln gibt es auch rezeptfreie Medikamente wie Traumeel oder Globuli aus Echinacea, die deinem Hund auf homöopathische Weise helfen können. Die Heilpflanze Echinacea hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Wann solltest du zum Tierarzt?
Wenn sich nach ein bis zwei Tagen keine Besserung der Symptome einstellt, solltest du zum Tierarzt gehen. Wenn du den Verdacht hast, dass es sich um mehr als nur eine leichte Ohrenentzündung handelt, vereinbare sofort einen Termin beim Tierarzt. Dieser kann mit einem Abstrich die genaue Ursache der Entzündung feststellen und geeignete Medikamente, Salben oder Tropfen verschreiben. Oftmals beginnt die Therapie mit einer gründlichen Reinigung des Ohres durch den Tierarzt. Lasse dir dabei erklären, worauf du bei der Reinigung der Ohren deines Hundes achten musst.
Vorbeugung und Ohrenpflege
Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Ohren deines Hundes kann dabei helfen, eine Ohrenentzündung frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Hier sind einige Tipps für die Ohrenpflege deines Hundes:
- Kontrolliere die Ohren deines Hundes regelmäßig auf Anzeichen von Fremdkörpern oder Reizungen.
- Reinige die Ohren deines Hundes vorsorglich mit einem milden Ohrenreiniger, um Ablagerungen und Ohrenschmalz zu entfernen.
- Verwende geeignete Reiniger und ein sauberes Tuch, um die Ohren zu reinigen. Verzichte auf Wattestäbchen, da diese das Trommelfell verletzen können.
- Verbinde die Ohrenreinigung mit etwas Positivem und belohne deinen Hund mit Streicheleinheiten und Leckereien.
- Lasse die Haare in den Ohren deines Hundes nur von einem erfahrenen Hundefriseur oder Tierarzt schneiden.
- Trockne die Ohren deines Hundes sanft ab, wenn er gebadet oder geschwommen hat, um das Eindringen von Wasser ins Ohr zu verhindern.
Fazit
Eine Ohrenentzündung beim Hund ist kein Spaß! Im schlimmsten Fall breitet sich die Entzündung aus und dein Hund kann sein Gehör oder Gleichgewichtssinn verlieren. Unbehandelte oder unzureichend behandelte Ohrenentzündungen können zu bleibenden Schäden führen. Daher gilt: Lieber zu früh als zu spät zum Tierarzt! Die richtige Behandlung und Pflege der Ohren deines Hundes sind entscheidend für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden.
