Oleander: Eine Augenweide mit tödlichen Folgen für Hunde

Oleander: Giftig für Hunde?

Der Oleander ist zweifellos ein wunderschöner Anblick im Garten. Diese Pflanze erinnert uns sofort an unseren letzten Urlaub am Mittelmeer. Mit ihren dunkelgrünen, länglichen Blättern und üppigen Blüten lässt uns der Oleander von Sonne, Strand und Meer träumen.

Egal ob auf dem Balkon, im Garten oder sogar in der Wohnung – der Oleander ist pflegeleicht und sieht wunderschön aus. Doch Vorsicht ist geboten, denn wenn Haustiere oder kleine Kinder in Ihrem Haushalt leben, kann der Oleander zur Todesfalle werden.

Ist der Oleander giftig für Hunde?

Der Oleander, auch bekannt als Rosenlorbeer (lat. Nerium oleander), gehört zur Familie der Apocynaceae, die auf Deutsch als Hundsgiftgewächse bekannt ist. Wie der Name schon verrät, handelt es sich beim Oleander tatsächlich um eine hochgiftige Pflanze – nicht nur für Hunde, sondern auch für den Menschen.

Besonders gefährlich ist das giftige Herzglykosid namens Oleandrin, das in der Pflanze enthalten ist. Dieses Glykosid wirkt ähnlich wie das berüchtigte Gift des Fingerhuts. Es kann Herzrhythmusstörungen verursachen, die zum Herzstillstand führen können.

Alle Teile des Oleanders, angefangen von den Blättern bis hin zum Blütenstaub, sind äußerst giftig. Bereits der Verzehr eines einzigen Blattes Oleander kann schwerwiegende Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Bei Hunden ist bereits eine tödliche Dosis von unter einem Gramm erreicht.

Was passiert, wenn ein Hund Oleander frisst?

Die ersten Anzeichen einer Oleandervergiftung äußern sich im Magen-Darm-Trakt. Betroffene Hunde leiden unter Übelkeit, starken Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Zusätzlich weiten sich die Pupillen, der Kreislauf verschlechtert sich und die Beine und Pfoten werden deutlich kühler. Bei Hautkontakt mit dem milchigen Pflanzensaft können Ausschläge und Reizungen auftreten. Bei einer lebensgefährlich hohen Dosis können außerdem Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Atembeschwerden auftreten.

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Was kann man tun, wenn der Hund Oleander gefressen hat?

Eine Oleandervergiftung erfordert sofortige Notfallmaßnahmen. Wenn Sie sehen, dass Ihr Hund Oleander frisst, sollten Sie sofort alle Pflanzenreste aus dem Maul entfernen und den Mundbereich gründlich mit Wasser ausspülen. Fahren Sie umgehend zum Tierarzt. Bereits kleinste Mengen Oleander können für Hunde tödlich sein.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Aktivkohletabletten eingesetzt werden, um den Hund auf dem Weg zum Tierarzt zu stabilisieren. Pro Kilogramm Körpergewicht sollte ein Gramm Kohle verabreicht werden. Jedoch sollte der Tierarztbesuch niemals vernachlässigt werden, selbst wenn Sie Ihrem Hund bereits Kohle gegeben haben.

Vorsicht vor Giftpflanzen im Garten

Die Gefahr einer Oleandervergiftung mag auf den ersten Blick dramatisch erscheinen. Doch zum Glück ist sie bei Hunden und anderen Haustieren äußerst selten. Dies liegt vor allem daran, dass die wenigsten Tiere sich für den Oleander interessieren. Die Pflanze hat weder einen anziehenden Geruch noch Früchte, die zum Naschen einladen.

Trotzdem sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine potenziell tödliche Oleandervergiftung zu vermeiden. Platzieren Sie Ihren Oleander beispielsweise in hohen Töpfen im Freien an Orten, an denen sich Ihr Hund nicht oft aufhält. Reinigen Sie regelmäßig den Boden um die Pflanzen und entfernen Sie heruntergefallene Äste, Blätter und Blüten. Achten Sie auch auf eine sichere Entsorgung des Laubs und tragen Sie beim Umgang mit dem Oleander Handschuhe, um sich vor dem giftigen Pflanzensaft zu schützen.

Gibt es Alternativen zu Oleander?

Wenn Sie eine Oleandervergiftung vermeiden möchten, ist es am besten, keine Oleanderpflanzen im Haushalt zu haben. Es gibt jedoch hübsche Alternativen, die keine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Kamelien und Weigelien ähneln dem Oleander und sind ungiftig.

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Man muss den Oleander also nicht aus dem Garten verbannen, da die Pflanze für die meisten Tiere völlig uninteressant ist. Sollten Sie jedoch Haustiere haben, empfehlen wir Ihnen, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Ihre geliebten Vierbeiner zu schützen.


Hinweis: Dieser Artikel dient nur zur Information und ersetzt nicht den Rat eines Tierarztes. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie umgehend eine Tierärztin aufsuchen.


Quelle: Oleander: Giftig für Hunde? Gefährliche Pflanzen im Garten