Oma Hannas Dampfnudeln mit der perfekten Kruste

Oma Hannas Dampfnudeln mit der perfekten Kruste

Hach, wie lange ist es her, seit ich das letzte Mal Dampfnudeln gegessen habe! Bestimmt schon 13 Jahre. Doch beim Schreiben dieser Zeilen kommen all die Erinnerungen an Oma und ihre köstlichen Dampfnudeln zurück. Dieses Gericht war ihr absoluter Favorit und erinnert mich bis heute an sie. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach ihrem Rezept gemacht und meine Mama direkt danach gefragt.

Woher kommen Dampfnudeln?

Du hast noch nie etwas von Dampfnudeln gehört? Keine Sorge, so ging es mir bis vor Kurzem auch. Es scheint, dass Dampfnudeln vor allem im süddeutschen Raum, besonders in Bayern und der Pfalz, bekannt sind. Wer diese Kreation erfunden hat, ist bis heute unklar. Als Pfälzerin behaupte ich natürlich, dass wir die Dampfnudeln erfunden haben, aber keiner weiß es genau. Es ranken sich viele Mythen um dieses Gericht.

Aber warum werden sie eigentlich Dampfnudeln genannt, obwohl sie gar keine Nudeln sind? Der Begriff “Nudel” wird in diesem Zusammenhang für Knödel verwendet. Dampfnudeln sind also Klöße aus Hefeteig, die sowohl gedämpft als auch gebraten werden, um eine weiche Teigstruktur und eine knusprige Kruste zu erzeugen.

Dampfnudeln, Hefeklöße oder Germknödel – Was ist der Unterschied?

Der Oberbegriff für all diese leckeren Hefeteigkreationen ist “Hefeklöße”. Dabei handelt es sich um Klöße, die aus Hefeteig hergestellt werden und entweder im Wasserbad gekocht oder unter Dampf gegart werden. Darunter fallen auch Germknödel und eben Dampfnudeln. Germknödel sind Hefeklöße, die mit Pflaumenmus oder manchmal auch mit Heidelbeeren gefüllt sind. Vor dem Servieren werden sie mit zerlassener Butter übergossen und mit Mohn und Puderzucker bestreut. Kompliziert, oder? Nun, zurück zu den Dampfnudeln. Das sind ungefüllte Hefeklöße, die je nach Region entweder mit einer Zucker- oder einer Salzkruste serviert werden.

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Das A und O: Der (Hefe-)Teig

Dampfnudeln bestehen aus Hefeteig. Die wichtigsten Zutaten sind frische Hefe, Mehl, Zucker, Butter, Milch und Eigelb. Das Eigelb ist entscheidend, da das Eiweiß dem Teig Feuchtigkeit entzieht und zu trockenen Dampfnudeln führen kann. Die Zubereitung des Teigs ist genauso wichtig wie die Zutaten. Hier sind meine Top-Tipps, um einen perfekten Hefeteig zu bekommen:

  1. Die Hefe mit Milch und einer Prise Zucker anrühren und 5 Minuten stehen lassen, bis sie reagiert. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen.
  2. Den Teig kräftig kneten, entweder mit einer Küchenmaschine oder von Hand.
  3. Den Hefeteig mindestens 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Im Winter kann dazu die Heizung, ein Spülbecken mit warmem Wasser oder das warme Bett verwendet werden.
  4. Den Hefeteig mit einem Küchentuch abdecken, um ihn vor dem Austrocknen zu schützen und ihn vollständig von Wärme umschließen.

Ein wichtiger Tipp: Verwende Eigelb anstelle des ganzen Eis, da das Eiweiß den Teig austrocknen kann.

Wie werden Dampfnudeln zubereitet?

Obwohl ich ein großer Fan von Dampfnudeln bin, habe ich sie nie selbst gemacht. Also habe ich Mama gefragt und festgestellt, dass sie gleichzeitig gekocht und gedämpft werden. Dazu werden sie in einer Pfanne mit einer Mischung aus Butter, Milch und Zucker gegart. Es gibt auch Rezepte, die das Backen im Backofen vorschlagen, aber das Ergebnis ähnelt mehr Buchteln als Dampfnudeln. Das Besondere an Dampfnudeln ist nämlich die Zuckerkruste.

Bei der Zubereitung kommt es auf die richtige Temperatur an. Den Sud in den Topf oder die Pfanne geben und einmal aufkochen lassen. Die Hefeklöße hineinlegen, die Temperatur herunterschalten und sie etwa 20 bis 30 Minuten sanft köcheln lassen.

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Welche Pfanne oder welcher Topf ist am besten?

Am besten eignet sich ein Topf oder eine Pfanne mit hohem Rand, idealerweise mit Deckel. Ein Bräter funktioniert auch gut. Wichtig ist, dass der Deckel das aufgehende Gebäck nicht einschränkt. Wenn der Rand zu niedrig ist, drücken die aufgehenden Dampfnudeln den Deckel nach oben oder fallen zusammen.

Das Rezept für deine Dampfnudeln

Mama hat mir Omas Rezept für Dampfnudeln verraten und ich teile es gerne mit dir:

  • Zutaten:

    • 500 g Mehl (Type 405)
    • 1 Würfel frische Hefe (42 g) oder 2 Päckchen Trockenhefe (entspricht etwa 14 g)
    • 80 g Zucker
    • 60 g Butter
    • 250 ml Milch
    • 2 Eigelb
    • Prise Salz
  • Zubereitung:

    1. Hefe in lauwarmer Milch auflösen und eine Prise Zucker hinzufügen. 5 Minuten stehen lassen, bis die Hefe reagiert.
    2. In einer großen Schüssel Mehl, Zucker, Butter, Eigelb und Salz vermischen.
    3. Die Hefemischung hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten.
    4. Den Teig an einem warmen Ort abgedeckt 60 Minuten gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
    5. Den Teig zu kleinen Laiben formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
    6. Den Backofen auf 200°C vorheizen und die Dampfnudeln etwa 15-20 Minuten goldbraun backen.

Wann sind Dampfnudeln fertig?

Meine Oma hat immer gesagt, dass Dampfnudeln fertig sind, wenn sie anfangen zu “singen”. Was genau sie damit meinte, weiß ich nicht. Ich habe beim Backen jedenfalls nichts gehört. Aber es gibt einen Trick, um zu prüfen, ob sie fertig sind: Wenn du keine Geräusche mehr hörst, ist die Flüssigkeit vollständig verdampft und die Dampfnudeln sind bereit zum Servieren. Das dauert in der Regel etwa 20 bis 30 Minuten.

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Wichtig: Den Deckel nicht vorher abnehmen, da sonst die Dampfnudeln zusammenfallen können. Wenn sie fertig sind und du den Deckel abnimmst, achte darauf, dass keine Wassertropfen auf die Klöße fallen.

Dampfnudeln – auch herzhaft ein Genuss?

Normalerweise werden Dampfnudeln süß serviert, aber es gibt auch herzhafte Varianten. In beiden Fällen sind sie eine Hauptmahlzeit und werden mit köstlichen Saucen oder Beilagen serviert. Hier sind meine süßen Favoriten:

  • Vanillesoße
  • Weinschaumsoße (mein persönlicher Favorit)
  • Zwetschgenröster
  • Kompott aus Äpfeln, Birnen oder Mirabellen

Wenn du herzhafte Dampfnudeln bevorzugst, passen diese Beilagen besonders gut dazu:

  • Kartoffelsuppe
  • Kartoffeln und Sauerkraut
  • Gulasch

Natürlich kannst du die Hefeklöße auch füllen. Zum Beispiel mit Powidl, Marmelade, Schokocreme oder Früchten. Dann werden daraus Germknödel, die geschmacklich noch besser werden.

Jetzt kannst du Omas Dampfnudeln selbst zubereiten und in Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgen. Lass es dir schmecken!