Olivenbaum aus Stecklingen und Kernen selbst vermehren

Olivenbaum aus Stecklingen und Kernen selbst vermehren

Der wunderbare Olivenbaum erobert mit der fortschreitenden Klimaerwärmung auch deutsche Gärten. Die Händler können kaum mit den Bestellungen Schritt halten. Aber keine Sorge, Sie können auch Ihren eigenen Olivenbaum rechtzeitig selbst vermehren. Natürlich lässt sich der Baum erst in einigen Jahren pflanzen.
Heutzutage kann man den im deutschen Garten gut wachsenden Olivenbaum als ziemlich sichere Zukunftsprognose betrachten. Mit alten Olivenbäumen kann man reich werden, als Folge des Verkaufsbooms in Zukunft sicher noch reicher. Sie können durch die Vermehrung der Olivenbäume rechtzeitig vorsorgen.

Olivenbaum aus Stecklingen ziehen

Olivenbäume können aus Stecklingen gezogen werden. Sie müssen nur wissen, von welchem Baum und wo Sie den Steckling abnehmen sollten:

  • Eine Kulturolive in einem Olivenhain wurde meist veredelt, damit sie besser trägt.
  • Wenn Sie bodennahe oder am Boden wachsende Stecklinge nehmen, wird daraus eine Olive.
  • Es ist jedoch unsicher, welche Olive es genau wird. Sie ziehen möglicherweise gerade einen Steckling der Veredelungsunterlage heran.
  • Wahrscheinlich handelt es sich um eine robuste Wildolive, nichts Schlechtes, wenn Sie nur Deko und keine Olivenernte beabsichtigen.
  • Wenn Sie ernten möchten, benötigen Sie einen Steckling einer Kultursorte, der oben aus der Krone veredelt wurde.
  • Eventuell sogar zwei, wenn diese Kultursorte nicht selbstbefruchtend ist.
  • Bei dieser Kultursorte kann die Stecklingsvermehrung schwierig sein.
  • Je höher eine Sorte auf eine große Frucht und reichliche Ernte gezüchtet ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Steckling “zickt”.
  • Wenn die Zuchtauslese schnell und einseitig erfolgte, oder sogar durch Gentechnik, kann der Steckling möglicherweise keine eigenen Wurzeln mehr bilden oder sich darüber ernähren.
  • Olivenbäume werden jedoch meist über Stecklinge vermehrt, also muss es irgendwie funktionieren.
  • Aber manchmal nur mit großer Sorgfalt und allen Tricks:
    • Zuerst den “Mutterbaum” gründlich untersuchen, da Sie mit dem Steckling einen genetisch identischen Klon herstellen.
    • Dieser kann genauso gut tragen wie die Mutterpflanze, hat aber auch deren Anfälligkeiten für Krankheiten und Schädlinge geerbt.
    • Im Sommer halbverholzte Stecklinge schneiden.
    • Vor dem Einpflanzen in Anzuchterde mit Bewurzelungshormon behandeln.
    • Sorgfältig auf regelmäßige Bewässerung und Belüftung achten.
    • Den Steckling unbedingt schön warm aufstellen, mindestens 23 °C.
    • Und Geduld haben, es kann Monate dauern, bis der erste Austrieb die Bewurzelung anzeigt.
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Tipp: Es gibt Erfahrungsberichte, die empfehlen, die Vermehrung von Olivenbäumen am besten sein zu lassen. Schließlich werden Olivenbäume in jedem Baumarkt verkauft. Das stimmt zwar, aber möglicherweise handelt es sich dabei nicht um die Sorte, die Sie möchten (siehe “Steckbrief”). Wenn Sie jedoch Zugang zu einem Steckling oder Samen aus einem kleinen Olivenhain haben, der sich in einer ziemlich nördlichen Lage befindet, sollten Sie es unbedingt versuchen. Solche Oliven haben gute Keimungsaussichten und wachsen auch bei uns gut.

Olivenbaum aus einem Kern ziehen

Natürlich können Olivenbäume auch aus Olivenkernen gezogen werden. Jeder Olivenbaum in der Natur ist entstanden, weil ein Vogel eine Olive gefressen und den Kern ausgeschieden hat.

Sie benötigen jedoch frische Oliven. Mit den Kernen eingelegter Oliven aus dem Supermarkt ist leider nichts anzufangen, da sie erhitzt wurden und damit die Samen mausetot sind. Frische Oliven können Sie im Urlaub vom Baum oder manchmal in italienischen oder spanischen Feinkostläden bei uns finden, gegebenenfalls auf Bestellung.

So funktioniert die Aussaat:

  • Im Frühling beginnen, damit die jungen Olivenbäume möglichst viel Sonne abbekommen.
  • Das Fruchtfleisch der Olive vollständig entfernen.
  • Den Kern einige Tage trocknen lassen, das können Sie selbst im Hotelzimmer erledigen.
  • Kurz vor der Aussaat die Seite des Kerns leicht anfeilen.
  • Den Samen anschließend ein oder zwei Tage in lauwarmem Wasser vorquellen lassen.
  • Den Samen mit der Spitze nach oben bis zur Hälfte in eine Mischung aus Anzuchterde und Sand (Perlite) stecken.
  • Die Aussaat an einem hellen und warmen Ort aufstellen, am besten bei 23 °C oder mehr.
  • Konstant feucht halten, aber nicht ertränken.
  • Wenn Sie über Pflanzenlicht verfügen, ist die Aussaat das ganze Jahr über möglich.
  • Bis zur Keimung kann es manchmal drei Monate oder länger dauern.
  • Sobald die Kerne ausgetrieben haben, werden sie in einen Topf mit sandiger und gut durchlässiger Erde umgesetzt.
  • Wenn Sie Oliven ernten möchten, benötigen Sie Geduld, denn bei selbstgezogenen Bäumen dauert es einige Jahre.
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Tipp: Vermehren Sie fleißig, der Olivenhain auf Ihrer Terrasse könnte sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirken. Pflanzen kommunizieren mit chemischen Botenstoffen (für uns = Duftstoffe), und Professor Qing Li von der Nippon Medical School in Tokyo hat herausgefunden, dass Waldbäume mit uns kommunizieren. Die meisten dieser chemischen Botenstoffe sind Terpene, die zur immunsteigernden Wirkung der Waldluft beitragen. Olivenöl und Olivenblätter enthalten viele gesunde Terpene.